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INSIDE Küche

  • Schlagzeile: Keine Folklore
  • H1: Rempp: Keine Folklore

Nicht nur in OWL können sie Küchen bauen. Im Schwarzwald setzt Rempp Küchen auf den Spagat zwischen Tradition und Trend. Manchmal muss man sich sehr gedulden: Weihnachten 2025 wird es werden, wenn in Wildberg die neuen Maschinen eintreffen. Die neue Montagelinie für 3,3 Mio Euro wurde im Mai 2023 bestellt. „Wenn sich der Markt wieder erholt, wollen wir vorbereitet sein“, sagt Matthias Rempp, seit 1998 bei Rempp und seit 21 Jahren gemeinsam mit seinen Cousins Christoph Deuble und Johannes Deuble Geschäftsführer.

Der 1930 gegründete Hersteller aus dem Nordschwarzwald will auch in der dritten Inhaber-Generation seinen Markenkern bewahren und behutsam der Zeit anpassen. „Früher dachte man bei Rempp vielleicht

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  • Schlagzeile: Küchen-Abo

„Wir lösen ein eklatantes Problem“, ist Julian Roth-Schmidt überzeugt. „Viele Mieter sind gezwungen, sich beim Wohnungswechsel eine neue Küche zu kaufen, eine alte günstiger an einen Nachmieter zu verkaufen oder sich mit dem Vermieter anderweitig zu einigen.“ Roth-Schmidt  will daraus ein Geschäftsmodell machen, gemeinsam mit seinem Mit-Gründer Willi Rack und der Renovido GmbH. Die Firma aus Mönchengladbach bietet ein Küchen-Abo an. „Hohe Investitions- bzw. Folgekosten gibt es nicht“, verspricht die Firma. „Kostspielige Reparaturen, beispielsweise durch defekte Elektrogeräte, sind durch den Mietpreis bereits abgedeckt. Wenn das Mietverhältnis der Wohnung aus familiären, beruflichen oder anderen Gründen beendet wird, endet zeitgleich das Küchen-Abo.“ Gefällt dem neuen Mieter die modulare Küche, wird sie weiter genutzt. Partner sind deutsche Küchenhersteller.  So wird auf das Mietangebot eines großen Gerätekonzerns zurückgegriffen und auch RWK Kuhlmann ist mit im Boot. Ausgeliefert werden mit matt-weißen Fronten versehene Küchen. Ansonsten wird demontiert und die demontierte Küche kann in einer anderen Wohnung (teil-)genutzt werden. „Wir haben uns da bewusst für ein zirkuläres Modell entschieden“, sagt Julian Roth-Schmidt. Auch eine entsprechende nachhaltige Anregung haben die Gründer aus NRW, quasi aus der Nachbarschaft. Ähnlich wie beim niederländischen Start-up Chainablesetzt man auf die Kooperation mit Vermietern, Bauträgern, Maklern und Endkunden. Vor allem die letztgenannte Gruppe adressiert die Firma. Das just zu Beginn des ersten Lockdowns 2020 gegründete Unternehmen ist im Großraum Düsseldorf sowie in Mönchengladbach tätig. Auch bis Essen, Köln oder Aachen erreicht das kleine Team seine Kunden. Etwa 40 seien es bislang – nach real einem halben Jahr am Markt. Nach Planungsfreigabe werde innerhalb von 20 Arbeitstagen geliefert und montiert. „Und wir bekommen Anfragen, ob der Service auch anderswo genutzt werden kann“, so der 37-Jährige. Da es sich um ein skalierbares Geschäftsmodell handelt, ist Renovido auch auf der Suche nach weiterem Kapital. So gibt es eine Crowdinvestment-Initiative – aber auch gegenüber anderen interessierten Investoren zeigt Roth-Schmidt sich offen.

  • Schlagzeile: Funding fürs Küchen-Abo
  • H1: Renovido: Crowdfunding fürs Küchen-Abo

2020 haben Willi Rack und Julian Roth-Schmidt das Mietküchen-Start-up Renovido gegründet und 2022 bereits gut 300 Küchen im Wert von zusammen 2,2 Mio Euro vermietet. „Küchen-Abo“ nennen die Gründer ihr Geschäftsmodell. Endkunden können ihre Wunsch-Küche auf der Renovido-Seite konfigurieren und direkt die monatlichen Kosten ablesen. Hinzu kommt eine Startgebühr von 299 Euro. Reparaturen sind durch den Mietpreis abgedeckt. Und: Wenn der Wohnungsmietvertrag beendet wird, kommt man als Endverbraucher auch raus aus dem Küchen- Abo. Woher die Küchen kommen, kann man schon beim Konfigurieren ahnen, ___STEADY_PAYWALL___ wo man zwischen den Häcker- Geräte-Eigenmarken H-Tech und Blaupunkt wählen kann.

Kürzlich wurde bei Renovido eine Finanzierungsrunde gestartet. Über die Crowdfunding-Plattform Fundernation haben die Renovido-Macher Beträge zwischen 100 und 25.000 Euro als verzinstes Darlehen mit einer Laufzeit von fünf Jahren eingesammelt. Maximal 1 Mio Euro sollen zusammenkommen. Auf Fundernation ist der Umsatz für das vergangene Jahr mit 235.000 Euro angegeben. In diesem Jahr soll die Million fast erreicht werden. Ein deutlich positives EBIT ist ab 2026 geplant, dann bei einem prognostizierten Umsatz von 43,6 Mio Euro. Wenn das erreicht wird, Hut ab!

  • Schlagzeile: Beim Amtsgericht
  • H1: Insolvenzantrag für Mietküchen-Start-up Renovido

Letzte Woche erst hatten wir über eine Crowdfundig-Kampagne des Mietküchen-Start-ups Renovido berichtet.Zwischenzeitlich ist den Gründern Willi Rack und Julian Roth-Schmidt offensichtlich finanziell die Puste ausgegangen. Am heutigen Mittwoch hat das Amtsgericht Mönchengladbach Martin Georg Kirchner zum vorläufigen Insolvenzverwalter für Renovido bestellt. Schade. Die Geschäftsidee war innovativ und nachhaltig.

