Zum Hauptinhalt springen

INSIDE Küche

AMK

  • Schlagzeile: Zusammen zur KBIS
  • H1: AMK: Zusammen zur KBIS

Zur Küchen-Show KBIS in Las Vegas organisiert die AMK vom 25. bis 29. Februar 2024 zusammen mit der NKBA und mit Unterstützung der Kölnmesse wieder eine Delegationsreise. Deutsche Marktteilnehmer können sich vor Ort über die Gegebenheiten auf dem US-amerikanischen Küchenmarkt und Möglichkeiten zum Markteintritt informieren und natürlich auch Kontakte knüpfen.

Im Fokus der AMK-Delegationsreise stehen alle relevanten Veranstaltungen rund um die Messe, begleitet von Meetings mit Architekten und Influencern und Einblicke in die lokalen Retail-Strukturen. Die Kosten werden mit 990 Euro veranschlagt, Anreise und Hotel müssen die Teilnehmer selbst organisieren.

INSIDE war in diesem Jahr dabei. Hier geht’s zum Rückblick auf die KBIS 2023.

Potenzielle Aussteller können sich am 12. Dezember um 15 Uhr im Rahmen eines Webinars über ihre Möglichkeiten informieren.

AMK

  • Schlagzeile: Tal durchschritten?

„So ist das mit Statistiken: Es ist für jeden etwas dabei.“ – Das sagte der als Nachfolger von Frank Jüttner frisch zum AMK-Vorstandssprecher bestellte Siemens-Geschäftsführer Michael Mehnert bei der Mitgliederversammlung des Küchenclubs, die am Dienstagnachmittag mit Rekordbeteiligung in Weinheim stattfand. Mehnert teilte sich den Bericht zur Branchenlage mit seinem AMK-Vorstandssprecher-Kollegen, Häcker-Geschäftsführer Markus Sander. Jede Menge Charts wurden in Weinheim wieder an die Wand geworfen.

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen

  • Schlagzeile: Durchs tiefe Tal
  • H1: AMK: Durchs tiefe Tal

Die Zahlen, die Markus Wagenhäuser von der GfK bei der AMK-Wirtschaftspressekonferenz am Montag dabeihatte und die auch schon bei der Vereinsmitgliederversammlung im März Thema gewesen waren, boten zwar wenig Grund zum Jubeln. Immerhin aber kann’s kaum noch schlimmer kommen.

Die deutsche Küchenindustrie sieht die Talsohle mittlerweile erreicht. „Im Laufe dieses Jahres hoffen wir angesichts der sinkenden Inflationsrate und der Erholung des Konsumklimas auf eine Belebung des Geschäfts“, sagte AMK-Geschäftsführer Volker Irle in Köln.

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen

  • Schlagzeile: Ratgeber Küchenpflege als Neuauflage
  • H1: Ratgeber Küchenpflege als Neuauflage

44 Seiten stark ist die Neuauflage des herstellerneutral gestalteten Ratgebers Küchenpflege, den die AMK (Arbeitsgemeinschaft die Moderne Küche) herausgebracht hat. Der Ratgeber Küchenpflege stellt häufig verwendete Küchenmaterialien wie Lack, Kunststoff, Holz, Keramik, Naturstein, Quarzwerkstoffe, Quarzcomposit, Linoleum, Edelstahl, Echtglas oder Polymerglas vor und sagt, wie welche Oberfläche am liebsten behandelt werden will, damit sie in Schuss bleibt.

Die Küchenpflege ist keine Geheimwissenschaft, heißt es aus Mannheim. In den meisten Fällen helfen warmes Wasser, ein weiches Tuch, eventuell ein milder, neutraler Reiniger oder ein Spezialmittel zur Unterstützung und Fingerspitzengefühl bei der Handhabung. Und auf jeden Fall ein Tuch zum Trockenreiben. Unerlässlich bleibt der Blick in die Gebrauchs- und Bedienanleitungen der Hersteller.

Beleuchtet werden im Ratgeber auch Fragen rund um den Einsatz von Mikrofasertüchern, was Anti-Fingerprint kann und was nicht sowie hilfreiche Strategien gegen Fett und Kalk.

Küchenhändler können den AMK Ratgeber Küchenpflege als gedruckte Broschüre sofort kostenlos bei der AMK anfordern. Es werden lediglich die Versandkosten berechnet. Telefon: 0621 85 06 116, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

AMK

  • Schlagzeile: Initiative für Fachkräfte
  • H1: Initiative für mehr Fachkräfte

„AMK gegen Fachkräftemangel“, so heißt das gegründete Projektteam, das bereits aus gut 30 Personen aus den AMK-Mitgliederunternehmen besteht. Fähige Mitarbeiter fehlen an allen Ecken und Enden. Ein Beispiel: Gut ausgebildete Monteure für Küchen sind weiter kaum zu bekommen, so ein EMV-Händler diese Woche. Es gibt viele weitere Baustellen auf der Personalfront. AMK-Geschäftsführer Volker Irle sagt: „Wir müssen zeigen, Küche ist sexy.“

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen

 

  • Schlagzeile: Ein Einwurf

Andreas Bielefeld war bei Steinhoff – und ganz lange bei Nobilia. Er hat die Produktentwicklung des Küchen-Marktführers über fast zwei Jahrzehnte geprägt. Seit März 2019 ist Bielefeld nicht mehr für Nobilia tätig, aber er ist nach wie vor mitten im Markt. Wir haben Andreas Bielefeld gefragt, was vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Zukunft für Hersteller und ihre Zulieferer wichtig wird. Bielefeld hat zehn Punkte definiert. Wir nennen das hier mal: Bielefelds 10-Punkte-Plan für die Zukunft.

Von Andreas Bielefeld

Wenn Möbelhersteller und Zulieferer sich gleichzeitig brauchen und doch offensichtlich aneinander vorbeileben, braucht es Zeit, um sich klarzumachen, warum das so ist. Und sich neu aufzustellen.

Fraglos ist der Markt in einer überraschend guten Verfassung. Ein starker Rückgang ist nicht zu erwarten. Dagegen ist die Lieferkette in ebenso unerwarteter Konfusion. Auch hier wird es einiges geben, das man sich irgendwann wieder verzeihen muss. Oder in Veränderung resultiert.

Zunächst einmal sollte jeder vor und hinter der eigenen Tür kehren. So manche Verschwendung von Material beginnt im eigenen Reich. Ist es wirklich an der Zeit, noch mehr Varianz zu bringen, wenn man die bisherige schon nicht beherrscht? Man schaue sich Ikea an und staune, wie sie dort das Sortiment zusammenstreichen.

Innovationen sind doch eher nicht Sinn und Zweck des Daseins. Sondern – reduziert auf das Allernotwendigste – eine Zukunftssicherung. Wenn es gelänge, Wichtiges vom Unwichtigen zu unterscheiden, hätte man das Notwendige. Scheininnovationen sind Verschwendung.

