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INSIDE Küche

  • Schlagzeile: Neue Leute, neue Wege
  • H1: RWK Kuhlmann: Neue Leute, neue Wege

Auf der Hausmesse in Löhne hat Ralf Marohn, der im Mai die chinesische Boloni-Gruppe als Hauptgesellschafter von RWK Kuhlmann abgelöst hat, auch die neuen Geschäftsfelder vorgestellt, die für die notwendige zusätzliche Auslastung im Unternehmen sorgen sollen. Neben der Premium-Kompaktküche Kitchoo, die seit Jahresanfang in Lizenz gefertigt und vermarktet wird, gehört dazu ein montiertes E-Commerce-Programm, das über Otto und XXXLutz verkauft werden soll.

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  • Schlagzeile: Brigitte-Inhaber übernimmt
  • H1: RWK&Kuhlmann: Brigitte-Inhaber übernimmt

Der Löhner Küchenbauer RWK & Kuhlmann hat einen neuen Investor und einen neuen Geschäftsführer, der sein Durchhaltevermögen in der Branche bereits unter Beweis gestellt hat. Steffen Liebich, Inhaber des Rietberger Kastenmöbelproduzenten Röhr Bush und von Brigitte Küchen, ist als neuer Geschäftsführer eingetragen, Ralf Marohn seit 5. Februar nicht mehr an der Unternehmensspitze. 100-Prozent-Gesellschafter ist inzwischen

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  • Schlagzeile: „Die MöFa ist auf dem Weg“

Ende Juni nehmen wir den zweiten Anlauf für den INSIDE-MÖFA-Talk, den wir zusammen mit den Vogelsänger Studios, live aus der Fachschule des Möbelhandels, also aus Köln, senden werden.
 
Sechs Studenten, sechs Unternehmer und die neue MöFa-Chefin Sabine Gantzkow im Interview – das ist der Plan. Ein Interview mit Sabine Gantzkow über den Wandel an der MöFa, neue Studiengänge, ein neues MöFa-Marketing – und neue Möglichkeiten, die Branche in Köln einzubinden.
 
INSIDE: Die Fachschule des Möbelhandels (MöFa) in Köln ist in Bewegung. Sie sind seit Oktober als neue Leiterin der Schule im Einsatz. Seit Juli des vergangenen Jahres ist mit Dirk Scharmer auch ein neuer Geschäftsführer da. Können Sie uns, liebe Frau Gantzkow, noch ein paar Worte zu Ihrem Hintergrund sagen?
Sabine Gantzkow: Ich bin in Hamburg geboren. Nach dem Abitur habe ich zunächst Jura studiert und auch als Anwältin praktiziert. Nach meinem dritten Kind wollte ich einer weiteren Leidenschaft nachgehen und habe ich mich als Lehrerin ausbilden lassen. Seit 2014 arbeite ich an der MöFa, zunächst als Dozentin. Im letzten Herbst habe ich die Leitung der
Schule übernommen.
 
Wie viele Schüler studieren momentan bei Ihnen?
Momentan sind es rund 500. Für wie viele wäre denn Platz? Wir können durchaus noch ein paar mehr Schüler aufnehmen und so auch der Branche noch besser unter die Arme greifen. 250 weitere Schüler bekämen wir noch gut unter. 750 ist doch eine schöne Zahl.
 
Sie arbeiten täglich mit den Branchenprofis von morgen. Beschreiben Sie uns doch bitte kurz den Antrieb, die Motivation eines klassischen Möfisten? Warum kommt man zu Ihnen nach Köln?
Das ist sehr unterschiedlich. Zum Teil bilden wir Unternehmerkinder aus, deren Eltern auch schon auf der MöFa ihren Abschluss gemacht haben, die ein Küchenstudio oder ein eigenes Möbelhaus betreiben. Diese Schüler kommen traditionell zu uns, um nach der Ausbildung den Betrieb der Eltern zu übernehmen. Wir haben aber auch Schüler, die eine neue Berufung suchen. Zum Beispiel hat im vergangenen Jahr bei uns eine Stewardess studiert, die dann in die Branche gegangen ist. Es kommen junge Menschen aus den verschiedensten Richtungen zu uns. Da ist auch mal ein Schreiner, der entweder berufsunfähig ist oder einfach den körperlichen Job nicht mehr machen kann. Und sich dann bei uns zum Interior-Designer Küche ausbilden lässt.
 
Interior-Designer? Früher hieß das Einrichtungsberater, oder?
Ja, wir gehen mit der Zeit (lacht).
 
Ist der Name Fachschule des Möbelhandels denn überhaupt noch passend? Sie bilden ja gar nicht nur für den Möbelhandel aus.
Nein, ein großer Teil unserer Schüler geht ja auch in die Industrie im Anschluss. Unser Ziel ist es, weitere Kooperationen mit der Industrie einzugehen. Die Prozesse laufen bereits. Der neue Name steht noch nicht fest, wie wir wissen.
 
Wann wird es denn so weit sein?
Sicher noch in diesem Jahr. Am Ende wollen wir das Kürzel MöFa sehr gerne behalten, denn mit diesem Namen ist die Schule im Markt bekannt und beliebt. Doch die Langform, die wird sich ändern. Sie haben es bereits angesprochen: Viele Eltern Ihrer Schüler arbeiten im Möbelmarkt.
 