  • Schlagzeile: Investor gesucht

„Das Geschäftsmodell funktioniert. Wir werden alles daran setzen, dass es weiter geht“, sagt Julian Roth-Schmidt, neben Willi Rack Gründer und Geschäftsführer des Mietküchen-Anbieters Renovido. Renovido hatte Anfang April Insolvenzantrag stellen müssen, nachdem eine weitere Finanzierungsrunde nicht umgesetzt werden konnte. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Martin Kirchner aus Mönchengladbach suchen Rack und Roth-Schmidt nun neue Investoren und Partner für die Geschäftsidee.

Neue Küchen-Abos können in dem vorläufigen Insolvenzverfahren absehbar nicht mehr abgeschlossen werden. Kunden, die in die Planung bereits eingestiegen waren, aber von dem Insolvenzantrag überrascht wurden, könnte in der aktuellen Phase alternativ die geplante Küche zu bestimmten Konditionen zum Kauf angeboten werden.

Mit der Nachfrage, sagen die beiden Gründer, hat die wirtschaftliche Schieflage nichts zu tun. Renovido wuchs, hat 2022 bereits gut 300 Küchen vermietet und beschäftigt inzwischen rund 30 Mitarbeiter, um das weitere Wachstum zu realisieren.___STEADY_PAYWALL___Die Wachstumsziele seien sogar übererfüllt worden. Allerdings müssen die Küchen auch finanziert werden, was einen hohen Kapitalbedarf bedeutet.

Einer der Lieferanten hat Interesse, die Zusammenarbeit fortzuführen und wäre bereit, einen Teil der externen Finanzierungslast zu übernehmen. Erste Gespräche mit weiteren Interessenten werden schon geführt. Der Haken: Die Entscheidung muss schnell fallen, denn damit es längerfristig weitergehen kann, muss das Abo-Modell wieder ans Laufen kommen.

  • Schlagzeile: „Hersteller denken über Geschäftsmodelle nach“
  • H1: Reparaturen: „Hersteller denken intensiv über ihre Geschäftsmodelle nach“

Jeder spricht davon, alle wollen es. Aber was genau ist das, was in der Berichterstattung so lapidar als „Recht auf Reparatur“ bezeichnet wird? Ab wann soll es für welche Produkte gelten? Werner Scholz, Geschäftsführer der Hausgeräteverbände im ZVEI beschäftigt sich seit Langem mit dem Thema. Sein Verband warnt vor zu viel Bürokratie, Projekten mit wenig Nutzwert – und fordert, dass neue Regularien auch überprüft werden, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.

INSIDE: Herr Scholz, Sie sind 1993 beim ZVEI, dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, als Elektrotechnik-Ingenieur zunächst als technischer Referent gestartet. Seit 2001 sind Sie Geschäftsführer der Fachverbände Elektro-Haushalt-Großgeräte, Elektro-Haushalt-Kleingeräte und -Hauswärmetechnik. Sie haben also schon lange Erfahrung mit den Diskussionen um Energie-Labels, nachhaltigeres Wirtschaften und Verbraucherrechte- und -wünsche. Recht auf Reparatur, dieses Thema werden Sie sicher ausreichend kennen. Was ist der Stand der Dinge beim Recht auf Reparatur?

Werner Scholz: Das Recht auf Reparatur wird in Deutschland bestimmt schon seit zehn Jahren diskutiert. Es gehört mit zu den Plänen und der Umsetzung der Ecodesign-Verordnung der EU, die auch unter dem Stichwort „Green Deal“ zusammengefasst wird. Der Green Deal, das sind einzelne Bausteine in unterschiedlichen Stadien, Stand jetzt, im April 2023 sind es insgesamt etwa 135 Initiativen. Für das, was als Recht auf Reparatur bezeichnet wird, sind drei Elemente wichtig: zum einen das erst im März verabschiedete EU-Papier „On common rules promoting the repair of goods“, also die Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über gemeinsame Vorschriften zur Förderung der Reparatur von Waren, zum zweiten die „Ecodesign for sustainable products regulation (ESPR)“ und schließlich der Richtlinien-Vorschlag „Empowering consumers for the green transition“, der die Verbraucher im Hinblick auf den ökologischen Wandel stärken und einen besseren Schutz gegen unlautere Praktiken gewährleisten soll. Die beiden letztgenannten Richtlinien-Änderungen wurden im März 2022 veröffentlicht.

Das klingt ganz schön komplex. Sind das alles schon festgezurrte Regeln?

Ganz so einfach ist das leider nicht. Dass ESPR kommt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Da geht es um die Anforderung ans konkrete Produkt. Das Produkt muss also reparierbar sein, über eine gewisse Frist muss es Ersatzteile geben. Der Zugang zu Reparaturanleitungen muss möglich sein und so weiter. Das läuft und diese Anforderungen dürften peu à peu auf alles andere was Ecodesign-geregelt ist, übertragen werden, also nicht nur auf Hausgeräte, sondern auch Textilien, Teppiche, Möbel. Möbel stehen in der Prioritätenliste Brüssels ganz oben. ___STEADY_PAYWALL___ Aber das heißt nichts Konkretes. Es kann sein, im nächsten Jahr geht es los, es kann auch sein, dass Möbel erst in fünf Jahren unter ESPR-Regeln fallen werden. Das ist derzeit extrem schwierig zu sagen. Neben den Diskussionen zwischen Rat, Kommission und Parlament gibt es bei der ganzen Thematik auch das praktische Problem, dass in Brüssel ein gewisser Personalmangel herrscht. Es kann sich also einiges weiter verzögern, wenn es um die praktische Umsetzung geht.

Wie zufrieden sind Sie, was diese drei Regularien angeht, auf die sich die Industrie vorbereitet? Kann die Elektrogeräteindustrie gut damit leben, gibt es Verbesserungsvorschläge?