Bei allem Klagen wird nicht ausreichend bedacht, dass die Kette eigentlich weitergezogen werden muss: Nach den Möbelherstellern kommen noch die Möbelhändler und der Endgebraucher. Auch von denen ist grundsätzlich eine Preiselastizität und eine gewisse Duldung von terminlichen Unschärfen zu erwarten. Die Küchenindustrie könnte im Wettbewerb ohne eigene Produktinnovationen allein mit der Kraft der Lieferanten durch eine intelligente Auswahl der Materialien und deren Lieferanten bestehen. Die Hersteller konzentrierten sich auf Produktion, Logistik, Vermarktung. Das funktioniert(e), solange der Lieferant mit mehr Umsatz oder einem höheren Preis bezahlt wurde. Dass Kunden in der Wertschöpfungskette nach hinten Druck machen, ist weder neu noch überraschend. Die Lieferanten haben sich selten in der Öffentlichkeit beschwert. Stilles Leiden war angesagt.

Dreht sich der Markt hin zu einem Verkäufermarkt, und noch schlimmer, ändern sich die Bedingungen der Wiederbeschaffung nachhaltig, ist ein umso lauteres Wehklagen zu vernehmen.

Schon bisher herrschte zwischen Kunden und Lieferanten eine enorme Abhängigkeit. Wertmäßig sind die Lieferanten mit 50 Prozent am Umsatz der Kunden der Möbelindustrie beteiligt. Die Attraktivität des Produktes Möbel wird bis zu 100 Prozent (bei Küchenmöbeln) von den Zulieferern bestimmt.

Geht man von einem symbiotischen Verhältnis aus, kommt man meiner Meinung nach zu folgenden Erwartungen:

1. Bedarf und Lieferung kommen relativ schnell wieder ins Gleichgewicht. So viel Dynamik ist der Marktwirtschaft zu unterstellen. Einige überzogene Auswüchse der Verlagerung von Wertschöpfung in weit entfernte Länder werden korrigiert. Eine gewisse Regionalisierung der Beschaffung wird folgen.

2. Wer nicht verzeihen kann und Alternativen hat, wird sich neu und anders entscheiden. Die Karten werden neu gemischt.

3. Mit den Entscheidungen zweier großer Küchenhersteller, ihr jeweiliges Raster zu ändern, findet dieser grundlegende Prozess nach über zwanzig Jahren seinen Abschluss. Die Hersteller haben sich für 130, 200, 150 oder 144 mm entschieden. Die in einem zum Teil quälend langen Prozess erreichten Ergebnisse sind jetzt fix und werden das Ergebnis in den nun folgenden Dekaden positiv oder negativ beeinflussen.

4. In der Küchenindustrie hat ein Wettrennen begonnen, mit weiteren Sortimenten Umsatz zu erzielen. Ein Teil davon resultiert aus dem Wunsch der Endgebraucher, alle Räume im gleichen Stil einzurichten. Die Ausweitung auf Bade-, Wohnzimmer sowie andere Wohnbereiche wird die Komplexität noch weiter erhöhen. Wettrüsten dieser Art kennt Gewinner und Verlierer. Gewinnen kann im Grunde daran nur der, der sein angestammtes Kompetenzfeld nicht verlässt und trotzdem so etwas wie Kompetenz in den neuen Geschäftsfeldern bekommt.

5. Die lange erwartete Übernahme von deutschen Marken durch chinesische Anbieter ist bereits im vollen Gange. Bisher trifft es nur die Premiummarken. Der chinesische Markt wird auch wegen der Krise in der chinesischen Immobilienwirtschaft an Attraktivität verlieren. Umgekehrt gilt das auch für die Beschaffung. Das Bild des quer stehenden Containerschiffs hat sich bei allen Entscheidern eingeprägt.

6. In der Kommunikation ist es an der Zeit, statt des üblichen Herausstellens weiterer neuer Varianten und neuer Rekorde an Schränken und Konstruktionen, deren Vielfalt dem Endgebraucher eher unverständlich ist, wahre Werte nahezubringen. Jedes Jahr werden wieder und wieder neue Vielfalten geboren, die die „Suppe nicht nahrhafter, aber dünner” machen. In Abwandlung eines Bonmots über Werbeausgaben gilt auch hier der Ansatz, dass die Hälfte der Neuheiten vergebens, aber teuer sind.

7. Die Branche ist gehalten, eine Bilanz der Nachhaltigkeit zu kommunizieren. Endverbraucher und Händler fordern das. Und die Hersteller von Möbeln werden diesen Druck direkt an die Zulieferer weitergeben. Ohne eine befriedigende und glaubwürdige Antwort verlagert sich der Umsatz auf die, die eine solche geben können.

8. Niemand erwartet, dass vollständige Nachhaltigkeit sofort und unmittelbar nachgewiesen werden kann. Es reicht, ehrlich und auf dem Weg zu sein. Es geht nicht darum, das einmalig nachzuweisen. Es geht um einen Prozess, der auch funktionell in der Verantwortlichkeit der Geschäftsführung beheimatet ist.

9. Das bisher häufig konfrontative Verhältnis von Kunde und Lieferant muss partnerschaftlich werden. Das schließt die gegenseitige Verantwortlichkeit für den jeweils anderen ein. Ohnehin ist nicht nur die Zahl der Kunden und der Lieferanten deutlich gesunken. Alternativen sind selten, neue Marktteilnehmer nicht zu erwarten. Besonders in OWL hat sich ein Netz an Zulieferern herausgebildet, das Bestandteil und Treiber der Wertschöpfungskette ist. Auch durch Verträge mit klaren Verantwortlichkeiten wird die faktische gegenseitige Abhängigkeit abzusichern sein.

10. Ab und an werden die Kräfteverhältnisse auch über den Preis neu geregelt. Die derzeitige Preisrunde inkludiert veränderte Machtverhältnisse, aber auch objektiv notwendige Korrekturen. Man erinnere sich an Umverteilungen, die den heutigen vorausgingen. Gegenseitig demütig zu bleiben, war immer der beste Rat. Wie in den letzten Jahrzehnten auch, wird sich die Branche wieder zurechtschütteln und weitermachen. Was auch sonst.

  • Schlagzeile: Der Weg zur Kreislaufwirtschaft
  • H1: Von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft: Ein Einwurf von Anna Goldhofer

Auf dem 4. INSIDE Branchen-Gipfel sprach die junge Industrie- und Werkstoffingenieurin Anna Goldhofer darüber, wie sich unsere Wirtschaft verändern muss. „Aktivismus innerhalb der Industrie“ war ihr Vortrag überschrieben, in dem die Münchnerin über ihre Motivation berichtete, ausgerechnet beim Autobauer BMW zu arbeiten. Wie passt das zusammen? Umweltaktivismus und BMW? Goldhofer, geboren 1993 in München, berichtete von ihrer Mission. Sie wolle mithelfen, die Wirtschaft von innen zu verändern. Zum radikalen Wandel zur Kreislaufwirtschaft gäbe es keine Alternative. Und auch, wenn auf dem Gipfel nicht jeder ihrer Meinung war, so wird sich jeder mit dieser Haltung immer öfter konfrontiert sehen. Bei BMW ist die Materialwissenschaftlerin als Expertin für Nachhaltigkeit in der Lieferkette an Bord, sie hat eine erste recycelbare Fußmatte mitentwickelt, die mittlerweile in vielen BMWs liegt. In der Zwischenzeit – seit dem letzten Gipfel – ist viel passiert. Goldhofer hat mit Mitstreitern das Netzwerk Critical Friends gegründet. Man sieht sich als junger, interdisziplinärer Think-Tank, als Plattform für Mentoring und Coaching. „Ich habe auch bei euch auf dem Gipfel gespürt, dass es eine große Bereitschaft bei Unternehmern gibt, nicht nur über Veränderung zu sprechen, sondern sie noch viel aktiver anzugehen. Viele wissen nur nicht, wann und wie sie das machen sollen“, sagt Goldhofer.