Muss die Schule nicht noch attraktiver für junge Menschen von außen sein?
Ja, wir haben viele Studenten an der Schule, deren Eltern im Möbelmarkt arbeiten. Aber es waren schon mal deutlich mehr. Wir freuen uns grundsätzlich über jeden, der in der Branche arbeiten will – egal, wo er herkommt. Aktuell haben 70 Prozent unserer Studenten keinen familiären Branchen-Hintergrund. Früher lagen wir eher bei 50 Prozent.
 
Der Markt wird weiter durch den Fleischwolf gedreht, ist stark im Wandel. Welche Veränderungen haben Sie pädagogisch bereits eingeleitet, damit Ihre Schüler nach dem Abschluss fit für die sich stark verändernden Herausforderungen in der Branche sind?
Wir sind als staatlich anerkannte Ersatzschule an Lehrpläne gebunden und wir schauen, dass wir die Lehrpläne immer aktuell halten. Wir haben aber neue Bildungsgänge beantragt. Zum Beispiel wollen wir bald den Industriekaufmann, die Industriekauffrau im Rahmen eines dualen Studiums mit Betriebswirtschaftslehre anbieten – so wie das aktuell mit der Einzelhandelskauffrau, dem Einzelhandelskaufmann bereits möglich ist. Wir sind auf dem Weg und stoßen noch einiges an. Das Thema E-Commerce würde ich zum Beispiel gerne abbilden an der Schule. Hier müssen wir aber auch in Ruhe nach dem geeigneten Lehrpersonal suchen. Das soll und muss ja solide sein.
 
Im Kollegium steht ein kleiner Generationenwechsel an. Das ist so gesehen auch eine Chance, oder?
Klar, wir suchen natürlich nun gezielt nach neuen Lehrkräften, die inhaltlich Themen abdecken und Qualifikationen mitbringen, die uns bislang fehlen, und es uns somit ermöglichen, die Lücken im Programm sehr kompetent zu füllen.
 
Womit wir natürlich auch wieder beim Geld wären. Um die MöFa auch pädagogisch auf neue Beine zu stellen, brauchen Sie Geld. Wie wollen Sie erreichen, dass sich mehr Firmen aus der Branche für die MöFa engagieren?
Wir haben ein ganz neues Sponsoringkonzept entwickelt, um Unternehmen speziell aus der Industrie einzubinden. Das läuft gerade an, was uns sehr freut.
 
Gibt es denn schon erste Erfolge? Firmen, die sich eingeklinkt haben?
Erfreulicherweise ist Schüller Küchen bereits dabei. Es gibt bei uns nun an der Schule auch schon einen Raum, der entsprechend benannt und eingerichtet ist.
 
Hatten Sie, als Sie in Köln übernommen haben, das Gefühl, dass es eventuell auch sinnvoll sein könnte, in der Außendarstellung der Schule für etwas frischen Wind zu sorgen?
Aber klar. Wir haben da auch schon einiges gemacht mittlerweile. Man konnte es in unseren sozialen Kanälen auf Facebook oder Instagram verfolgen: Wir haben ein neues Logo, ein neues Marketing. Wir gucken gerade, was gut ankommt. Wir wollen auf jeden Fall frischer und jünger rüberkommen und so möglichst viele potenzielle Schüler und die ganze Branche ansprechen.

  • Schlagzeile: „Unsere Händler haben uns gezogen“

Von der „Geheimwaffe des Ostens“ hat sich Sachsenküchen seit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung zum Fachhandelslieferanten weiterentwickelt, der nicht nur im Westen Deutschlands, sondern auch im Export große Teile seines Geschäfts macht.

Sachsenküchen-Geschäftsführer Elko Beeg nennt das von ihm geleitete Unternehmen das letzte unabhängige ostdeutsche Küchenmöbelunternehmen. Den Grund dafür sieht er in der engagierten Mannschaft. Beeg: „Durch die Pandemie hat sich nochmals gezeigt: Sich anpassen und verändern können ist wichtig. Das haben wir nach der Wende unter Beweis gestellt und im letzten Jahr nochmal. Und es wird uns auch in Zukunft erfolgreich machen.“

Sachsenküchen hat sich nach der Wende eine Fachhändlerstruktur aufgebaut und ist mit den Händlern gemeinsam gewachsen. „Unsere guten Händler haben uns gezogen“, sagt Beeg. Die Mitarbeiter reden mit den Händlern auf Augenhöhe, sagt er. Das werde honoriert.

Im sächsischen Dippoldiswalde ging das Wachstum vielleicht nicht so rasant voran wie bei anderen, dafür aber stetig und profitabel. Sachsenküchen hat sich nicht nur in Deutschland etabliert. Etwa die Hälfte des Umsatzes von 47 Mio Euro (2020) kommen aus dem Export. Frankreich, Holland, Belgien, Österreich und die Schweiz sind die wichtigsten Auslandsmärkte. Der Inlandsumsatz verteilt sich inzwischen auch etwa hälftig auf Ost und West.