Die erste Säule, die Ecodesign-Produktanforderungen zu verbessern, die unterstützen wir. Mit Ecodesign leben wir ja schon seit 25 Jahren. Wichtig ist für uns als Industrie aber auch: An einen Geschirrspüler muss man andere Anforderungen stellen als an einen Backofen oder einen Staubsauger. Es braucht Augenmaß. Es muss auch europäisch harmonisiert sein, in der gesamten EU sollten die Anforderungen gleich sein. Das ist extrem wichtig. Schauen Sie nach Frankreich, wo nationale Regeln noch weiter gehen: Da gibt es etwa Kennzeichnung beim Einsatz von Plastikfiltern in Waschmaschinen – das wollen wir nicht. Beim „Empowering“-Vorschlag wiederum liegt der Fokus nicht auf dem Produkt, sondern auf Verbraucherinformationen wie einem Reparatur-Index. Da gibt es schon noch Klärungsbedarf.

Was ist da der springende Punkt?

Ein Repair Index wird kommen, ganz klar. Er regelt die Kennzeichnung der Reparierbarkeit am Point of Sale. Bereits jetzt haben wir ja das Energie-Label, mit dem beispielsweise ein Elektroherd im Geschäft gekennzeichnet wird. Ein neues Reparaturkennzeichnungs-Label benötigt sehr gute Kriterien. Es muss genau gemessen werden können, um einteilen zu können, ob ein Produkt gut, schlecht oder mäßig reparierbar ist. Wenn der Reparatur-Index gut gemacht ist, kann die Marktaufsicht das auch nachprüfen – und das muss sie aus unserer Sicht auch unbedingt. Unter diesen Voraussetzungen können wir uns mit einem Repair Index anfreunden. Es gibt da aber noch viele Diskussionen.

Zum Beispiel?

Eine davon ist die, ob der Ersatzteilpreis mit ein Kriterium für den Index wird. In Frankreich ist das aktuell so. Wir lehnen das aber ab, da sich Preise dynamisch am Markt entwickeln. Und Ersatzteile werden natürlich auch nicht nur über die Hersteller verkauft, sondern auch über andere Anbieter. Also, welchen Preis nehmen? – Das ist nur ein Beispiel für die derzeit sehr intensive Detail-Diskussion. Einen sich ändernden Preis zum festen Bestandteil eines Index zu machen wäre jedenfalls absolut nicht gut durchdacht. Wenn so ein Index für den PoS gedacht ist, kann man ihn auch nicht ständig ändern.

Was ist aus Ihrer Sicht der Nachteil, wenn sich ein EU-weiter Reparatur-Index am französischen orientieren würde?

Grundsätzlich arbeiten wir gerne mit – wir machen das auch seit geraumer Zeit. Wichtig ist für uns: Zwingend muss eine Marktüberwachung das alles überprüfen. Das Problem hatte ich erwähnt: Es gibt kaum die Kapazitäten dazu. Da niemand die Angaben überprüfen kann, wird dann der Wettbewerb verzerrt. Das ist unsere Befürchtung. Hinzu kommt, dass die gut gemeinte Idee zwar jede Menge Infos bietet, aber für neue Unübersichtlichkeit sorgt. In Frankreich habe ich mir die Auszeichnung der Geräte im Geschäft angesehen: Da hat ein Geschirrspüler auf dem Repair Index eine 8,2, ein anderes Modell eine 8,5. Aber, was mache ich mit dieser Information als Verbraucher? Man überfordert die Kunden damit insgesamt. Experten streiten darüber, ob so ein Index eine Wirkung hat oder ob nicht ein Großteil der Käufer am Point of Sale ihn sowieso nicht beachtet. Auch die Energielabel-Datenbank zeigt ja, was oft aus solchen Ideen wird. Sie ist mit dreijähriger Verspätung eingeführt worden, funktioniert immer noch nicht richtig – und interessiert auch keinen Verbraucher. In der Europäischen Union gibt es alleine schon etwa 8.000 Waschmaschinen-Typen, man kann als Verbraucher in der Datenbank filtern, vielleicht hat man dann 250 Suchergebnisse. Aber erstens sind keine Preise vermerkt, und man weiß nicht, ob die aufgeführten Modelle beim Händler der Wahl überhaupt vorrätig sind. Ein Riesenaufwand, viel Bürokratie – und null Nutzwert.

Was steht noch in dem Vorschlag?

Die Hersteller müssen künftig Softwareupdates anbieten, und es muss in einer Information auch erkenntlich sein, dass man als Kunde Softwareupdates erhält. Bei den großen Marken ist das auch überhaupt kein Problem. Die Angabe der Herstellergarantie am Point of Sale ist ein weiterer Vorschlag. Das wäre noch eine Zusatzinformation, möglicherweise noch ein neues Label. Der Rat – derzeit unter schwedischer Präsidentschaft – und das Parlament diskutieren derzeit, wie so etwas aussehen kann. Die eine Seite sagt, es reicht, wenn eine Herstellergarantie einfach angegeben wird, für zwei, drei oder vier Jahre. Das Parlament möchte ein X-plus-Y-Modell. Für Deutschland wären das: zwei Jahre Gewährleistung plus drei Jahre Garantie, am Point of Sale nebeneinander ausgeschrieben. Aber viele Verbraucher kennen nicht mal den Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie. Zugespitzt: Wenn man sich als Kunde über alles informieren will, dauert es mindestens einen halben Tag.

Aber, mit einer Garantie wirbt man doch auch gerne?

Eine 5-Jahres-Garantie überzeugt Kunden sicherlich. Wir haben auf dem Markt Hersteller, von denen wir ausgehen können, dass sie in acht oder zehn Jahren ganz bestimmt noch am Markt sind. Es gibt aber auch viele Spot-Geschäfte. Wer tritt für diese Hersteller ein, wenn sie nicht mehr am Markt sind? – Das X-plus-Y-Modell ist außerdem in jedem EU-Staat unterschiedlich, da die Gewährleistung unterschiedlich lang ist. Man müsste eigentlich auch hier harmonisieren. Das beschneidet aber auch wieder Vertragsfreiheit zwischen Herstellern und Verbrauchern. Auch hier ist also noch einiges nicht geklärt.

Wird es künftig mehr Reparaturen von Elektrogeräten geben?