Es gibt keine Alternative, auch nicht mitten in der historischen Krise. Wir müssen die Wirtschaft verändern, jeder von uns. Jetzt.

Von Anna Goldhofer

Ich bin Teil einer Generation, die sich ernsthaft um die eigene Zukunft sorgt. Gleichzeitig bin ich Ingenieurin. Ingenieurin bei einem großen Automobilkonzern. Teil einer Industrie, die sowohl im Industrie- als auch im Verkehrssektor maßgeblich Treibhausgase ausstößt. Wie vereint man sowas? Ich nutze meine Unruhe über die Klimakrise und meine Bildung im Bereich Materialwissenschaften, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Ich arbeite seit vier Jahren daran, Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen, anfangs mit Fokus auf die Entwicklung kreislauffähiger Innenraumteile, seit einer Weile an Kreislaufwirtschaft für Lieferketten. Ich konnte bereits mehrfach zeigen, dass auch kleine Veränderungen durch große Stückzahlen eine immense Wirkung haben.

Meine Mission ist es, dabei mitzuhelfen, Industrien Richtung Pariser Klimapfad zu transformieren. Da es zahlreiche Industrien gibt und alle Teil des Wandels werden müssen, war ich im Mai auf dem INSIDE Branchen- Gipfel mit einem Impuls dabei – und melde mich hier an dieser Stelle wieder bei Ihnen, in schwierigen Zeiten, in denen Sie viele anderen Stressthemen im Kopf haben.

Doch am Ende ist die Klimakrise größer.

Im Pariser Klimaabkommen hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, die Erderwärmung im Schnitt auf 1,5 Grad bis zum Jahr 2100 im Vergleich zu 1850 zu begrenzen. Laut Weltklimarat stieg die globale Durchschnittstemperatur bis 2019 bereits um 1,1 Grad. Aktuelle Berichte gehen sogar davon aus, dass das 1,5-Grad-Ziel schon bis 2026 überschritten werden könnte. Die Durchschnittstemperatur von 1,5 Grad bleibt dabei nicht unsere größte Sorge, denn auf Landflächen würde dies sogar eine Erwärmung von 3 Grad bedeuten. Hintergrund sind die starken Temperaturunterschiede verschiedener Regionen, der Jahreszeiten sowie zwischen Land und Wasser. Dass wir uns mitten in der größten menschengemachten Klimakrise befinden, bekommen wir nicht nur durch höhere Wasserpegelstände auf den Malediven zu spüren, sondern auch hier in Deutschland – und zwar heute, mit starken Auswirkungen auf alle Sektoren. Die Grafik des Bundesministeriums für Umweltschutz zeigt die drastischen Folgen und Entwicklungen der Klimakrise seit 1881 auf. Neben heftigen Hitze- und Dürreperioden nehmen auch Starkregen und Winterniederschläge von Jahr zu Jahr zu. Es braucht eine geballte Ladung an Kooperation und entsprechender Kommunikationskonzepte, um den Ernst der Lage richtig zu vermitteln.

UN-Generalsekretär António Guterres brachte es im Juli dieses Jahres so auf den Punkt: „We have a choice. Its either collective action or collective suicide. It is in our hands.”

Schluss mit extrahieren, herstellen, konsumieren, entsorgen

Damit die Minderung der Klimakrise auf globalem Level gelingt, braucht es auch die Wandlungs- und Innovationskraft der Industrie. Der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC) zeigt auf, dass sich die Emissionen aller Industrien besonders durch die konsequente Einführung der Kreislaufwirtschaft und die Elektrifizierung von industriellen Prozessen reduzieren können und müssen.

Der aktuell noch beständige Weg unserer Produktions- und Konsummuster gleicht einer Einbahnstraße: extrahieren, herstellen, konsumieren, entsorgen. In der Linearwirtschaft werden Ressourcen und Rohstoffe gefördert, verarbeitet und für einen bestimmten Verwendungszweck genutzt. Nach Ablauf der Produktlebensdauer werden diese Produkte entsorgt, teils thermisch verwertet (verbrannt) oder gar nur deponiert. In einer Welt mit endlichen Ressourcen wird schnell deutlich, dass für diese Wirtschaftsform ein Kollaps vorprogrammiert ist.

Die Produkte, die wir heutzutage noch aus fossilen Rohstoffen produzieren, sind nicht nur begrenzt und für die Wiederverwertung unbrauchbar, sondern auch ihre Gewinnung und Aufbereitung ist gezeichnet von drastischen Umwelt- und Sozialrisiken. Die Mengen an Energie, Wasser und Land gehen somit von Tag zu Tag verloren und schließen sich keinem Kreislauf mehr an. Dass die Primärrohstoffförderung und -verarbeitung dadurch rund 50 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursacht, wird schnell deutlich.

Weltweit mangelt es durch das lineare Wirtschaftssystem zusätzlich an einer hochwertigen Entsorgung. Tatsächlich werden nur 9 Prozent des weltweiten Plastikmülls recycelt. 12 Prozent werden verbrannt. Die restlichen 79 Prozent verbleiben entweder auf Mülldeponien oder landen fälschlicherweise im Meer. Man denkt dabei oft an klassische Verpackungen, aber es geht auch allgemein um die Prozessschritte in der Industrie, die verschiedenste Abfälle absondern: Verschnitt, Produktionsabfälle, Produktionsüberschüsse, Logistikequipment. Allein in Deutschland bildeten Abfälle aus Produktion und Gewerbe mit rund 50 Mio Tonnen im Jahr 2019 die zweitbedeutendste Abfallgruppe.

Die Auswirkungen der linearen Wirtschaft sind tiefgreifend und heute bereits unumkehrbar, sowohl für die Ökosysteme als auch für die Gesellschaft. Beispiele reichen von der massiven Verschmutzung der Gewässer, Böden und Luft bis zum Zusammenbruch ökologischer Stoffkreisläufe. Hinzu kommt die Verknappung von Rohstoffen, die die Preise steigen lässt und immer wieder Anlass für geopolitische Auseinandersetzungen bietet.

Um unser globales Wirtschaftssystem generationengerecht und klimaneutral zu machen, führt kein Weg an der Circular Economy vorbei. Die Kreislaufwirtschaft ermöglicht einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten und fördert damit den Schutz unserer Gesellschaft und vor weiteren geopolitischen Krisen. Diese Wirtschaftsweise nutzt Ressourcen effizienter und verhilft die Emissionen in allen Stufen der Wertschöpfungskette drastisch zu verringern. Dies geschieht durch die Schließung von Material- und Energiekreisläufen über die Produktion, Nutzungsphase und Verwertung von Produkten, die Steigerung von Material- und Produkteffizienz und die Verlängerung der Lebensdauer von Materialien und Produkten.

Wie gelingt das?