Zwischenzeitlich hatte man mal versucht, die Zweitmarke Oca aufzubauen, die vom Dippoldiswalder Ortsteil Obercarsdorf abgeleitet ist. Der Gedanke war damals, in Westdeutschland oder im Export könne man nicht erfolgreich als Sachsenküchen auftreten. Von dieser Strategie ist man inzwischen aber abgerückt. „Marke wird generell wichtiger“, sagt Elko Beeg. Und da ist es nicht sinnvoll, zwei verschiedene zu pushen. Das Budget müsse konzentriert eingesetzt werden. Beeg: „Wir mussten zu dem Selbstbewusstsein finden, dass ostdeutsche Produktion für Qualitätsprodukte und Tradition steht.“ Unter den Kunden sind schließlich auch um die 30 Händler, die ausschließlich Sachsenküchen als Holzlieferant führen. Die Hälfte von ihnen tritt auch nach außen unter der Marke auf.

Sachsenküchen Werk 2

In der Produktion bei Sachsenküchen

Beim Preis einer Küche aus Dippoldiswalde gibt es Unterschiede von Region zu Region. Während sie bei langjährigen Kunden noch etwas preiswerter positioniert ist, liegt der Preis in jüngeren Märkten höher. „Wohl fühlen wir uns ab 7.000 Euro VK, natürlich ohne Geräte“, so Beeg. „Manche Händler verkaufen hauptsächlich zwischen 10 und 15.000 Euro, wir haben aber auch Händler mit durchschnittlichen Kommissionswerten über 25.000 Euro.“ Um den Vertrieb von Sachsenküchen kümmern sich in Deutschland und international insgesamt 15 Außendienstler bzw. Handelsagenturen. Neu an Bord ist seit Monatsanfang Marco Wiebusch, der zuletzt für Brigitte unterwegs war.

Kontinuierliche Investitionen

Küchenbauer gab es früher einige im Osten. Die einen gibt es nicht mehr, andere wie Burger Küchen oder Pino gehören mittlerweile zu westdeutschen Unternehmen. „Unsere Gesellschafter haben immer wieder investiert und die Produktion auf dem Stand der Zeit gehalten“, sagt Beeg. Die Gesellschafter, das sind mit 45 Prozent Ballerina-Chef Heinz-Erwin Ellersiek, mit 29 Prozent die Söhne von Hans-Joachim Ebert (Ralf und Alexander Ebert, beide im Unternehmen tätig) sowie mit 26 Prozent Matthias Schmidt, der Enkelsohn von Inge Köhler und Einkaufsleiter im Unternehmen.

Im Laufe der Jahre wurde aus „gut und günstig“ ein hochindividuelles Produkt, für das man auch die entsprechende Fertigungsstruktur aufgebaut hat. „Wir haben uns gefragt: Wo ist der Platz zwischen den Großen. Der Günstigste können wir mit unserer Unternehmensgröße nicht werden, also haben wir uns recht früh mit dem Thema Individualisierung befasst. Auch mit Wohnkonzepten haben wir zeitig begonnen. Wir zählen uns zu denjenigen, die das mit nach vorn getrieben haben“, erklärt Elko Beeg.

Mehr Kapazitäten

Losgröße 1 war bei Sachsenküchen erstmals im Jahr 2007 Thema. Der Weg wurde dann peu à peu beschritten. Seit 2018 wird jedes Stück Holz kundenspezifisch produziert - Stückzahl 1 wurde in der Korpusfertigung umgesetzt. In diesem Jahr ist eine vollautomatische Kommissionierung für Korpusteile dran und 2022 dann eine neue Montagelinie. Für diese Investitionen nimmt Sachsenküchen zusammen um die 12 Mio Euro in die Hand. Nebeneffekt der Modernisierungsinvestitionen ist eine Kapazitätserweiterung um 25 bis 30 Prozent.

Die Fertigungstiefe ist hoch: Im Werk 1 des Unternehmens werden 80 Prozent aller Fronten selbst produziert, ebenso Arbeitsplatten. Auch eine eigene Lackierung befindet sich dort. Im Werk 2 sind Korpusteilefertigung und Montage angesiedelt.

Küche aus dem VEB Holz Schmiedeberg

Inge Köhler und Hans-Joachim Ebert

Inge Köhler und Hans-Joachim Ebert

Die Historie von Sachsenküchen reicht weit zurück: Möbel werden seit 1908 hergestellt, Küchenmöbel seit 1920. Nach dem zweiten Weltkrieg ging es zunächst darum, den steigenden Bedarf zu decken. „Schnell und viel“ war die Devise. In der DDR wurde der Betrieb dann 1955 zum VEB-Werk. Anders als viele Möbelhersteller in der damaligen Kombinatsstruktur lieferte Sachsenküchen aber nicht nur einzelne Bauteile, sondern produzierte ganze Küchen. Man belieferte „nichtsozialistisches Gebiet“, sprich: Neckermann und Co. in der BRD. Das hatte den Vorteil, dass ein Teil der eingenommenen Devisen für Investitionen aufgewendet werden durfte. Bereits damals konnten also schon Homag-Maschinen angeschafft werden.