„On common rules…“, das Regularium, das sich auf Ecodesign-geregelte Geräte bezieht, könnte aus unserer Sicht zu mehr Reparaturen führen. Zu einem Run wird es zunächst aber bestimmt auch nicht kommen. Der Fokus und das Bewusstsein werden mehr auf Nachhaltigkeit gelegt bei den Verbrauchern, das finden wir auch gut. Es sind viele Dinge enthalten, die heute eigentlich auch schon üblich sind. Beispielsweise auch nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung einen Reparaturdienst anzubieten. Das ist für Miele, Bauknecht, AEG, Siemens und dergleichen heute selbstverständlich. Künftig wird es Pflicht, und zwar für alle Hersteller. Ob sie den Reparaturdienst selbst oder über Dienstleister anbieten, bleibt ihnen überlassen. Und sie dürfen dafür auch Entgelt verlangen.

Was sind die Herausforderungen für den Handel?

Für den Händler ist wichtig: Bisher kann der Verbraucher zwischen Reparatur und Ersatz wählen. Bei vielen Kleingeräten ist heute der Ersatz die am meisten eingesetzte Lösung, und der Verbraucher ist happy. Künftig muss repariert werden, wenn der Kunde das will. Der Händler muss dem Kunden dann nachweisen, dass eine Reparatur teurer wäre als ein Ersatz. Im österreichischen Handel wurden schon die Bedenken laut, dass man dann zwischen Kunden und Hersteller stehe. Wir sagen, das Maß der Verhältnismäßigkeit soll auf jeden Fall gewährleistet werden. Dann gibt es auch innovative Ideen, etwa eine Onlineplattform, auf der Anbieter von Refurbished-Ware zu finden sind. Die Plattform soll eine Art Matchmaking ermöglichen. Auch ein EU-einheitlich standardisiertes Formular für Kostenvoranschläge bei Reparaturen ist im Gespräch.

Auch der Bund will beim Recht auf Reparatur Impulse setzen. Was ist der Stand dort?

In Berlin könnte ab Mai die Initiative „Reparieren statt Wegwerfen“ im Bundeskabinett verabschiedet werden. Eine Infokampagne und eine Webseite und verschiedene weitere Maßnahmen sollen das Bewusstsein aufs Thema Reparaturen legen. Die Initiative dürfte kommen und wir unterstützen sie auch. Eine konkrete Kampagne wird es 2023 aber wohl nicht mehr geben. Die Reparatur-Initiative der Bundesregierung kann sich durchaus auch auf andere Produkte beziehen, für die dann eine verpflichtende Reparatur gelten würde. Bislang wurde die Vorlage im Kabinett bereits viermal verschoben.

Electrolux hat nun das Ziel ausgerufen, etwa 15 Prozent seines Umsatzes im After-Sales-Market zu erwirtschaften, unter anderem mit Reparaturen. Auch Refurbished-Shops werden beliebter. Ein Weg für alle in der Branche?

Es wird mehr Reparaturen geben. Ob es so weit kommt, dass Firmen mehr reparieren und dafür weniger produzieren, das ist noch ungewiss. Klar ist aber auch: Viele Hersteller denken derzeit intensiv über ihre Geschäftsmodelle nach. Und ich kann mir schon vorstellen, dass Services und After-Sales eine andere Gewichtung bei großen Marken bekommen werden. Auch auf der kommenden IFA, bei der Nachhaltigkeit das Top-Thema ist, könne man sich entsprechende Bekanntmachungen aus der Branche vorstellen, etwa wenn es um Mietmodelle und Ähnliches geht. Will ein Hersteller mit refurbished Geräten Geld verdienen, muss er allerdings viele Geräte aus dem Markt zurückbekommen. Dadurch sind in der Vergangenheit schon manche Gehversuche in diese Richtung ins Stocken geraten.

  • Schlagzeile: Mehr Matt

Zum 15. Januar hat der zur Wilsonart-Gruppe gehörende Schichtstoffproduzent Resopal sein neues Lagerprogramm gelauncht, das Trendanpassungen von Dekoren, die neue kratzfeste Feinmattoberfläche Soft Velvet und Erweiterungen im Türensortiment umfasst.

Die Farbauswahl wurde um weiß-beige-grau-farbene Töne erweitert und um pudrige Uni-Töne ergänzt. Im Holz-Bereich wurde neu das Dekor Meran Oak aufgenommen, ebenso die helle Ulme Ventura Elm. Als Highlights der Holzdekore im Lagerprogramm bezeichnen die Groß-Umstädter das helle Ribbed Oak und das dunkle Ribbed Ebony. Ribbed steht dabei für Lamelle. Sie soll insbesondere für Türen, Verkleidungen, Raumtrenner, Küchenfronten und Möbel zum Einsatz kommen.

Bei den Steindekoren dominieren im neuen Lagerprogramm natürliche Steinarten wie Marmor in hell und dunkel sowie Sandstein, ergänzt durch Terrazzo und Beton.

Die neue Mattoberfläche Soft Velvet ist für eine Vielzahl der Dekore ab Lager lieferbar.

  • Schlagzeile: Was Menschen bewegt

Warum investieren wir zusammen mit dem EMV in eine Grundlagenstudie? Wir wollen der teils viel zu fatalistischen Stimmung im Markt positive Signale entgegensetzen, die Kunden in den Mittelpunkt rücken, aber nicht mit einem großen Zahlensalat, sondern mit echten qualitativen Erkenntnissen über Sehnsüchte und Wünsche der Menschen. Die Segmente, die wir untersuchen: Wohnen und Küche. Die Ergebnisse diskutieren wir auf dem 7. INSIDE Branchen-Gipfel am 6. und 7. Mai in München.

 „Einfache Lösungen gibt es gerade nicht. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir in die Tiefe gehen müssen.“ EMV-Geschäftsführer Ulf Rebenschütz sieht die Dinge recht klar. Und deshalb gehen wir nun zusammen in die Tiefe, um dem Markt im Mai die Ergebnisse einer Grundlagenstudie zur Verfügung zu stellen, die nicht weniger erkunden will als: „Die Psychologie des Möbelkaufs“. Finanziert wird die Studie vom EMV und von INSIDE.  