Es gibt eine Vielzahl von Hebeln auf dem Weg in die Circular Economy. Einige Anreize, die auch für die Küchen- und Möbelbranche relevant sind, dort sicher schon eine große Rolle spielen, aber eben nicht bei jedem, will ich an dieser Stelle vorstellen:

1. Grünstrom

Grünstrom ist der größte und direkteste CO2-Hebel, der uns zur Verfügung steht. Auf dem Weg raus aus fossilen Energieträgern hin zu einer klimaneutralen Zukunft müssen auch Unternehmen auf Strom aus erneuerbaren Energien setzen. Die Beschaffung von Grünstrom am Markt ist ein einfacher Schritt, der Aufbau eigener Energiequellen und Effizienzmaßnahmen sowie die Verankerung von Grünstrom in Zulieferverträgen baut darauf auf.

2. Zero-Waste-Design

Durch intelligente Verarbeitungstechniken kann heute bereits viel Verschnitt reduziert werden. Das Prinzip des Zero-Waste- Designs geht einen Schritt weiter und integriert diesen Gedanken bereits in die Designphase. Wie können Produkte so gestaltet werden, dass möglichst wenig oder gar kein Abfall entsteht? Ein Design, das zudem zeitlos ist, das nicht aus der Mode gerät, das bleibt? Das Gegenteil von geplanter Obsoleszenz.

3. Richtige Materialauswahl

Sollten Verschnitt oder Abfall dennoch unvermeidbar sein, ist eine kreislauffähige Materialauswahl essenziell. Bereits in der Design- und Entwicklungsphase von Produkten muss eine verwertungskompatible und damit kreislauffähige Materialauswahl berücksichtigt werden. Kreislauffähige Materialauswahl kann beispielsweise bedeuten, dass Materialien mit dem Zweck der Wiederverwendung eingeschmolzen und aufbereitet werden können. Dies geht typischerweise mit einer starken Reduktion der Materialvielfalt einher. Außerdem ist die Berechnung der CO2-Bilanz bei der Bewertung verschiedener Materialien hilfreich. Stoffe mit schlechter Ökobilanz können dadurch erkannt und durch nachhaltigere Alternativen substituiert werden. Ein Beispiel ist die Substitution von Leder oder Schaum durch innovative, neue Alternativen oder der Einsatz von Sekundärmaterial im Bereich der Metalle.

4. Design for Disassembly

Produkte lassen sich so entwickeln, dass relevante Einzelkomponenten einfach, schnell und wirtschaftlich sinnvoll voneinander lösbar sind. Beispielsweise durch schnell lösbare Verbindungen. Dadurch ist es möglich, hochwertige Teile für einen separaten Verwertungsprozess auszubauen. Auch im Schredder- und Sortierprozess ist so eine maximale, hochwertige Materialausbeute aus den Reststoffen zu erreichen. Ikea verfolgt diesen Ansatz im neukonzipierten, nagelfreien Billy-Regal, das durch Schnappverschlüsse ein einfaches und materialreduziertes Verbindungskonzept darstellt.

5. Reparatur- bzw. Erweiterungsoptionen

Die Integration oben genannter Design-Prinzipien ermöglicht auch vereinfachte Reparatur- und Erweiterungsoptionen. Arbeits- und Ersatzteilkosten können dadurch gering gehalten werden und gewinnen an Attraktivität. Mit entsprechenden Serviceverträgen können Hersteller und andere Anbieter zu einer Verlängerung der Nutzungsdauer beitragen und profitieren dabei von hoher Kundenbindung. Ein Beispiel wäre das Konzept einer „mitwachsenden Küche“, die Veränderung von Geschmack sowie Wohnsituation durch leichte Demontage sowie Update und Erweiterungsmodule inklusive der Serviceleistung zulässt.

6. Rückwärtslogistik

Neben dem Produktentstehungsprozess ist auch der Aufbau eines Rücknahme- und Recyclingnetzwerks unabdingbar für eine funktionierende Circular Economy. Unter Rückwärtslogistik versteht man die Rückführung von Materialien und Produkten zurück zum Hersteller oder Händler mit dem Ziel: Reparatur, Aufbereitung oder Recycling. Vorerst gilt es Ausschüsse der Produktion im Kreislauf zu halten, hier ist der Hebel oft sehr direkt und weniger komplex. Die Rückführung von Produkten vom Ort des Verbrauchs ist heute häufig noch kein Bestandteil der aktuellen Geschäftsmodelle, jedoch nötig, um kreislauffähige Produkte am Ende auch zu recyceln. Die Komplexität lässt sich durch eine enge Zusammenarbeit mit der Recyclingindustrie in den Griff bekommen. In Zeiten von Verfügbarkeitsengpässen und steigenden Preisen bei Primärrohstoffen ist die Etablierung von Kreisläufen ein wirtschaftliches Muss und langfristig kostensparend.

7. Sharing is Caring

Eine funktionierende Rückwärtslogistik existiert oft bereits in Sharing- Modellen. Im Bürobereich wird geteilt durch Mietmodelle und Co-Working-Spaces. Anstatt Produkte zu verkaufen, werden die Funktion und der Nutzwert der Dienstleistung, die das Produkt erbringt, verkauft. Das Produkt wird also lediglich zur Verfügung gestellt und kann so über bisherige Grenzen hinweg zirkulieren. Bekannt sind Modelle wie das Leasing und Pay-per-Use oder Payper- Result. Beim Leasing entrichtet der Leasingnehmer zumeist monatliche Geldbeträge an das Leasingunternehmen, um das Produkt nutzen zu dürfen. Pay-per-Use- oder Pay-per-Result-Modelle sind etwas komplexer in der Umsetzung. Kunden bezahlen dabei nicht nach Zeit, sondern gemessen daran, was tatsächlich verbraucht wurde. Für Kunden sind Mietprodukte bei kurzer Nutzungsdauer preisgünstiger. Der Handel spart Produktionskosten und verdient durch die Mietgebühr an einem Möbelstück gleich mehrere Male. Darüber kann durch Mietverträge eine langfristige Kundenbindung erreicht werden.

Es geht nur zusammen

Um als Industrie eine Circular Economy zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit der Branchen, aber auch der gesamten Lieferkette nötig. Auch die Integration neuer Partner, Recyclingunternehmen oder digitaler Tools, zum Beispiel zur Kennzeichnung und Rückverfolgung von Produkten, wird das Ziel einer klimagerechten Wirtschaftsweise erreichbarer machen.

Aus Sicht der Verbraucher wird das Angebot von nachhaltigen Produkten in Zukunft kein Alleinstellungsmerkmal mehr sein, sondern ein Muss. Dass auch der Kapitalmarkt nachhaltige Unternehmen präferiert, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch am Arbeitsmarkt ist das Thema Nachhaltigkeit angekommen. Studien zeigen, dass insbesondere jüngeren Menschen der Sinn bei der Berufs- und Firmenwahl oftmals wichtiger ist als die Bezahlung.

Und wir sollten positiv bleiben: Der Bericht zeigt, dass es noch möglich ist, das Ziel zu schaffen, die Erderwärmung nicht über 2 Grad steigen zu lassen. Das geht aber nur, wenn sofort gehandelt wird und entsprechende Vorgaben und Richtlinien nicht umgangen werden. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Lassen Sie uns also mit aller Kraft in Richtung klimagerechte und generationengerechte Nachhaltigkeit wirken. Handel und Industrie, also Sie, können die nötigen Lösungen schaffen und heute schon nutzen. Jeder und jede kann im direkten Verantwortungsbereich und darüber hinaus Veränderung treiben! Auch kleine Verbesserungen machen sich durch hohe Stückzahlen stark bemerkbar. Große Veränderungen können ganze Märkte aufrütteln. Wir brauchen beides.