Nach der Wende wurde Sachsenküchen zum Treuhandbetrieb. Das damalige Management mit Inge Köhler (seit ihrem 16. Lebensjahr im Unternehmen) und Hans-Joachim Ebert (seinerzeit als technischer Direktor eingestiegen) machte sich auf Investorensuche. So manches bekannte Gesicht aus der Branche schaute in Dippoldiswalde vorbei. Und irgendwann stand auch Heinz-Erwin Ellersiek in der Tür. Folgender Satz aus seinem Mund ist überliefert: „Die Bude ist Mist, aber die Menschen gefallen mir.“ Zusammen mit Köhler und Ebert übernahm Ellersiek die Anteile, brachte das Unternehmen auf Vordermann. Ellersiek brachte dabei auch das Knowhow mit, das man brauchte, um die Firma unter den neuen, marktwirtschaftlichen Bedingungen fit zu machen.

Geschäftsführer Elko Beeg, früher bei Oka Büromöbel, ist seit 2007 im Unternehmen. Der Kontakt zu den Gesellschaftern kam seinerzeit über den sächsischen Branchenverband zustande. Heute sagt er: „Der Mix aus Bewahren und neuen Strukturen hat uns dahin gebracht, wo wir sind.“ Auch in diesem Jahr rechnet Beeg noch mit einem moderaten Wachstum, im zweiten Halbjahr eventuell mit einer Abschwächung. Zuletzt war der Auftragseingang trotz des mehrmonatigen Lockdowns gut. Das lag zum einen daran, dass im vergangenen Jahr aufgeschobene Objekte nachgeholt wurden, andererseits aber auch an guten Auftragseingängen aus dem Fachhandel.

In diesem Jahr rechnet Sachsenküchen übrigens fest mit der Herbstmesse im Kitchen Center Löhne. 2020 war die Messe wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt worden.

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Was den Umsatz angeht, hat Sachsenküchen mit seinen 242 Mitarbeitern ein starkes Jahr hinter sich. Um 14,7 Prozent kletterte der Umsatz nach oben. Das lag allerdings stärker an den Zuwächsen im Ausland: Dort konnte der Küchenmöbelproduzent um 27,8 Prozent zulegen. Besonders in Frankreich, Benelux und Österreich kam Sachsenküchen gut voran.

Im Inland hob Sachsenküchen den Umsatz um 3 Prozent an, noch im Vorjahr lag das Plus bei 12,8 Prozent. Wie wohl fast alle anderen Produzenten musste aber auch Sachsenküchen feststellen: „Überschattet wurde diese positive Entwicklung von stark steigenden Material-, Energie- und Logistikkosten“. Besonders dramatisch entwickelte sich das Kostenproblem im zweiten Halbjahr 2021.

Dennoch schaut man weiter optimistisch in die Zukunft. Die Dippoldiswalder investieren 2022 rund 11 Mio Euro in neue Maschinen und Anlagen, um die Kapazitäten weiter auszubauen. 2023 und 2024 sollen weitere Investitionen insbesondere in die hauseigene Fertigung von Möbelfronten fließen.

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Wer sich erinnert: Im vergangenen Jahr gab´s dazu schon eine kleine Preview. Das wurde jetzt komplett ausgearbeitet. Bei Faceline, so sagt es Sachsenküchen- Chef Elko Beeg, handelt es sich um eine „vollkommen eigenständige Designkonzeption“. Das Besondere: Dabei kommt eine hinter der Front befindliche Beleuchtung zum Einsatz. „Das muss man sich anschauen, weil es wirklich eine starke Alleinstellung bietet“, so Beeg.

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  • Schlagzeile: Kopf vor Herz
  • H1: Sadecc 2023 abgesagt

Vom 31.3. bis 3.4. sollte planmäßig die Küchenmesse Sadecc in Paris im Messezentrum Porte de Versailles stattfinden. Nun wurde die Sadecc abgesagt, was ausnahmsweise nicht mit Corona im Zusammenhang steht.

Gilles Verriès, Herausgeber des Fachmagazins Officiel des Cuisinistes und gleichzeitig Sadecc-Organisator, sagt, er habe mit dem Kopf entschieden, nicht mit dem Herzen. Als Grund nennt Verriès schlicht, den nicht zu stemmenden Organisationsaufwand. So haben Mitarbeiter das Team verlassen, neue kamen dazu. Auch die Trennung von seiner Frau Eglantyne Verriès, die als Direktorin die Sadecc verantwortet hatte, spielt eine Rolle.  

Das Team werde sich temporär aufs Pressegeschäft fokussieren. Sobald man sich neu aufgestellt habe, solle aber ein neues Event für die französische Küchenbranche vorgestellt werden, so Verriès. Was einfach nicht ist, wenn man einmal aussetzen musste. In Köln können sie davon ein Lied singen.

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Der Artikel stand noch nicht richtig in der Zeitung, da liefen auch in Deutschland die Drähte heiß. Salice ist schon ein besonderer Lieferant für viele renommierte Hersteller in der Möbel- und Küchenindustrie, für seine Kreativität und die Verschwiegenheit der Inhaber bekannt.