In die Segmente Wohnen und Küche werden wir uns zusammen mit dem Kölner Rheingold-Institut eingraben, besser gesagt: in die Köpfe und Herzen der Verbraucher. Es gibt einige Unternehmen im Markt wie Ikea, Höffner, Nobilia oder auch den EMV, die mit Rheingold bereits gearbeitet haben und auf wichtige Erkenntnisse für ihre strategische Ausrichtung verweisen.

Rheingold steht mit seinem Gründer Stephan Grünewald („Der Psychologe der Nation“, FAZ) für einen sehr besonderen Studienansatz. Das Institut gehört zu den führenden Adressen der qualitativ-psychologischen Wirkungsforschung. Mit einem Team von rund 50 festangestellten Mitarbeitern sowie zahlreichen freien Interviewerinnen und Interviewern – darunter viele Diplom-Psychologinnen und -Psychologen – setzt das Institut auf tiefenpsychologische Markt-, Kultur- und Medienforschung. Pro Jahr werden rund 5.000 tiefenpsychologische Interviews geführt, bei denen unbewusste Motive, Sinnzusammenhänge und emotionale Einflussfaktoren analysiert werden, die menschliches Verhalten steuern. Ziel dieser Analysen ist es, jenseits der oberflächlichen Motive die tieferen psychologischen Strukturen und Muster zu entschlüsseln, die Entscheidungsprozesse und Verhaltensweisen prägen.

In der neuen Grundlagenstudie „Die Psychologie des Möbelkaufs“ wollen wir erkunden, was Kunden ganz tief im Inneren bewegt, wenn sie an ihr Zuhause denken, was sie sich wünschen, welche Sehnsüchte sie treiben, wenn sie über eine neue Küche oder ein neues Sofa nachdenken. Und: Was sie davon abhält, sich neu einzurichten. 

Denn genau das passiert ja gerade bekanntlich viel zu oft. Aber weshalb? Für Rebenschütz ist die Anschaffungsneigung der Menschen, die sich weiter viele Punkte unter dem Niveau von 2022 bewegt, ein entscheidender Indikator. Zuletzt stieg sie zwar wieder leicht an. Noch deutlicher wächst aber das Geldvermögen der Deutschen. Es durchstößt bald die 9-Billionen-Euro-Schwelle. 

Welche Angebote muss die Branche auf welchen Feldern den Menschen also machen, damit sie ihr Geld von der hohen Kante holen und in neue Küchen und Möbel investieren? Welche Produktkategorien sind in Zukunft wirklich relevant? Wo finden Menschen ihre Angebote fürs neue Zuhause? Welche Rolle spielt der wachsende Second-Life-Möbelmarkt? Was geht in den Köpfen der Verbraucher vor? Was heißt das für uns? Wie sieht die Branche von außen aus? Und wie kann man die Menschen besser und zielgerichteter erreichen als aktuell?

Judith Barbolini, Unit Direktorin bei Rheingold, wird die Studie leiten. Gästen des diesjährigen INSIDE Branchen-Gipfels ist Barbolini bereits bekannt. Sie hat auf dem letzten Gipfel über die neuen Konsumenten gesprochen, die viel flüchtiger und weniger langfristig denken. 

Anstatt sich auf oberflächliche, direkt geäußerte Meinungen zu verlassen, soll die Kraft der Studie aus der Rheingold-Methode kommen. Die Rheingold-Forscher dringen mit ihren tiefenpsychologischen Interviews in Marktanalysen und gesellschaftspolitischen Fragen in die „verborgenen Schichten“ des Verhaltens vor. Die Methode offenbart, was Menschen bewegt, bevor sie es selbst in Worte fassen können. Die unbewussten Motive, die Entscheidungen und Handlungen bestimmen, stehen dabei im Mittelpunkt. 

Durch die Verknüpfung dieser tiefenpsychologischen Analysen mit innovativen Ansätzen wie der digitalen KI Mia, die wir auch auf dem Gipfel zum Einsatz bringen werden, erhoffen wir uns Einblicke in die Verhaltensmuster der Zukunft. Die KI wird mit allen Erkenntnissen aus der Studie und vielen weiteren Rheingold-Forschungsergebnissen gefüttert sein. Und dann als Sparringpartner für Gipfel-Gäste zur Verfügung stehen.

Was bewegt die Menschen auf dem Weg ins Zuhause von morgen? Wir hoffen gemeinsam mit dem EMV und den Kollegen von Rheingold auf echte Erkenntnisse und Orientierung.

  • Schlagzeile: Dittert für den Fachhandel
  • H1: Ritterwerk: Moritz Schüller als INSIDER der Woche

Moritz Schüller, 28, ist Familienunternehmer. Bei Ritterwerk in Gröbenzell, Marktführer für Allesschneider und Anbieter von Einbau-Kleingeräten, führt er die Geschäfte zusammen mit seinem Vater Michael Schüller und seinem Bruder Lorin. Im Januar hat die Schüller Group mit Dittert eine Kleingerätemarke vorgestellt, die exklusiv dem Fachhandel vorbehalten ist.

INSIDE: Was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass Ihr neben Ritter eine zweite Marke ins Leben gerufen habt?

Moritz Schüller: Wir wollen die Identität der Marke Ritter beibehalten, das Spezialistentum, die Nische, das Made in Germany. Deshalb haben wir uns entschieden, für den Markt in Konsumpreislagen eine neue Marke zu gründen.

Braucht es das, eine weitere Kleingerätemarke?

Niemand braucht den 100. Toaster oder Wasserkocher. Also müssen wir etwas anders machen. Das tun wir über unseren Vertriebsansatz. Wir vermarkten Dittert ausschließlich an den Fachhandel: Elektrofachhandel, Möbelfachhandel oder Küchenfachhandel – eben kein Omichannel.

Und wenn der Fachhändler an der Ecke Dittert in seinem Onlineshop anbietet?

