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INSIDE Küche

  • Schlagzeile: Schulungstour
  • H1: AEG: Schulungstour

AEG bringt seine Produktneuheiten mit einer groß angelegten Schulungstour wieder direkt zum Fachhandel. Bis November wird der „AEG Experience & Training Truck“ insgesamt 93 Standorte in Deutschland und Österreich anfahren.

31 Wochen lang werden die Küchenneuheiten aus dem vergangenen Herbst vor Ort präsentiert. Zu den vorgestellten Innovationen gehört unter anderem ein KI-Rezept-Assistent, der in Verbindung mit der AEG-App automatisch Einstellungen für Backöfen empfiehlt. Die neue Kochfeldoberfläche „SaphirMatt“ soll laut AEG bis zu viermal kratzfester sein als herkömmliche Glaskeramikoberflächen.

Etwa 1.000 Küchenplaner und Verkäufer sollen an den Schulungen teilnehmen.

„Viele Fachhändler können ihre Mitarbeiter nicht für mehrtägige Schulungen freistellen, deshalb kommen wir direkt zu ihnen“, so Christian Beidatsch, verantwortlich für die Handelsoperationen bei AEG in Deutschland und Österreich.

Der mobile Showroom ergänzt die Schulungszentren in Nürnberg und Löhne. Die Tour ist Teil des „Premier-Partner“-Konzepts. Neben Produktschulungen umfasst das Programm auch verlängerte Garantien, priorisierten Service und Marketing-Unterstützung.

AEG

  • Schlagzeile: SaphirMatt ins Fernsehen
  • H1: AEG: Mit SaphirMatt ins Fernsehen

AEG rückt seine super-kratzfeste SaphirMatt-Oberfläche für Induktionskochfelder mit einer umfassenden TV- und Digitalkampagne ins Rampenlicht. Die Kampagne unter dem Motto „Schönheit, die bleibt" startet Mitte April und läuft bis zum 15. Juni 2025 in Deutschland und Österreich.

Die mattschwarze SaphirMatt-Oberfläche ist laut Hersteller bis zu viermal kratzresistenter als herkömmliche Keramikkochfelder, und man sieht keine Fingerabdrücke. Die im Werk Rothenburg gefertigte Innovation wird durch 15- und 20-sekündige TV-Spots auf Sendern wie RTL, ProSieben, VOX und ORF beworben.

Ergänzend setzt AEG auf digitale Präsenz bei YouTube, Meta und Amazon sowie auf Out-of-Home-Maßnahmen in deutschen Großstädten. LED-Großflächen an Premium-Standorten wie dem Berliner Kurfürstendamm und 3D-Installationen in Einkaufszentren wie dem Centro Oberhausen oder dem Alexa Berlin gehören dazu.

Für den Handel gibt es POS-Material, Möbelkonzepte und die Experience & Training Tour. Produziert wurde der Spot von der Agentur New-Land unter Regie von Natanael Ericsson, für die Kreation zeichnet Forsman Bodenfors verantwortlich.

  • Schlagzeile: Kein Greenwashing

Mitte Juni war Michael Geisler, Geschäftsführer Deutschland und Österreich beim E-Gerätebauer AEG/Electrolux, zu Gast im Videointerview auf INSIDE Küche.  Man lernt nie aus: Im Gespräch mit Geisler haben wir unter anderem erfahren, dass man 40 Liter Wasser sparen kann, wenn man verschwitzte Wäsche dampft statt sie zu waschen.

Wir wollten wissen, an welchen Schrauben man bei Electrolux dreht, um nachhaltiger zu werden. 85 Prozent des CO2-Abdrucks eines E-Geräts entfallen auf die tatsächliche Nutzung des Produkts, sagt Geisler. Noch wichtiger als Einsparungen in der Produktion und in der Logistik sind also Einsparungen im Gebrauch - durch energieeffiziente Geräte, aber auch durch deren richtige Nutzung, also durch Aufklärung von Verbrauchern.

Der schwedische Mutterkonzern hat als Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Das soll nicht über CO2-Kompensation geschehen, sondern aus eigener Kraft. Eines von vielen Beispielen auf dem Weg dorthin: Die Emissionen der Produktionsstätten wurden seit 2015 bereits um 70 Prozent reduziert. Beim Energieverbrauch geht es etwas langsamer: Der wurde an den Produktionsstandorten seit 2005 um 45 Prozent verringert, was aber einer jährlichen Ersparnis von 70 Mio Euro entspricht. Schon eine Hausnummer!