Nachfrage bei Salice. Wollen die Salice-Inhaber rund um Dr. Massimo Salice verkaufen? Dr. Piero Gamma, Geschäftsführer der Deutsche Arturo Salice GmbH mit Sitz in Neckarwestheim: „Die Salice Spa blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2021 und verzeichnet in allen Märkten ein deutliches Wachstum. Die gesunde und rundum positive Geschäftsentwicklung stellt das Familienunternehmen vor die Herausforderung, seine Produktionskapazitäten in kurzer Zeit deutlich auszubauen. Mit dieser Zielsetzung prüft die Eigentümerfamilie mögliche, auch internationale Handlungsoptionen und Opportunities. Ziel ist es, die Kapazitäten nachhaltig zu erweitern und eine belastbare und zukunftsfähige Struktur auf einer noch breiteren internationalen Ebene zu entwickeln, die die Voraussetzungen für weiteres Wachstum schafft. Ein Verkauf des Unternehmens ist nicht beabsichtigt.“

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In Höchst mag man den oben zitierten Pressebericht nicht kommentieren. Zu Gerüchten nehme man grundsätzlich nicht Stellung.

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  • Schlagzeile: Quoten wie einst „Wetten dass..?“

Bosch in Waghäusel: Antonio Terrada, Sally Özcan, Harald Friedrich

Wie kochen wir morgen? Ganz sicher immer öfter zusammen mit Vorbildern im Internet. Sally, der absolute Star unter den Foodbloggern, baut zusammen mit ihrem Mann Murat Özcan ein kleines Imperium auf. Auf dem Weg sind beide schon längst am Ziel. Aber es geht immer weiter.

Im vergangenen Jahr hat Sally ihren Vertrag mit Bosch Hausgeräte verlängert. Ein Deal mit großer Reichweite in vielen Altersgruppen für Bosch. Ende des Jahres gab Nobilia bekannt, dass Sally in Zukunft die Social-Media-Aktivitäten in Verl stärken werde. Nobilias Marken-Profilierung ist seitdem eine offen kommunizierte Strategie. Früher war das Thema Marke in Verl immer kleingehalten und mit maximalem ostwestfälischem Understatement gespielt worden. Wenn man gefragt hat. Der Schriftzug auf den Lastzügen, ach, war immer schon eine andere Kiste.

Wer sich mal ansehen will, wie selbstverständlich Sally ihre, sagen wir mal, Partner in ihre Videos einbaut, kann das hier tun:

Wir sagen nur: Über 200.000 Aufrufe in drei Wochen. Eine neue Küche für den Kindergarten in Waghäusel. Das ist eine tolle Sache. Tue Gutes und rede darüber: Bosch, Nobilia und Küchentreff sehen das sicher genauso.

Sally und Murat waren zusammen mit Bosch-Hausgeräte-Boss Harald Friedrich im Live-Interview auf den INSIDE Seller-Days im vergangenen September:

Im vergangenen Sommer haben wir vom INSIDE Sally und ihren Mann Murat, den Strategen hinter Sallys Megareich, dann auch in Waghäusel besucht – und die folgende Reportage mitgebracht.

 

Eine wie du und ich

Ein Besuch bei Sally und Murat Özcan in Waghäusel.

Harald Friedrich und Antonio Terrada kommen strumpfsockig auf einen zu. Friedrich, Geschäftsführer der Bosch Hausgeräte GmbH, und Vertriebschef Terrada kennen sich hier aus in diesem schicken, großen, smarten und topmodern eingerichteten Haus im etwas sehr schmucklosen Gewerbegebiet der Kreisstadt Waghäusel nördlich von Karlsruhe.

Friedrich und Terrada sind öfter hier. Gerade wurde mit einem 20-Mann-Team zusammen mit Jung von Matt die digitale Bosch-IFA-Neuheiten-Videoplattform in diesen Räumen eingespielt. Hier wohnt Saliha Özcan. Straßenschuhe in der Bude sind hier nicht im Programm. Saliha Özcan ist Sally, die prominenteste und erfolgreichste Foodbloggerin im Land. Seit drei Jahren ist Sally bei Bosch unter Vertrag: als Top-Testimonial, Youtube-Star, Vorkocherin, Chef-Geräte-Promoterin und Beraterin in allen Haushaltsfragen.

Man könnte auch sagen: als Queen der sozialen Netzwerke. Gerade wurde der Vertrag zwischen der Sallys GmbH und Bosch um drei Jahre verlängert. Sally und Bosch passen zusammen wie im besten Fall der Deckel auf den Topf. Man mag sich, man schätzt sich. Sally macht ihre Sache sehr authentisch, finden alle Beteiligten. Offenbar finden das auch die Zuschauer. Denn das dynamische Wachstum der Marke Bosch in den vergangenen Jahren hat sicher – auch – mit Sally zu tun. Sally wiederum profitiert von der Markenbekanntheit von Bosch.