Um nochmal auf Guterres‘ Worte zu verweisen, lassen Sie uns die Option „collective action“ wählen. Dafür braucht es Mut, Engagement und vor allem Schnelligkeit auf allen Ebenen sowie die einfache Erkenntnis, dass die Industrie nicht aus irgendwem, sondern uns allen besteht.

 

Critical Friends

Reden  über  Ideen  für  die  Zukunft mit denen, die die Zukunft wirklich betrifft.

29 Jahre ist Anna Goldhofer alt. Sie ist Materialwissenschaftlerin, arbeitet bei BMW, hat als Umweltaktivistin ein großes Netzwerk in den sozialen Medien. Auf dem Gipfel und nun in diesem Spezial haben viele Möbelmacher Goldhofer bereits kennengelernt. Zusammen mit jungen Mitstreitern, die sich allesamt aktiv für neues Denken in der Wirtschaft einsetzen, viele auch in Jobs in großen Unternehmen, ist Goldhofer gerade dabei, eine gemeinnützige Gesellschaft zu gründen, also eine GmbH, die Critical Friends GmbH.

Gesellschaftswissenschaftler:
Jasper Deindl

Wer sind die Critical Friends? Was haben sie vor? Goldhofer sagt es so: „Ich habe das zuletzt sehr oft gespürt und meinen Mitstreitern geht es genauso: Viele Manager und Unternehmer in verantwortlichen Positionen sind mittlerweile durchaus offen für Veränderung. Eigentlich ist es fast jedem klar, dass es so nicht weitergehen kann. Aber viele wissen dann nicht genau, wo sie anfangen sollen. Oder wie sie auf ihrem Weg, den sie bereits eingeschlagen haben, nun besser weiterkommen. Hier würden wir sehr gerne als Sparringspartner helfen. “

Projektleiterin und  Marketingexpertin:
Lena Laaser

Zusammen mit zwei Partnern und zehn weiteren Mitstreitern geht es los. Die Critical Friends sehen sich als Coaching- und Mentoring-Partner, kommen gerne in Firmen zum Gespräch, gehen auf Tour durch die Natur mit Mana-gern, die auf der Suche nach Input und Impulsen sind. Goldhofer: „Wir machen das nicht, weil wir damit Geld verdienen wollen. Das ist eine Non-Pro-fit-Sache. Wir machen das, weil es gebraucht wird, da bin ich mir sicher.“

Ehemalige deutsche UN-Jugenddelegierte für nachhaltige Entwicklung und SDG-Expertin:
Rebecca Freitag

Alle Infos zum neuen Netzwerk finden Sie hier: www.critical-friends.org. Auf ihrer Plattform formulieren Goldhofer und ihre Mitstreiter ihre Motivation so: „Wir stehen vor globalen Herausforderungen, für die wir keine Lösungen kennen. Herausforderungen wie die Klimakrise und ihre Auswirkungen von sozialer Ungleichheit über Krieg, Flucht, Migration und Ressourcenknappheit. Es wird deutlich: Wir haben es nicht geschafft unseren Planeten und alle Lebewesen darauf zu erhalten, um damit unsere Zukunft zu schützen. Diese Herausforderungen erfordern ein neues Denken und Handeln. Sie hebeln Prinzipien der ,alten Weisheit‘ aus. Wir brauchen neue Ideen für unsere gemeinsame Zukunft. Eine Zukunft die der Gen Y, Z, Alpha und allen anderen nachfolgenden jungen Erwachsenen gehört. Sie sind die Wahlberechtigten, Politiker*innen, Entscheider*innen, Arbeitnehmer*innen, Arbeitgeber*innen und Konsumenten*innen von morgen. Heute sind Sie die wert-vollen Impuls- und Ideengeber*innen und weisen neue Wege, um Lösungen zu finden. Critical Friends ist ein Non-Profit und hat sich aus der Vision heraus gegründet, diesen jungen Erwachsenen eine Stimme zu geben. Mit unserem Think Tank, unserem Mentoring & Coaching Programm und unseren Impulsen für Unternehmen ermöglichen wir ihnen einen Sitz am Tisch und fördern zielgerichtetes sowie lösungsorientiertes Denken und Handeln.“

Wirtschaftswissenschaftlerin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit:
Andrea Kostrowski

  • Schlagzeile: Liefer-Dilemma

Anfang Oktober schockte der britische Geräte-Onliner AO World seine Aktionäre mit einer Gewinnwarnung. Nach dem Boom-Jahr 2020, in dem der Marktführer auf der Insel natürlich von den Schließungen im stationären Handel profitierte, hat sich das Wachstum inzwischen ziemlich abgeflacht. Ein leichtes Plus von 5 Prozent (+6 Prozent in UK, +3 Prozent in Deutschland) wurde im Zeitraum März bis September erreicht und ist auch fürs Gesamtjahr realistisch. Tröstlicher ist der Vergleich mit 2019. Hier rechnet AO in UK ein Umsatzplus von 63 Prozent und in Deutschland von 84 Prozent vor.

Spürbar einbrechen wird im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 das Ergebnis. Nach 64 Mio Euro Pfund (adjusted EBITDA) im Vorjahr werden inzwischen „nur“ noch zwischen 35 und 50 Mio Pfund angepeilt. Diese Ansage ließ den Aktienkurs noch am selben Tag auf ein Zwölf-Monatstief einbrechen, von dem er sich bislang nicht merklich erholt hat.

Schwierigkeiten hat AO in der Heimat vor allem bei Beschaffung und Auslieferung. Dass AO damit nicht allein ist, hilft der Aktie nicht. Vor allem der LKW-Fahrermangel, der als Folge des Brexits in aller Munde ist, hat das Unternehmen hart getroffen. Ohne Auslieferung bringt schließlich das größte Bestellvolumen keine Umsätze.

  • Schlagzeile: Thomann-Bopp kommt

Das „Outing“ ging schnell: Melanie Thomann-Bopp, bis vor wenigen Wochen Geschäftsführerin bei Nolte-Küchen, hat nun via Linkedin ihren neuen Arbeitgeber bekannt gegeben. Ab dem 15. Januar wird sie CFO beim auf Gemeinschaftsverpflegung spezialisierten Großküchenunternehmen Apetito in Rheine, nicht weit von ihrem Wohnort Münster.