Dann darf er das. Er muss sich nur an unsere Regeln halten,

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  • Schlagzeile: INSIDE im Messeherbst
  • H1: INSIDE-Talk auf der Area30

Die Küchenbranche steht vor einem Einschnitt. Keiner weiß, wie tief er sein wird. Klar scheint nur: Der schier endlose Küchenboom der vergangenen, sehr langen Jahren im internationalen Vorzeigesegment unserer Branche, er wird sich nicht ins Jahr 2023 verlängern.

Das schreibt man heute so hin. Das wird wohl auch so kommen. Aber keiner weiß es. Keiner weiß irgendwas. Die Verunsicherung ist gigantisch. Jeder merkt nur: Der Auftragseingang ist bei vielen zum Start in den Juli regelrecht abgerissen. Seitdem ist Sommer pur auch in der Küche. Die Menschen reisen. Und haben Angst vor der Zukunft. Baustellen werden nicht fertig – oder teurer und teurer. Die Menschen halten ihr Geld zusammen. Weniger wert wird’s auf der hohen Kante trotzdem. Doch viele haben immer weniger ebendort. Jeder rechnet ganz genau. Eine neue Zeit ist angebrochen. Auch der Küchenmarkt wird sich darauf einstellen müssen.

Eine ganz entscheidende Rolle kommt auch vor diesem Hintergrund dem Messeherbst zu. Innovative und neue Konzepte sind gefragt. Alles wird anders. Wer da so weitermacht wie immer, der wird aus der Kurve fliegen. Der eine früher, der andere später.

Für den nächsten Inside Branchen-Gipfel, der am 25. April stattfinden wird, machen wir uns deshalb schon heute auf die Suche nach den echten Transformations-Treibern und den wirklichen Transformations-Ideen im Markt. Wir werden sie auch auf den Herbstmessen suchen, wir werden darüber im INSIDE schreiben - und auf www.inside-kueche.de sogar jeden Tag. Ab dem 1. September fahren wir dort unsere INSIDE-Roadmap wieder hoch. Wir werden dort bloggen und berichten, Küchenmacher so marktnah wie möglich durch den Messeherbst begleiten. Technisch und grafisch haben wir unsere INSIDE-Küche-Roadmap seit der Premiere im vergangenen Herbst komplett überarbeitet. Sie wird das Messegeschehen lebhaft und vor allem mit kurzen Ladezeiten auf dem Handy, schnell und übersichtlich abdecken. Wir freuen uns drauf.

Wir freuen uns auch auf unsere Premiere in Löhne. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Der erste INSIDE-Live-Talk in Ostwestfalen wird am Messesonntag, den 18. September auf der Area 30 um 17.30 Uhr stattfinden. Sie sind herzlich eingeladen.

Um was geht es? Wir freuen uns auf eine hochkarätige Runde und einen offenen Austausch. Auf der Bühne mit dabei: Bora-Gründer Willi Bruckbauer, Irene Gotas von Flotho Medientechnik, Wilhelmine Goetz von Küchenheld, Quooker-Chef Daniel Hörnes, Schüller-Inhaber Markus Schüller, Eggermanns-Boss Michael Wunram und die Küchenhändlerin und Bloggerin Yvonne Zahn. Moderieren werden den Talk Eva Ernst und Simon Feldmer. Michael Rambach und sein Trendfairs-Team bauen uns ein tolles Set. Als Technikpartner haben wir die Vogelsänger Studios für uns gewonnen.

Die neue Lage im Küchenmarkt wird unser Thema sein. Wir wollen mit unseren Gästen auf dem Podium des INSIDE-Talks auf der Area 30 über die Themen für die neuen Zeiten sprechen, in denen der Markt nicht mehr so dynamisch wachsen, vielleicht nicht gleich schrumpfen, aber alle Küchenmacher sicher erstmals vor ganz neue Herausforderungen auf dem Weg zum Kunden stellen wird.

Wir haben eine Stunde für die Diskussion am 18. September eingeplant. Wir werden im Anschluss hier an dieser Stelle auf INSIDE Küche, im INSIDE und auf unseren Social-Media-Kanälen berichten. Geplant ist auch ein Audiomitschnitt, den wir als Podcast ausspielen wollen. Zudem wird es ein Highlight-Video geben. Der Talk wird auch die Roadmap weiter beflügeln.

Mehr Infos gibt`s hier:
www.inside-branchen-gipfel.de
https://www.inside-kueche.de/digitale-roadmap

  • Schlagzeile: Für die Kunden von morgen

Wie kann man als Küchenhändler Millennials abholen? Beim Wildeshausener Verband Küchentreff haben sie sich in den letzten fünf Jahren intensiv über den Küchenhandel der Zukunft Gedanken gemacht. Das Ergebnis hat am 24.8. in Hamburg die Türen geöffnet.

Mit dem Start-up Roooms will Küchentreff stationären und Onlinehandel verknüpfen und frischen Wind in die Branche bringen. Nachdem die beiden Küchentreff-Geschäftsführer Marko Steinmeier und Daniel Borgstedt vor gut zwei Jahren zusätzlich zur Geschäftsführung von Küchentreff in die Geschäftsführungen der Rheinbacher Verbundgruppen Alliance und Küchenring eingestiegen waren, übertrugen sie das Projekt an Daniel „Bezi“ Bezikofer. „Daniel hat es zu seinem Baby gemacht. Er gehört auch genau zu der Generation, die wir ansprechen wollen“, sagt Daniel Borgstedt.

Bevor das Konzept von den Küchentreff- Händlern aufgegriffen werden kann, will der Verband es im Pilotstore in Hamburg in der Praxis testen. Borgstedt: „Wenn wir das neue Konzept direkt mit einem Händler umgesetzt hätten, hätte der erst später gesehen, ob es erfolgreich ist. Wäre es das nicht, würde es vielleicht scheitern, ohne eine weitere Chance zu kriegen.“ In Absprache mit dem Beirat hat man also beschlossen: Der Verband muss diesen Test selbst durchführen. Getreu dem Motto: „Einfach mal machen.“ Aus den Erfahrungen, die in Hamburg gemacht werden, soll das Konzept dann weiterentwickelt werden.