Bosch ist – ungestützt – die absolute Nummer 1 unter den Hausgerätemarken. Was will man mehr? Sally steht an diesem Nachmittag in Waghäusel mal wieder an ihrem großen
Küchenblock (von Häcker übrigens damals noch), in dem ganz viele Bosch-Geräte eingebaut sind. Gerade fährt aus dem frisch eingebauten Bosch-Kochfeld mit integriertem Glasdunstabzug mit sogenannter guided air die beleuchtete Glasscheibe hoch. Videodreh im Hause Sally. Sallys Mann Murat, Chefstratege der familieneigenen Sallys GmbH, steht daneben, lacht und begrüßt den Gast aus München herzlich. Nachdem auch er seine Schuhe ausgezogen hat.

Murat bezeichnet seine Frau als „eine der drei einflussreichsten Youtuberinnen weltweit“. Das Krasse an der Ansage: Vielleicht übertreibt Murat dabei nicht mal. Eine halbe Milliarde Views sind auch kein Pappenstiel. 32 Jahre ist Sally erst alt, hat Grundschullehramt studiert. Vor Kurzem hat sie eine Stiftung gegründet. Das Paar baut gerade für viele Millionen einen Kindergarten in Waghäusel, ist in vielen sozialen Projekten engagiert. Wegen Geld steht Sally nicht mehr am Herd.

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Die Sallys GmbH ist ein Unternehmen mit hundert Mitarbeitern, eigenen Designern, Entwicklern, Fotografen, einem eigenen Technik-Department, einem eigenen 9.000 qm großen Logistikcenter in Sulz am Neckar für die Eigenprodukte, seit Neustem mit einem eigenen ersten Sally-Shop in Mannheim. Eine eigene TV-Reihe auf Vox gehört zum Sally-Programm, eine erste eigene Netflix-Serie. Das Script kommt aus dem eigenen Haus. Die Produktion wird auch die Sallys GmbH selbst stemmen. Über 400 Produkte produzieren sie selbst, viel in der Region, 65 Prozent in Deutschland.

Schickt Sally ein Video ins Netz, hat das im Schnitt eine halbe Millionen Views. 80 Prozent der Views entstehen nach 30 Tagen. 80 Prozent der Zuschauer sind zwischen 15 und 54 Jahre alt, 80 Prozent sind weiblich. Was für eine goldene Zielgruppe. 12 Mio Views haben Sallys Videos im Schnitt pro Monat mittlerweile. Zum Vergleich: Die letzte Ausgabe von „Wetten dass..?“ hatte am 13. Dezember 2014 9,27 Mio Zuschauer, was einem TV Marktanteil von 32,5 Prozent entsprach.

Sallys vier erfolgreichste Videos waren zuletzt Bauvideos. Sally und Murat bauen nämlich um und an. Neben ihrem Haus entsteht gerade: das Sallycon Valley. Nennen sie ernsthaft so. Ein eigenes Digital-Hub wird gebaut. 30 Leute sollen hier bald arbeiten. Ein Innovationszentrum entsteht. „Hier werden wir Unternehmen dabei helfen, die digitale Welt zu verstehen“, sagt Murat.

Viele Unternehmen denken noch immer, sagt der Sally-Stratege, in sozialen Medien sei es wichtig, die Corporate Identity des eigenen Hauses zu transportieren. „Was für ein Fehler“, sagt Murat. „Nimmt einem keiner ab im Netz.“ Eine halbe Milliarde Views haben Sallys Videos bisher insgesamt eingespielt. Sally ist eine Macht im Netz. Sie weiß das.

Alphabet-Boss Sundar Pichai weiß das – Pichai kommt sogar bald höchstpersönlich nach Waghäusel. Und Sallys Mann Murat weiß das natürlich – und baut geschickt ein Imperium um seine Frau herum. Die Küchenhersteller dieses Landes und viele Möbelhändler, auch die Big Player und Marktführer aus der Großfläche, wissen das ebenfalls. Murat kennt sie alle. Deals gibt es nur mit ganz wenigen. Murat sagt es so: „In der Küchen- und Möbelbranche kommst du an uns nicht vorbei.“´

Nein, wegen Geld steht Sally nicht mehr am Herd. Das sieht man den Videos an. „Ich mache nur, auf was ich wirklich Lust habe“, sagt sie. Dazu gehören zum Beispiel schon mal keine Affiliate-Links wie bei vielen Bloggern, auch Amazon steht in Waghäusel auf dem Index. Mit 24 Jahren hat Sally angefangen, ihre Sache ernsthaft zu betreiben, die ersten 70 Euro kamen nach anderthalb Jahren rein. Nun steuert die Sallys GmbH auf einen dreistelligen Millionen-Umsatz zu – nicht in Berlin, Hamburg oder München. In Waghäusel. Das sei doch die Grundidee des Internets, dass es am Ende egal ist, wo man sich befindet. Sagt Sally. Und füttert erstmal die Fische im Teich.

 

 

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"Habt Ihr schon meine Produkte im Berliner @moebelhoeffner in Schöneberg entdeckt? Das ist vorerst der erste Store mit meinen Produkten", schrieb Content Creatorin und Unternehmerin Sally Özcan Ende letzter Woche in ihrer Insta-Story und ließ ihre 1,1 Mio Follower auch gleich abstimmen, welcher Höffi denn der nächste sein soll für ihre Produktrange.