  • Schlagzeile: Trend zu teuer
  • H1: Arbeitsplatten: Trend zu teuer

Immer mehr Küchenkäufer in Deutschland entscheiden sich für hochwertigere – und damit teurere – Arbeitsplatten. Das ist eines der Ergebnisse der neuesten Titze-Studie „Arbeitsplatten in Europa – Top 10 Länder im Vergleich von 2017 bis 2030“. Möbel-Marktforscher Winfried Titze sieht hier eine Trendwende im deutschen Markt. „Im Vergleich zu Deutschland waren

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen
  • Schlagzeile: Vertiefte Prüfung in UK

Die beiden Hausgeräte-Größen Whirlpool und Arçelik haben das schon seit Jahresanfang geplante Europa-Joint Venture in diesem Herbst bei verschiedenen europäischen Wettbewerbsbehörden angemeldet. In dem Joint Venture würden bekannte Labels wie Bauknecht, Beko, Grundig, Whirlpool, Hotpoint und Indesit gebündelt. Bereits Ende September hatten die britischen Kartellprüfer von der CMA (Competition and Markets Authority) Bedenken geäußert,

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen

  • Schlagzeile: Fughes nächster Streich
  • H1: Architecto: Ein All-inclusive-Trip für die Branche

Vor anderthalb Jahren wurde der Rödinghausener Küchenbauer Störmer zur AG und verpasste sich dabei den Namenszusatz „The digital furniture company“. Das klang damals angesichts der Umsatzgröße von rund 30 Mio Euro und der analogen Herkunft reichlich übertrieben. Doch allmählich wird ein Schuh draus. Gemeinsam mit einem neuen Investor, dessen Eintritt man seinerzeit nicht an die große Glocke hängte, und strategischen Partnern aus der digitalen und der analogen Welt hat Störmer in knapp zwei Jahren einen neuen, digitalen Vertriebsweg geschaffen. Der soll nicht nur Futter für die eigene Fertigung bringen, sondern auch andere Lieferanten aus verschiedenen Produkt- und Preiskategorien sowie den Möbelhandel mit einbinden. Ein neuer Weg für die ganze Branche.

Vorgestellt wurde das fix und fertige Konzept namens Architecto am Donnerstag vergangener Woche in kleinem Kreis in Berlin, in den Räumen des Störmer-Gesellschafters Neue Design GmbH, die auch zum Headquarter der neuen Architecto GmbH werden sollen. Architecto-Geschäftsführer Thorben Wiedemann erklärt das Konzept im Zeitraffer auch im INSIDE Küche-Talk im Video oder Podcast:

Die Neue Design GmbH war um den Jahreswechsel 2020/2021 herum im Zusammenhang mit dem Formwechsel und einem Schuldenschnitt mit 60 Prozent bei Störmer eingestiegen. Die übrigen 40 Prozent hält weiterhin Christoph Fughe. Gesellschafterin der Neuen Design GmbH, das offenbart ein Blick ins Handelsregister, ist Gerda Caner. Deren Ehemann Cevdet Caner ist der Macher hinter diversen Real-Estate-Aktivitäten. Dass sein Geldgeber Caner eine bewegte Vergangenheit (und Gegenwart) hat, daraus macht Fughe kein Geheimnis. Wer die Google-Suche anwirft, bekommt es auch gleich mit den aktuellen News zum Immobilienkonzern Adler Group zu tun, dem die Wirtschaftsprüfer von KPMG in der vergangenen Woche nach Wirrungen durch einen Viceroy-Report kein Testat erteilen mochten. Was alles zu Caners Einflussbereich zählt, ist reichlich undurchsichtig. Es geht viel um Beratung, um Familie, um Firmen- und Wohnsitze in Steuerparadiesen. Caners Auftreten dagegen: engagiert, nahbar, begeisterungsfähig. So kam das jedenfalls bei der Architecto-Präsentation in der letzten Woche rüber.

Vor einigen Jahren, man erinnert sich, wäre Störmer fast an der Einführung seines neuen ERP-Systems zu Grunde gegangen. Sowas läuft ja selten glatt. In Rödinghausen glich es einer Katastrophe. Fehlteile und ausufernde Lieferzeiten waren die Folge. Dank neuer Geldgeber ist diese schwierige Phase inzwischen Geschichte. Produktion und Auslieferung laufen wieder zuverlässig. Und: Das Projekt Architecto nutzt das erwähnte ERP-System.

Als Christoph Fughe sich vor etwas mehr als zwei Jahren erneut auf Investorensuche machen musste, lernte er Caner kennen, der schließlich nicht nur als Investor bei Störmer eintrat, sondern Ideengeber und Förderer für Architecto wurde. Als reiner Küchenhersteller, selbst wenn andere Produktbereiche in der Küchenindustrie inzwischen fast zum Standard gehören, ist Störmer austauschbar. Eine Revolution übers Produkt? Unmöglich. Oder zumindest noch nicht erfunden. Fughe und Caner setzten sich zum Ziel, die „Revolution“ über den Prozess zu erreichen. „Wir wollen aus einer analogen Branche einen digitalen Prozess machen“, so Fughe.

Seit wenigen Tagen ist Störmer Dachgesellschaft und Inkubator für die neue Architecto GmbH und hat eine Mehrheitsbeteiligung am belgischen Visualisierungs- und Entwicklungsunternehmen Prompto. Als strategischer Partner aus der Old Economy ist zudem Dieter Siegmann mit dem Logistik- und Montageunternehmen Montasan Bord.

Was ist Architecto?

„Zeig mir Deinen Raum, wir richten ihn ein.“ — So könnte das Konzept aussehen, wenn es sich ab dem kommenden Jahr auch an Endverbraucher richtet. Dabei wird der Kunde vom Aufmaß bis zur Auslieferung von Architecto betreut und muss die Plattform nicht verlassen. One-stop-shop heißt das neudeutsch. Begonnen wird allerdings zunächst im B2B-Bereich. Erstmal im Immobiliensektor, in dem man bereits mit ersten fully-furnished-Projekten aktiv ist, im nächsten Schritt gemeinsam mit dem Möbelhandel.

Aufmaß in 3D

Am Anfang des Prozesses steht die IOS-App Architecto.360, die laut Kim Note vom Entwickler Prompto „dummy-proof“ ist - das klingt auf Englisch schöner als das deutsche Wort „idiotensicher“. Die rund 60 Gäste beim Pre-Launch in Berlin bekamen eine Live-Vorführung von der Vermessung: Es ist nicht viel mehr zu tun als mit dem I-Phone durchs Apartment zu marschieren und die Kamera in alle Richtungen zu halten. Noch nicht gescannte Stellen werden in Form von roten Punkten angezeigt, die es gilt wegzuradieren. Nach etwa 10 Minuten ist ein digitaler Zwilling einer 100-qm-Wohnung erstellt — übrigens auch eine gute Möglichkeit für Makler, die Immobilien im Netz anpreisen wollen. Die Kosten für die Digitalisierung liegen bei etwa 1 Euro pro Quadratmeter.

Möblieren statt ballern

Mit dem digitalen Zwilling geht es dann ins Architecto.Studio. Diese Lösung basiert auf der der Unreal-Engine von Epic Games, die auch beim Ballerspiel Fortnite zu Einsatz kommt. Sie ist vor allem eins: schnell. Damit ist Einrichten in Realzeit möglich. Sofa, Stuhl und Küche können ausgewählt und direkt in der digitalen Wohnung platziert und hin und hergeschoben werden. Das übernehmen bei Architecto Innenarchitekten aus Berlin, Rödinghausen oder London, die bei ihren Vorschlägen den gewünschten Stil der Kunden berücksichtigen. Die Vision, hier in Zukunft mal auf künstliche Intelligenz zu setzen, kam im Laufe der Präsentation aber auch schon zur Sprache. Möbliert wird nicht nur mit Küchen und Kastenmöbeln aus der Fertigung in Rödinghausen, sondern auch mit den Produkten anderer Lieferanten. „Wir agieren hier als Plattform und sind auf der Suche nach Lieferanten, die keine Scheu vor einem innovativen Plattformkonzept im Vertrieb haben“, sagt Thorben Wiedemann, der die Architecto-Geschäftsführung gemeinsam mit Fughe übernimmt. Die 3D-Modelle der Möbelkollektionen, alle grafischen und kaufmännischen Produktdaten, werden in einer cloudbasierten PIM-Datenbank verwaltet, die das Herzstück der Plattform bildet. Die Digitalisierung von Möbelstücken für externe Lieferanten bietet auch Architecto an.