 

 

 

  • Schlagzeile: 17 in Planung
  • H1: 17 in Planung

Mit der Kollektionsmarke Aera Küche, gedacht für „designaffine Kunden“, kommt Garant Küchen Areal, so kann man das zumindest in einer Mitteilung aktuell lesen, gut voran. Erstmals vorgestellt 2021, findet man das Konzept beispielsweise bei Jürgen Preis in Winterberg und Claudio Covelli in Baden-Baden. In den nächsten Monaten sollen weitere 17 Standorte eröffnen. Jörg Böhler, Verbandsleiter von Garant Küchen Areal, will mit einer „zielgerichteten Kommunikation“ für den Kunden „das Gefühl von Individualität und Sinnlichkeit der Marke“ erlebbar machen, „vom ersten Moment an“.

  • Schlagzeile: Kurze Wege

Schnelle Entscheidungen, schnelle Produktentwicklungen: Der Kunststoffexperte Agoform setzt auf Wendigkeit im Weltmarkt – durch gemeinsame Innovationsfindung.

„Warum macht ihr das?“, lautete die überraschte Reaktion der ersten Kunden, erinnert sich Michael Ruprecht. Denen hatte Agoform einen seiner biobasierten Kunststoffe gezeigt. Das Zertifikat dazu war auf der nicht sichtbaren Seite des Teils angebracht, wie zumeist üblich. Inzwischen möchten Hersteller quer durch alle Branchen, dass nachhaltigere Lösungen auch gut als solche sichtbar sind. Und die Löhner bedienen zahlreiche Branchen: Neben der Küchen- und Möbelindustrie ist die Automobilindustrie nur eine davon.

„Bald dürfte der Bedarf an biobasierten Kunststoffen und schonendem Rohstoff- und Energieeinsatz deutlich zunehmen“, schätzt Ruprecht. Seit 28 Jahren ist Ruprecht bei Agoform, seit 2007 führt er die Geschäfte gemeinsam mit Jan Ottensmeyer, der auch Gesellschafter ist. Ende September trifft man sich zum INSIDE-Gespräch im Showroom in Löhne. Gerade ist die Bundestagswahl über die Bühne gegangen und es zeichnet sich ab, dass die Politik in Berlin das Thema Nachhaltigkeit forcierter angehen wird als bislang. Nicht wirklich überraschend für den Mittelständler, der seine Produktpalette ohnehin schon entsprechend angepasst hat. Das Geschäftsführer-Duo in Löhne bereitet sich jetzt auf die Sicam vor, die noch zwei Wochen in der Zukunft liegt. „Für den breiten Markt setzen wir auf antibakterielle Oberflächen und biobasierte Kunststoffe. Wir bringen fertig entwickelte und nachhaltigere Lösungen mit nach Pordenone“, so Ruprecht. Wiederverwendete Materialien sind schon die Regel bei nicht sichtbaren Teilen im Caravan-Bau, wo Agoform gut im Geschäft ist. „Das ist dort eine ganz normale Anforderung; in der Möbelindustrie ist man hier noch am Anfang“, sagt Diplom-Ingenieur Ruprecht.

Impulse aus der Autoindustrie

Da die Automobilindustrie generell mehr nicht sichtbare Kunststoffteile verbaue, kämen von dort schneller neue Impulse als aus dem Möbelbereich, der meist mit zwei bis drei Jahren Verzögerung folge, schätzt er. Deutschlands Küchenmöbelindustrie, nach wie vor die wichtigste Kundengruppe, profitiert dadurch besonders. Als Zulieferer muss Agoform die Lösungen idealerweise schon entwickelt haben, bevor einzelne Industrien sie nachfragen. Gerade neu entwickelt sind Außenverkleidungen aus Kunststoff für Elektro-Ladesäulen. Hier prognostiziert Agoform bald eine anziehende Nachfrage. Der 1928 gegründete Mittelständler aus Löhne lebt von Innovation. Wie im Bereich Lebensmittel wollen Ruprecht und Ottensmeyer, dass „bio“ zum neuen Standard wird, den die Endkunden nachfragen. Und für den einfach auch etwas mehr zu zahlen ist. „Da muss sich bei manchem noch eine gewisse Wertschätzung entwickeln“, sagt Ottensmeyer. Der Wirtschaftsingenieur vertritt im Familienbetrieb die dritte Generation. Die Firma wird nach dem Fifty-fifty-Prinzip geführt: Beide Geschäftsführer entscheiden in allen Bereichen, obwohl jeder seine speziellen Steckenpferde hat. Bei Ottensmeyer sind Digitalisierungs- und IT-Themen Spezialgebiete; bei Ruprecht ist es die Extrusion, die Königsdisziplin des Hauses.Agoform Maschinen in ihrem Element Extrusion in Löhne