Von Backbüchern bis zum Tortenkarussell gehört so ziemlich alles dazu, was Sally selbst in ihren Back- und Kochvideos verwendet - entwickelt in Waghäusel.

In Berlin scheint Sally für ihren ersten Aufschlag bei Höffner eine ziemlich prominente Fläche direkt am Eingang erwischt zu haben.

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Wenn am 7. Juni nun die Mailänder Möbelmesse, inklusive der Eurocucina und FTK, wieder ihre Tore öffnet, dann ist das mehr als nur ein weiteres Event im Jahreskalender. Nach den Jahren der Pandemie ist der Salone für viele Player im Markt die erste große, internationale Möbelmesse – und damit ein Versuch, so etwas wie die alte Normalität wiederherzustellen.

Preissteigerungen, Lieferkettenprobleme und eine lausige Konsumlaune – die Bedingungen für ein boomendes Möbelgeschäft könnten aktuell wahrlich besser sein. Als wäre das nicht genug, gibt es in der Branche nicht wenige Unternehmer, die das Thema Messen nach der Pandemie neu – und vor allem kritischer – bewerten. Auf der anderen Seite hätte eine starke, internationale Messe wie die, die nun in Mailand über die Bühne gehen soll, das Potenzial, ein Lichtblick in einem bislang eher düsteren Szenario zu sein. Wird es so kommen? Viele im Markt stellen sich diese Fragen und einige werden deshalb auch wieder nach Mailand düsen in den nächsten Tagen. Oder sind schon dort. 30 Grad hat es grad in der Domstadt. Rein in die Messehallen muss man da schon wollen. In der Stadt, vor allem im coolen Brera-Viertel, wird es da bei Cappuccino und Gelato sicher angenehmer sein.

Die Hoffnungen auf eine internationale Wiederbelebung des Geschäfts scheint da zu sein, wenn auch kaum jemand im Markt damit rechnet, dass viele Asiaten sich in Mailand tummeln werden. Auch mit Besucheransturm aus den USA rechnen wenige. Es wird wohl eher eine europäische Möbel- und Küchenmesse. Aber das heißt schon viel in diesen Zeiten. Und so haben sich aktuell auch einige heimische Player auf den Weg über die Alpen gemacht. Dabei sind in Rho-Pero auf dem Messegelände unter anderem die BSH, Bora, Bullfrog, Classicon, Dornbracht, Draenert, Duravit, Häcker, Hansgrohe, Hukla, JAB Anstoetz, Janua, Kare, Nobilia, Nolte, Rolf Benz, Schock, Schüller oder Tecta. Hinzu kommen einige Österreicher wie Voglauer und Wittmann und Schweizer, zum Beispiel De Sede und V-Zug.

Stolze Italiener

Klar, die Liste hätte auch länger sein können. Team 7, Willi Schillig, Koinor, Hartmann, Himolla oder 3C vermisst man dieses Mal. Lag aber vielleicht auch am Termin genauso wie am etwas komplizierten Anmeldeprozess. Schon im Februar, als der Höhepunkt der bisher letzten großen Corona-Welle noch bevorstand, mussten sich viele deutsche Aussteller entscheiden: Gehen wir hin oder lassen wir`s erstmal. Himolla hat‘s dann zum Beispiel gelassen. Hinzu kam: Wer seinen Stand vergrößern wollte, hörte von den Italienern des Öfteren und komischerweise in diesen Messezeiten ein freundliches „no“. Oder gar nix.

Zaungast spielen war deshalb für einige dann doch die bessere Option. Oder in die Stadt gehen – wie Walter Knoll oder Thonet oder Siematic und viele andere das machen. Bei Walter Knoll lautet das Motto daher heuer: „Walter Knoll goes Brera“. Der Edelproduzent zieht ein im Palazzo Rimessa dei Fiori, der genauso opulent wie ehrwürdig ist. Anstatt für wenige Tage große Messestände zu bauen, wolle man bestehende Räume nutzen, war auf Nachfrage aus Herrenberg zu hören. Zudem plane man dort zu sein, wo die Kunden sind. Die vielen Zufallsbesuche auf der Messe seien für Walter Knoll nicht von so großer Bedeutung. Man setze auf „ein qualitatives Einladungsmanagement“.

Im Übrigen, so sagt das Walter-Knoll-Chef Markus Benz, sei die Entscheidung pro Palazzo nicht als generelle Absage an klassische Messen zu verstehen. Aber: „Wenn Messen sich konzeptionell nicht erneuern, dann fehlt mir schon das zentrale Argument, weshalb wir dort stehen sollten.“ Unabhängig davon spürt man bei Walter Knoll ein großes Interesse, beinahe alle Partner haben sich angemeldet, auch aus Übersee.  „Ich glaube“, sagt Benz, „man kann daraus schon ableiten: Die Menschen wollen wieder unterwegs sein, wollen was sehen, Kontakt haben, aber eben anders als früher.“

Postpandemische Präsentation

Ebenfalls in die Stadt zieht es die Frankenberger Möbelmarke Tho-net. Thonet-Geschäftsführer Brian Boyd: „Wir sehen Mailand anders als die IMM und die Orgatec, dort werden wir stehen. In Mailand geht es uns eher ums Flair und um die gesellschaftliche Komponente.“ Aber nicht nur. Thonet zeigt in einem Palazzo in der Innenstadt eine Art „postpandemische Retrospektive“, so Boyd, also alle neuen Modelle der vergangenen zwei Jahre, die man auf keiner Messe zeigen konnte.