Vorbild Zalando

Bei der Architecto.Platform hat man sich an Lösungen aus dem E-Commerce orientiert, Vorbilder sind Amazon oder Zalando. Was E-Commerce-Kunden lieben: Man weiß zu jeder Zeit, wo die Ware ist.

Hat sich ein Kunde final für einen Designvorschlag entschieden, muss er den Prozess auch nicht komplett bis zum Ende durchlaufen, wenn er nicht will. Er bekommt auch eine Stückliste sowie eine Einkaufsempfehlung bei stationären oder Online-Partnern zur Verfügung gestellt.

Die letzte Meile

Für die letzte Meile (Architecto.Fulfillment) hat Architecto, wie erwähnt, jemanden aus der Old Economy an Bord geholt: Kommissionierung, Lagerung, Auslieferung und Montage aller Möbelstücke und Accessoires übernimmt Montas mit seinen bundesweit verteilten Küchen- und Möbelstützpunkten.

Das Gerüst steht. „Jetzt brauchen wir noch Futter“, sagt Wiedemann. Skaliert werden soll schnell. Und bei allem — Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden, Umsatz. Es müssen Gespräche mit potenziellen Industriepartnern angegangen werden. Geplant ist ein breites Sortiment, ein vorqualifizierter Pool von Lieferanten für verschiedene Budgets - vom Luxus-Appartment bis zum Studentenwohnheim. Bei bisherigen fully-furnished-Projekten waren zum Beispiel die Musterring-Marken von WK bis Gallery M im Boot, aber auch ebenso Möbel der Bega-Gruppe.

Fughe: „Am Ende müssen wir nun die Leute finden, die an ein solches Konzept glauben.“ Auf Seiten des Möbelhandels wird wohl Ostermann der erste Möbelhändler sein, der mitmacht. Wie auch immer das in der Praxis ausschauen wird, wird sich in den kommenden Wochen klären. Auch andere Filialisten von XXXLutz bis Höffner sind zu Präsentationen eingeladen.

Architecto Team Thorben Wiedemann Kim Note Pieter Van Horne Cevdet Caner Christoph Fughe Dieter Siegmann Fotor

Thorben Wiedemann, Kim Note, Pieter van Hoorne, Cevdet Caner, Christoph Fughe, Dieter Siegmann

 

  • Schlagzeile: Update aus Braunschweig

Mit einem Team von zehn bis zwölf Leuten soll die neu gegründete Architecto by KA GmbH für Küchen Aktuell künftig Objektmärkte im In- und Ausland beackern. „In der Anfangsphase“, so KA-Boss Claus Küpers.

In Braunschweig sind sie gerade dabei, einige Mitarbeiterverträge, beispielsweise von Vertriebsmitarbeitern und Musterküchenplanern, von Küchen Aktuell auf die neue Gesellschaft umzuschreiben. Weitere Leute werden gesucht. Neu an Bord ist Ralf Arendt für den Vertrieb in Norddeutschland.

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen
 

  • Schlagzeile: Neue Halle
  • H1: Architekturwerkstatt Löhne baut an

Im September 2019 hatte Leicht Küchen gemeinsam mit Liebherr, V-Zug, Inalco und Gessi das neue Ausstellungszentrum Architekturwerkstatt in Löhne bezogen. Nun wird angebaut: Mit einer zusätzlichen Fläche von 1.300 qm vergrößert sich die Architekturwerkstatt auf 4.000 qm. Es ziehen ein: der niederländische Arbeitsplattenhersteller Dekker und die Outdoorküchenanbieter BBqtion by Village Garden und Out4Kitchen Mayr+Mayr (letztes Jahr schon als Gastaussteller dabei), ein dritter Outdoorküchenbauer könnte noch andocken. „Aktuell sind die Gespräche in der finalen Phase“, meldet Leicht. Parallel laufe ein Austausch mit weiteren Ausstellern aus anderen Warengruppen.

  • Schlagzeile: Runder Tisch in München

Im 25-Hours-Hotel am Münchner Hauptbahnhof hat das Team um Messemacher Michael Rambach Anfang dieser Woche eine Runde ausgewählter Area-30-Austeller zum Round-Table-Gespräch begrüßt. Mit dabei waren Albrecht Arenz (Dein Konfigurator), Karl von Bodelschwingh (Berbel), Kevin Göbel (Systemceram), Daniel Hörnes (Quooker Deutschland), Hans-Joachim Kalek (Hansgrohe), Martin Staaks (Naber) und Sinisa Stanimirovic (Oranier). Auch INSIDE war vor Ort.

Über den aktuellen Buchungsstand wurde ebenso diskutiert wie über eine sichere Durchführung der Messe im Herbst bis hin zu Aufbauzeiten, Stromanschlüssen für die Aussteller und Besucherwerbung. „Schon jetzt wissen wir, dass die kommende  Ausgabe der Area30 die größte Area30 sein wird, die wir je veranstaltet haben“, sagt Rambach.135 Aussteller haben bereits fix zugesagt, weitere Gespräche werden geführt. Für den Veranstalter Trendfairs ist das top, birgt aber natürlich auch weitere Herausforderungen. Mit Input der Aussteller will man an weiteren Verbesserungen für alle Beteiligten arbeiten, mehrheitlich Feinheiten. Das ist der Hintergrund des runden Tischs, der durchaus anerkannt wird. Zum Beispiel von Albrecht Arenz, der beim Round Table sagte: „Als Aussteller schätzen wir, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse angeben, und somit die Messe ein zu unseren Gunsten mitgestalten können.“ Und Daniel Hörnes: „Die Area 30 ist eine super Messe. Man hat als Aussteller das Gefühl, dass auch Kritik gehört wird.“ Zu den Feinheiten gehört zum Beispiel, dass die Zufahrt zum Messeaufbau weiter optimiert wird. Auch der Einsatz von Frischluft, um für Sicherheit zu sorgen, kam zur Sprache.

Einziger Knatsch-Punkt des Tages war die Diskussion um die begleitende Online-Variante der Veranstaltung: Küchenherbst online. Karl von Bodelschwingh dazu: „Alle Firmen haben unterschiedliche Online-Auftritte und eigene Landingpages. Diese unter einem Dach zu bündeln ist sehr schwer. Das Format ist noch schwer zu bespielen.“ Rambach: „Wir arbeiten daran, Küchenherbst Online weiter zu verbessern. Das Ziel ist es, dass unsere Aussteller noch mehr Menschen erreichen. Der Küchenherbst online bleibt weiterhin eine Ergänzung.“   

  • Schlagzeile: INSIDE-Talk in Löhne
  • H1: INSIDE-Talk in Löhne: "Was kommt nach dem Boom?"

Zusammen mit Trendfairs organisieren wir im Messeherbst auf der Area30 erstmals einen INSIDE-Talk zu alten und guten sowie neuen und frischen Ideen im Küchenmarkt. Das Thema, das die Outsider Simon Feldmer und Eva Ernst am 18.9. ab 17.30 Uhr bei Drinks und Häppchen mit Machern aus dem Küchenmarkt - und natürlich vor einem möglichst bunten Publikum - besprechen wollen: Was kommt nach dem Boom?