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  • Schlagzeile: Mehr als ein Arbeitsplattenlieferant

Einen guten Lauf inmitten eines schrumpfenden Küchenmarkts – den hat, wie so einige Arbeitsplattenlieferanten in diesem Jahr, die im thüringischen Obermehler beheimatete Rosskopf + Partner AG. Beim Besuch in Obermehler gab’s einen Einblick in die ungewöhnliche Firmengeschichte, die Denkweise und in Produktion und Vertrieb des Werkstoffverarbeiters.

Dass sie sich bei Rosskopf + Partner zurzeit nicht um die Auftragslage sorgen müssen, das liegt natürlich auch daran, dass der große Marktbegleiter Lechner sich nach der Insolvenz aus dem Markt verabschieden musste. „Wir haben das mit viel Demut betrachtet“, sagt dazu Firmenchefin Christin Bergmann. Sowohl im Bereich der Küchenstudios als auch in der Großfläche kamen Neukunden dazu. Die Zuwachsraten im Auftragseingang liegen momentan im zweistelligen Prozentbereich.

"Wir wollen faszinieren": Christin Bergmann

Von den rund 20 Mio Euro Umsatz macht der Küchenbereich im Jahr des 40-jährigen Bestehens etwa die Hälfte aus. „Wir sind mehr als ein Arbeitsplattenlieferant“, so Christin Bergmann beim INSIDE-Besuch in Obermehler. Und: „Wir wollen faszinieren.“ Ein guter Teil des Geschäfts entfällt auf individuelle Projekte. Als Beispiel zeigt Bergmann eine 65 Meter lange Sitzmöbel-Konstruktion aus 7.000 Technistone-Quarzstein- und Glas-Lamellen, die in der Fußgängerzone des schwedischen Uppsala steht.

Betriebsführung in Obermehler: Outsiderin, Mario Stühm

„Durch diese Projekte lernen wir viel über Innovation“, sagt Mario Stühm, der als Vertriebsleiter für den Küchen- und Badbereich zuständig ist. „Dadurch werden wir

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  • Schlagzeile: Rein in die Ankleide
  • H1: Rotpunkt nimmt sich den Ankleide-Bereich vor

„Wir stehen voll im Saft“, antwortet Rotpunkt-Vertriebsgeschäftsführer Sven Herden auf die Frage nach der aktuellen Lage. Auch in Bünde sind die Auftragsbücher voll. Auf die Zukunft blicke man trotz des unsicheren Marktumfelds mit einer gehörigen Portion Grundoptimismus — den man aktuell eigentlich auch nur bei Fachhandelslieferanten findet.

Herdens Messehighlight: Endlich wieder Messe ohne Pandemieeinschränkungen. Bei den Neuheiten heißt es in Bünde: Weniger ist mehr. Es werden nicht 40 neue Farben gezeigt, sondern Innovationen gezielt auf den Bedarf des Handels abgestimmt, sagt Herden. Dazu gehören auch die Vereinfachung von Bestellungen oder Montage, beispielsweise Plug-and-Play-Lösungen bei der Beleuchtung.

Beim Sortiment außerhalb der Küche, wo viele Wettbewerber im Bad oder Wohnbereich ansetzen, hat sich Rotpunkt nach dem Hauswirtschaftsraum in diesem Jahr den Bereich Ankleide vorgenommen.

  • Schlagzeile: Immer südlicher
  • H1: Rotpunkt auf Expansionskurs

„Die Grundstimmung für die kommenden Monate und das kommende Jahr ist positiv“, sagt Vertriebs- und Marketinggeschäftsführer Sven Herden. Dazu trägt sicher der gute Auftragsbestand bei, den man in Bünde registriert, genauso wie der Bestelleingang, der zwar leicht unter Vorjahr liegt, aber höher als vor der Pandemie. Ein Exportanteil von 80 Prozent, dazu ein Umsatzplus von 19 Prozent auf 87 Mio Euro in 2021 geben Rotpunkt sicherlich etwas Rückenwind in den kommenden, härter werdenden Zeiten. Auf der anderen Seite bietet der Inlandsmarkt für die Bündener noch Potenzial, südlicher auch Österreich, wo Rotpunkt seit zwei Jahren aktiv ist, und neuerdings Slowenien. „Das macht auch logistisch Sinn, weil wir immer mehr Volumen generieren“, sagt Herden. Mit der österreichischen Vertriebsarbeit der Handelsagentur Dietmar Walter wurde dafür offenbar eine gute Basis geschaffen.

Auf der Hausmesse lief aus Sicht von Herden und Geschäftsführer-Kollege Andreas Wagner alles sehr gut. Genaue Besucherzahlen gab´s zur Messe zwar noch nicht, aber ein Indiz, dass die Frequenz stimmte: nämlich einen kurzen Kaffeebohnennotstand am Messedienstag, wodurch nachweislich der Verbrauch von 2019 getoppt wurde. Und beim Umsatz geht`s dieses Jahr auch rauf. Die Zielmarke: 94 Mio Euro. Vielleicht auch mehr. Bei den Neuheiten drehte sich einiges um das neue Ankleidezimmer. Laut Herden „ein einfach umsetzbares System“, mit dem der Küchenhändler Räume über die Küche hinaus in den Fokus nehmen kann. Besonderes Merkmal des „Dressing Rooms“: ein vertikales Lichtsystem, das durchgehend in der kompletten Höhe in den Korpus integriert ist. Außerdem konnten die Besucher die neue Front „Loft Oak“ mit Synchronpore sehen, ebenso wie ein modulares Innenausstattungssystem aus Eiche.

  • Schlagzeile: Nachhaltigkeits-Ritterschlag
  • H1: Rotpunkt: Nachhaltigkeits-Ritterschlag

Eine komplett auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wohnsiedlung entsteht unter dem Namen UN17-Village gerade in Dänemark, am südlichen Stadtrand von Kopenhagen. Bis 2024 sollen hier auf 35.000 qm über 500 Wohnungen und Lebensraum für mehr als 800 Menschen entstehen. Der Name UN17-Village ist von den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen abgeleitet. Dass der ostwestfälische Küchenbauer Rotpunkt hier den Zuschlag für die 536 Küchen dieses Projekts bekommen hat, kann man also durchaus als Ritterschlag in Sachen Nachhaltigkeit werten.