Der Nachholbedarf ist eben groß – bei Ausstellern und Besuchern. Vielleicht ein gutes Argument für Mailand insgesamt, ob auf der Messe oder in der Stadt.

  • Schlagzeile: Erreicht und übertroffen
  • H1: Zahlen aus Mailand

Nach der im letzten Herbst als „Supersalone“ durchgeführten Spar-Ausgabe des Mailänder Salone Internazionale del Mobile konnte die Mailänder Messe, die am Sonntag nach sechs Tagen zu Ende ging, natürlich nicht das Rekordniveau von 2019 erreichen, als 386.236 Besucher registriert wurden. 262.608 wurden es dann aber doch. Trotz des ungewohnten Juni-Termins, trotz Corona, Krieg und obwohl sowohl Chinesen als auch Russen, auf die zuletzt zusammen über 42.000 Personen entfallen waren, fast komplett fern blieben. Nicht zu vergessen auch die Zweifel, die zwischenzeitlich innerhalb der Ausstellerschaft bestanden hatten — am Schluss waren die großen Marken doch noch dabei. Wenn nicht in Rho, dann zumindest in der City. Auch deutsche Aussteller, die heuer wegen des Sommertermins pausiert hatten, haben schon angekündigt, beim nächsten Mal wieder am Start zu sein.

Man habe das selbst gesetzte Ziel erreicht und sogar übertroffen, ließ Salone-Präsidentin Maria Porro noch am Abend vermelden. Porro: „(…) Diese Zahlen unterstreichen den gesunden Zustand, den Wert und die Qualität des Salone del Mobile und zeigt wie Teamwork über eine ganze Branche hinweg und ihr kreatives und produktives Schaffen Exzellenz hervorbringen kann und sogar in den komplexesten Situationen zu positiven Ergebnissen führen kann.“

  • Schlagzeile: Gedränge in Mailand
  • H1: Salone bei bestem Wetter: Gedränge in Mailand

Viele große Messen tun sich schwer. In Mailand auf dem Salone del Mobile specken große italienische Marken wie Flexform oder Molteni weiter ab und zeigen sich nicht mehr auf dem Messegelände. Ein Trend, nicht neu. Walter Knoll, Cor, Schönbuch und andere Deutsche sind ebenfalls längst stilvoll im Brera-Viertel nördlich vom Duomo gelandet und dort ziemlich happy.

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  • Schlagzeile: Vernetzt in Verl

Nach der Premiere im vergangenen Jahr, die beim Gerätebauer Samsung das noch zarte Pflänzchen Einbaugeräte stärker zum Wachsen bringen sollte, sind die Koreaner auch in diesem Jahr zu Gast im Partnerbereich der Nobilia-Hausmesse. Auf zwei Messeflächen sogar: Zum einen mit der Produktlinie Infinite Line, zum anderen im Smart-Home-Bereich.  Im „House of Nobilia“, einem komplett ausgestatteten Apartment, sind etliche smarte Lösungen auf Basis von Samsungs Smart-Home-Plattform SmartThings inbegriffen. Neu zur Messe: ein Nobilia Smart-Things-Starterpaket.

SmartThings ist laut Samsung inzwischen mit über 2.000 Geräten kompatibel, erst kürzlich wurde eine Partnerschaft zwischen Samsung und Bosch angekündigt, die zusätzlich die Anbindung der BSH-Lösungen Home Connect sowie Home Connect Plus ermöglicht. In Verl wird Samsung das anhand konkreter Alltagssituationen demonstrieren: Beim Betreten der Küche schaltet sich die Beleuchtung ein und das Radio beginnt zu spielen. Nach der Auswahl eines Rezepts werden die entsprechenden Einstellungen vom Tablet direkt an den Backofen geschickt. Wenn der Besuch klingelt, erscheinen die Gäste auf dem Display des Family Hub-Kühlschranks und ein Tastendruck öffnet automatisch die Tür. Für die Aufbewahrung gefährlicher Gegenstände können Schranktüren mit einem Multi-Purpose Sensor gesichert werden. Wenn dann Kinder den Schrank öffnen, erscheint eine Warnmeldung auf dem Tablet.

Nobilia wird Smart Things-Komponenten auch in seinem Verkaufshandbuch 2022 anbieten.

  • Schlagzeile: Ohne Martin Alof

Dass sich die Wege des koreanischen Gerätebauers Samsung und seinem Einbaugerätechef Martin Alof nach drei Jahren trennen, hatte am vergangenen Freitag der Branchendienst Küchennews berichtet. Diese Info wird aus Schwalbach weder dementiert noch bestätigt: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu Personalspekulationen nicht äußern.“ Pläne für eine Zusammenlegung der Geschäftsbereiche Solo- und Einbaugeräte gebe es indes nicht, heißt es.