Zugesagt haben bislang: Schüller-Inhaber Markus Schüller, Bora-Gründer Willi Bruckbauer, Quooker-Geschäftsführer Daniel Hörnes, Wilhelmine Goetz (Head of Content Marketing bei Küchenheld), Eggersmann-Chef Michael Wunram, Irene Gotas von Flotho Medientechnik und Bloggerin und Küchenhändlerin Yvonne Zahn (Küchenstudio Proform).

  • Schlagzeile: Innovation, Bar und Bühne

140 Anmeldungen zählen die Area30-Macher um Michael Rambach bislang für die zwölfte Ausgabe der Löhner Messe vom 16. bis 21.9.2023. Jeder sechste davon kommt aus dem E-Geräte-Segment, das neben dem Themenbereich „Wasser“ am stärksten wächst, hat Trendfairs ausgerechnet.

In der neuen „Innovation Area“ werden auf ca. 600 qm 20 schlüsselfertige Stände eingerichtet, die einen besonders geringen Aufwand für die Aussteller bedeuten. Trendfairs will hier besonders jungen Unternehmen den Marktstart erleichtern, aber auch Dienstleistungsunternehmen und andere Area30-Aussteller können hier eine Präsentationsfläche für innovative Produkte und Marken buchen.

Für Bar und Bühne ist ebenfalls gesorgt. Unter anderem wird dort am Messesonntag um 17.45 Uhr das INSIDE Get-together mit kurzem INSIDE Küche-Live-Talk stattfinden.

  • Schlagzeile: Kleine Korrekturen, große Vorfreude
  • H1: Area30: Kleine Korrekturen, große Vorfreude

Die Area30 wird in Löhne in diesem Jahr wieder stark im Fokus stehen. Messemacher Michael Rambach und sein Trendfairs-Team haben ihre Fachmesse in Löhne nach dem vergangenen Jahr auch in harten Küchenzeiten wieder komplett gefüllt.

12.000 qm Ausstellungsfläche werden von den nicht ganz 200 Marken, die sich dort zeigen, bestückt bei der 13. Area30-Ausgabe. Nach der Kritik im Vorjahr von Ausstellern, die sich auf den manchmal etwas lieblosen Standbau von neuen Aussteller-Kollegen bezog, arbeitete das Rambach-Team für diese Ausgabe mit einem so genannten „Standbau-Guide“, also einem Gerüst für die Aussteller, an dem sie sich für die eigene Standkonzeption orientieren konnten – oder mussten. Beispiel Licht: „Licht ist Pflicht“, sagt Rambach.

Mit Schösswender (steht auch wieder im Informa, will in Löhne aber näher an den Küchenfachhandel ran) oder Dan- Form sind auch wieder neue Aussteller aus dem Bereich Tisch und Stuhl am Start. Die Decker-Küchen kommen dieses Jahr ebenfalls wieder. Das Segment IT wird auch auf der Area immer wichtiger: Neben Cyncly, SHD und Dein Konfigurator kommen beispielsweise auch Hey Kitchen, Axregio, E-Opus oder Küchenatlas mit eigenen Ständen.

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen

  • Schlagzeile: Umsatz explodiert
  • H1: Arreda: Umsatz explodiert

Seit genau einem Jahr hat der Aluprofil-Spezialist Arreda Systems – bislang aus Bünde – mit der Deutschen Industrie Holding (DIH) einen neuen Mehrheitseigner und damit auch frisches Kapital für weitere Investitionen. Schon bei der Bekanntgabe des DIH-Einstieges hatte Arreda angekündigt, an einen neuen Standort umzuziehen. Vorangegangen waren laut Arreda elf Jahre mit jeweils zweistelligen Umsatzzuwächsen. Seit Januar ist der 1998 gegründete Hersteller nun an der wenige Kilometer entfernten Hiddenhausener Industriestraße zu finden, wo er seine bisherige Betriebsfläche in etwa verdreifacht hat. Die inzwischen 35 Mitarbeiter sind im dortigen Gebäude auf insgesamt 4.000 qm tätig. Das Gebäude ist in drei Produktionsbereiche strukturiert: Halle A mit dem Eingang von Langware und der Fertigung griffloser Systeme mit Kommissionsbezug, das Segment mit CNC- bzw. mechanische Bearbeitung sowie Halle C mit dem Wareneingang von Stückgut, der Bauteil-Montage sowie dem Versand.

Beim Umsatz wuchs Arreda merklich stärker als geplant. Für 2022 hatten die Bünder einen Umsatzzuwachs zwischen 20 und 30 Prozent erwartet. Preisbereinigt stieg der Umsatz stattdessen sogar um 50 Prozent, heißt es. Im Jahr 2021 hatte der Umsatz 5 Mio Euro betragen. Weiteres Wachstum soll am neuen Standort natürlich auch ermöglicht werden. Die Kapazitäten für die Produktion werden erweitert, etwa für den hohen Anteil von Tageskommissionen für die Küchenmöbelindustrie. Fürs laufende Jahr erwarte man zumindest Auftragsstabilität, gibt Bünde durch. Geschäftsführer Dirk Beckmann und sein Team werden auf der Interzum die Neuheiten vorstellen. Und für den Sommer plant Arreda, eine kleine Feier zum 25. Geburtstag des Unternehmens.

  • Schlagzeile: Neue Heimat
  • H1: Arreda: Neue Heimat Hiddenhausen

Bei laufender Produktion, voller Auslastung und mit neuem Investor hat das Team um Arreda- Geschäftsführer Dirk Beckmann den Umzug von Bünde nach Hiddenhausen durchgezogen. Seit Jahresanfang hat der Hersteller von Aluminiumprofilen sein neues Zuhause in der Industriestraße, gegenüber vom früheren Alno-Ausstellungszentrum.

Ganz früher mal wurden am neuen Arreda-Standort Hano-Küchen produziert. Auch Wellmann hatte die Immobilie zwischenzeitlich genutzt, die inzwischen saniert wurde. Auf insgesamt 4.000 qm sind nach und nach die Produktionsanlagen eingezogen. Maschine für Maschine, Arbeitsplatz für Arbeitsplatz. „Wir sind Tagessatz-Lieferant“, sagt Firmenchef Dirk Beckmann. „Einen Produktionsstopp konnten wir uns nicht erlauben.“

Die Entwicklung im vergangenen Jahr war rasant: Statt des erwarteten Wachstums von 20 bis 30 Prozent standen am Jahresende fast 70 Prozent Plus in den Büchern. Das war zu einem Teil, aber nur zu einem kleinen, auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Preisbereinigt ist Arreda im letzten Jahr um rund 50 Prozent gewachsen. Parallel legte die Beschäftigtenzahl zu – rund 35 Leute arbeiten inzwischen bei Arreda. „Ja wir sind auf dem Weg zum zweistelligen Millionenumsatz“, sagt Beckmann. Dass es bereits dieses Jahr klappt, will er nicht behaupten. Zwar war im ersten Quartal noch kein großer Rückgang zu spüren, obwohl Arreda drei Viertel seines Umsatzes mit Kunden aus der Küchenmöbelindustrie erzielt. Nolte, Bauformat und Pronorm gehören dazu. Dennoch plant Beckmann fürs laufende Jahr lieber vorsichtig und wartet auch mit weiteren Maschineninvestitionen erstmal ab.

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen