3.580 Gäste haben sich zur diesjährige, internationalen MHK-Hauptversammlung angemeldet, die nach eineinhalb Jahren endlich wieder an gewohnter Stelle in Berlin stattfindet. Seit dem Tod von Hans Strothoff ist die Verbundgruppe dabei, sich von einem inhabergeführten Unternehmen zu einem Management-geprägten zu wandeln, was nicht nur im Hintergrund mit einigen Veränderungen einhergeht.
Von eingetretenen Pfaden abzuweichen fällt nicht jedem leicht, so liefen einige Fachjournalisten heute Vormittag erstmal in die falsche Richtung zum Pressegespräch, das in der Premiere der neue CEO Volker Klodwig leitete. Und zwar nicht in Gesellschaft des am Tisch aufgereihten Vorstands, sondern in einem Kinosaal am anderen Ende des Tagungshotels Estrel.
Klodwigs Vorgänger, MHK-Ikone Werner Heilos, der zum 1.4. den Staffelstab übergeben hatte, hielt sich dezent im Hintergrund. Heilos gehört noch bis Ende des Monats dem Vorstand an, muss dann aus rechtlichen Gründen erstmal von allen Geschäftsführerposten zurücktreten, bevor er sich in den Aufsichtsrat einreihen kann.
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Auf der die JHV traditionell begleitenden Lieferantenmesse Living&Style präsentieren sich 107 Unternehmen, so viele wie nie, darunter auch Wohnen-Lieferanten wie die zu Prevent gehörende Marke Machalke (Neofacture) oder auch Kare, die eine neue Kooperation mit der MHK-Eigenmarke Neola eingegangen sind.
Nachdem die Zahlen für 2022 bereits bekannt waren (Außenumsatz 9,727 Mrd Euro, +9,1 Prozent), warf Klodwig einen Blick auf die Zahlen des ersten Tertials. Bis einschließlich April 2023 ist der Umsatz der MHK-Gesellschafter ganz, ganz leicht um 0,04 Prozent gestiegen, was in erster-Linie dem SHK-Bereich zu verdanken war. Interdomus legte um 16,4 Prozent zu. Die Unternehmen aus dem Küchenbereich mussten trotz höherer Preise Umsatzeinbußen von 6 Prozent hinnehmen. Für die bessere Stimmung holte Klodwig anschließend noch die 2019er Zahlen aus der Tasche. (Stand ja auch kürzlich erst im INSIDE: 2019 ist das neue Vorjahr.) Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Niveau lag der Umsatz der MHK-Mitglieder noch immer um 46,6 Prozent im Plus!
Für die Einordnung in den volkswirtschaftlichen Kontext war wie immer der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Rainer Kirchdörfer zuständig, der klar sagte: „Der Wind bläst uns von vorn ins Gesicht.“ Aber auch: „Der Mittelstand ist unglaublich widerstandsfähig und auch oftmals sehr gesund.“ Und: „Nach dem Boom ist Konsolidierung notwendig.“
Den Gesellschaftern wird an diesem Wochenende ein Relaunch der Handelsmarke Musterhausküchen präsentiert. Carat präsentiert mit Carat Emotion neue Möglichkeiten der Visualisierung in der Planung. Ein vor wenigen Tagen gegründetes Joint-Venture mit dem Softwareunternehmen Ametras soll bis Anfang 2024 zudem eine neue Warenwirtschaft namens MIT athenix an den Start bringen, die die bisherige, nicht so wettbewerbsfähige ERP-Lösung ersetzen wird.