Die 17 „United Nations’ Sustainable Development Goals” gehen weit über Einzelaspekte des Umweltschutzes, der Kreislaufwirtschaft oder der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks hinaus.

Entwickelt wurde das Wohnprojekt vom Immobilieninvestor NREP in Zusammenarbeit mit der Lendager Group und den Unternehmen Sweco Architects, MOE und CG Jensen. Schon beim Bau der insgesamt fünf Wohnblöcke werden ausschließlich Upcyclingmaterialien eingesetzt. Jeder Wohnblock verfügt über einen Dachgarten und eine Regenwassersammelanlage. Strom wird mit Solarkraft erzeugt, einige Gebäude sind sogar energiepositiv geplant, werden also mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Ein weiterer zentraler Punkt ist ein eigener Wasserkreislauf samt Abwasserrecycling.

Beworben hat sich das Bünder Unternehmen mit seiner Greenline-Linie, für die die emissionsarme, zu 90 Prozent mit Recycling-Holz gefertigte Pfleiderer-Platte BioBoard Gen2 eingesetzt wird. Mit dem Produkt allein war es aber nicht getan. Im Rahmen des Bewerbungsprozesses musste Rotpunkt beispielsweise darlegen, wie es um die gerechte Bezahlung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder deren Gesundheit und Zufriedenheit bestellt ist, wie Geschlechtergleichstellung praktiziert wird und nach welchen Kriterien Lieferanten ausgewählt werden.

Es sei im Ausschreibungsverfahren zudem um konkrete Betriebsabläufe gegangen, die energieeffiziente Maschinen und die Nutzung erneuerbarer Energien umfassen ebenso wie Verschnittoptimierung und Sparsamkeit bei Verpackungsmaterialien oder Logistik. Die ersten Rotpunkt-Küchen werden in Kopenhagen bereits installiert, von der Single- bis zur Familienküche.

  • Schlagzeile: 100-Mio-Marke gerissen
  • H1: Rotpunkt Küchen ist 2022 auf 100 Mio Euro Umsatz gewachsen

100 Mio Euro Umsatz - die Zahl hat in der deutschen Küchenmöbelindustrie einen guten Klang. Das haben sich Andreas Wagner, Heinz-Jürgen Meyer und Sven Herden sicher auch gedacht. Die Geschäftsleitung lässt per Mitteilung heute bekanntgeben, dass Rotpunkt Küchen mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr 2022 einen Jahresumsatz von 100 Mio Euro erreicht hat. Sicher, das ist der Umsatz vor Erlösschmälerungen – und dennoch ein starkes Fazit für ein Jahr, das für alle im Markt herausfordernd war.

Wie kaum anders zu erwarten, hängt ein Teil des Anstiegs auch mit Preisanpassungen zusammen, die Rotpunkt aufgrund gestiegener Material- und Energiepreise vornehmen musste. Herden: „Rund 5 Prozent der Umsatzsteigerung resultiert aus einem konkreten Mengenzuwachs". Das Gros des Umsatzes – rund 80 Prozent – erwirtschaftet Rotpunkt Küchen bekanntermaßen im Ausland, vor allem in den Niederlanden, in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Skandinavien und Österreich. Seit Kurzem sind die Bündner sogar in Slowenien und Kroatien aktiv.

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  • Schlagzeile: Showroom in Österreich
  • H1: Rotpunkt: Showroom in Österreich

Bis zum Sommer wird Rotpunkt Küchen aus Bünde für seine Kunden aus Österreich und Südtirol eine separate Ausstellung in den Räumen seiner Handelsagentur in Graz eröffnen. „Das verkürzt die Wege für neue Interessenten und bestehende Kunden erheblich“, sagt Vertriebs-Geschäftsführer Sven Herden. In Graz werden künftig zudem Produktschulungen durchgeführt. Auch an der Küchenwohntrends vom 3. bis 5.5. wird Rotpunkt sich wieder beteiligen. Auf 100 qm werden dort drei Küchen gezeigt.

Der frühere Regina-Vertreter Dietmar Walter hatte mit seiner Agentur Mitte 2020 den Vertrieb für Rotpunkt in Östererich und Südtirol übernommen. Inzwischen steht das Gebiet bei Rotpunkt auf der Liste der strategischen Exportmärkte, zu denen neben Belgien und den Niederlanden auch Großbritannien, Skandinavien und Frankreich gehören.

  • Schlagzeile: 6.925 Elefanten

Dass man sich in Bünde letzte Woche besonders über den Richtkranz auf dem neuen Gebäude gefreut hat, liegt an den genehmigungsrechtlichen Hürden, die die Mannschaft rund um Rotpunkt-Küchen-Chef Andreas Wagner anfangs zu überwinden hatte. Man liege nun aber voll im Plan, so Wagner anlässlich des Richtfests am 17. November.

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  • Schlagzeile: Blick aufs zweite Halbjahr
  • H1: Rotpunkt: Blick aufs zweite Halbjahr

Rotpunkt Küchen konnte 2023 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau von 100 Mio Euro abschließen. Geplant war eigentlich ein Umsatzplus. Der Mengenabsatz ging erwartungsgemäß zurück. „Betrachten wir die Umstände und das Marktumfeld, so kann man dies sicherlich als gutes Ergebnis bezeichnen, auch wenn unsere Erwartungshaltung eine andere war“, sagt Vertriebs-Geschäftsführer Sven Herden.

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  • Schlagzeile: Exportverstärkung
  • H1: Rotpunkt: Exportverstärkung

Zur KBB in Birmingham in dieser Woche hatte Max Lükewille nach 25 Jahren bei Rotpunkt seinen Einstand in neuer Position.

Seit dem 1. März ist Lükewille Exportleiter in Bünde, eine neu geschaffene Position im Team von Vertriebsgeschäftsführer Sven Herden. Ganz neu im internationalen Vertriebsteam ist seit Januar John McWinnie als Gebietsleiter Großbritannien Nord. McWhinnie war vor seinem Wechsel zu Rotpunkt für Nolte, Häcker und Siematic tätig.