Die Firmenphilosophie? „Kurze Wege, schnelle Entscheidungen“, seien wichtig, so der 50-jährige Ottensmeyer. Dazu gehöre die hohe Fertigungstiefe. Zudem gibt es nur einen einzigen Standort und „überschaubare Hierarchiestufen“, so Ruprecht: „Mitarbeiter, Abteilungsleiter, Geschäftsführer.“

Das Zweiergespann der Unternehmensleitung sitzt in einem gemeinsamen Büro, auch da sind keine langen Distanzen zu überwinden. Einmal die Woche ist Brainstorming in größerer Runde, mal nur eine Viertelstunde, mal länger. „In einer Besprechung treffen wir auch zumeist direkt eine Entscheidung. Das zieht sich bis in Details wie Programmierungen für unser ERP-System“, sagt Ottensmeyer. Dabei soll Tempo den Abstand zum Wettbewerb groß halten. „Das macht guten Mittelstand ja aus, dass er schnell ist“, ergänzt er. Dazu gehöre, dass man auch mal aus Flops lerne – ebenso wie aus den Erfolgen. „Und eine Frage, die wird in unseren Besprechungen nie gestellt: ‚Gibt es dafür auch ein Budget?‘ Denn wenn uns eine Idee überzeugt, dann sorgen wir für die Mittel.“

Dass man weitestgehend unabhängig von Banken finanzieren kann, gehört in Löhne zu den dauerhaften Erfolgen über Jahrzehnte. Was Entwicklern, den Mitarbeitern aus Produktion und Versand zu neuen Verfahren oder Produkten einfällt, soll möglichst direkt berücksichtigt werden, die Glastür des Chefbüros im Erdgeschoss steht jedem offen. Manchmal übernähmen die beiden deshalb auch mal die Vertretung für den Empfang nebenan, so Ruprecht augenzwinkernd. „Wir sind gerne mittendrin“, bestätigt Ottensmeyer. „Und wir wollten bewusst kein Büro im obersten Stockwerk. Das ist nicht unser Stil.“ Man sei „guter ostwestfälischer Mittelstand“, sagt er. Und meint: nahbar, verlässlich, offen.

Richtige Personalauswahl ist wichtig; das betonen beide. Inzwischen ist schon so mancher Mitarbeiter in zweiter Generation bei dem Mittelständler. Auch die Fluktuation ist gering. Früh versucht Agoform, an den Schulen, bei Berufsmessen und anderen Veranstaltungen die Auszubildenden von morgen zu finden. „Wir haben den Ausbildungsbereich bereits vor ein paar Jahren modernisiert. Die Azubis lernen nun verstärkt in größeren Projekten“, sagt Ruprecht. Wurden früher pro Ausbildungsjahr etwa vier junge Menschen ausgebildet, sind es nun doppelt so viele. Gibt also was zu tun, denn die Firma bildet für den eigenen Bedarf aus. Da, wo es geht, wird körperliche Arbeit weiter reduziert. Beim Gang durch die Produktion ist der ein oder andere Roboter im Einsatz, wo vorher Menschen eintönige Arbeiten verrichteten. „Wir können diese Mitarbeiter nun sinnvoller einsetzen und auch qualifizieren“, sagt Ruprecht. Ein kleines Beispiel zeigt der 55-Jährige bei einer Tour durchs Werk. Neulich durften sich ein paar Azubis Gedanken machen, wie ein Abstapel-Roboter programmiert werden muss. Jetzt arbeitet dieser zuverlässig und ohne Aufsicht.

Gestiegener Anspruch

Vorfahrt ohne Piloten hat auch „August“, Agoforms autonomer Gabelstapler, der seine Runden durch die Hallen fährt und dessen Sensoren anzeigen, wenn er wieder etwas zu transportieren hat. Benannt ist er nach Firmengründer August Ottensmeyer, der im Juli 1928 als Handelsvertreter startete und damit den Grundstein für die Firma legte (siehe Kasten rechts). Für andere Arbeiten werden Menschen wesentlich mehr benötigt: Steuerung, Kontrolle, Ein- und Umrüsten der Maschinen, das bleibt Sache der Mitarbeiter. Da Agoform ein Spezialist ist, werden auch viele Spezialisten an Stellen außerhalb von Entwicklung und Herstellung benötigt. Natürlich hat man eigene Zollexperten im Haus – so waren etwa die durch den Brexit entstehenden Hürden recht einfach zu bewerkstelligen. Hinzu kämen ganz neue Berufsbilder, etwa im Onlinebereich, die gerade erst entstünden und für die man ebenfalls die geeigneten Kandidaten suche. „Der Anspruch an Facharbeiter wird weiter steigen“, sagt Ottensmeyer. Dass mancher Ex-Azubi es bis zum Abteilungsleiter geschafft habe, das sei ein Beispiel für die jungen Bewerber, dass sie in der Firma auch später viele Aufgaben übernehmen könnten. Damit die Belegschaft über die neuesten Entwicklungen oder Neuzugänge gut im Bilde sind, gibt es die Ago News, die mehrmals im Jahr erscheinende Mitarbeiterzeitschrift.Sinnvoller einsetzen und qualifizieren Verfahrenstechniker bei der Arbeit

Neben Neuentwicklungen beim Material und in den Anwendungen gilt der Effizienzsteigerung die Aufmerksamkeit des ganzen Teams. Betrifft auch den Energieverbrauch: Solaranlagen auf den Dächern, Kraftwärmekopplung, 100 Prozent Ökostrom – alles schon eingeführt. In einer der Runden danach ging es dann erneut um Energieaufwand und -einsparungen. Da haben sie dann das hauseigene Druckluftnetz optimiert. Statt zuvor 8 bar herrscht dort nun ein Druck von 6 bar. „Diese Verbesserungsprozesse laufen bei uns kontinuierlich“, so Ruprecht. Schlanke Prozesse sind das eine, Verlässlichkeit für Kunden das andere. „Wir legen großen Wert auf diese Sicherheit“, sagt Ottensmeyer. Redundanz bei den Produktionslinien, drei Carrier und drei Backbones für die Internetverbindungen gehören beispielsweise seit einiger Zeit dazu. Auch die Produktionskapazitäten an der Gewerbestraße wurden in den letzten Jahren erweitert. Belegte Agoform 1970 beim Umzug hierhin noch etwa 2.000 qm Fläche, ist sie inzwischen zehnmal so groß. Beim Blick aus dem Fenster des Chefbüros sind aber noch genügend Freiflächen sichtbar.

Aktuell sind die Auftragsbücher voll, und der Hersteller rechnet damit, im laufenden Jahr erneut über 30 Mio Euro Umsatz zu kommen. Wie viele Branchen und Firmen muss auch Agoform mit gestiegenen Rohstoffpreisen und den durcheinandergeratenen Lieferketten klarkommen. „Wir rechnen damit, dass diese Unsicherheiten noch sechs bis zwölf Monate anhalten“, sagt Ottensmeyer. Allerdings habe man sich in Löhne an die neuen Gegebenheiten anpassen können, ergänzt Ruprecht. „Spitze in der Nische“, das wollen sie in Löhne weiter bleiben, so Ottensmeyer. Er ist überzeugt: „Für den Wert ‚Made in Germany‘ können wir noch sehr lange eintreten.“ Dafür machen sich die beiden Geschäftsführer jetzt wieder an ihre eigentliche Arbeit, die Konkurrenz schläft nicht.

Agoform in Zahlen:

Etwa 50 Prozent des Umsatzes von gut 30 Mio Euro erwirtschaftet Agoform auf dem Heimatmarkt. Die verbleibende Umsatz-Hälfte verteilt sich auf etwa 60 Länder. Wichtige Exportmärkte sind für die Löhner Frankreich, Schweiz, Österreich, Dänemark, Belgien und Großbritannien. Die Hälfte der Umsätze wird mit der Küchen- und Möbelindustrie gemacht. Hier nahm auch alles seinen Anfang: Im Jahr 1928 meldete August Ottensmeyer in Löhne sein Gewerbe als Handelsvertreter an. Vormittags besuchte er die Handelsschule, nachmittags verkaufte er Gardinenstoffe und Beschläge an Kunden aus der Küchenmöbelindustrie. 1956 entwickelte Ottensmeyer als Erster einen thermogeformten Besteckeinsatz aus Kunststoff. Die zweite Generation übernahm 1968: Sohn Jürgen Ottensmeyer trat nach seinem Betriebswirtschaftsstudium in die Geschäftsführung des Unternehmens ein, das seit 1980 den Namen Agoform trägt.

Mitte 2007 übernahm Jan Ottensmeyer nach abgeschlossenen Ausbildungen als Bankkaufmann, Verfahrenstechniker und Dipl.-Wirtschaftsingenieur das Familienunternehmen in der dritten Generation. Seitdem bildet er zusammen mit Michael Ruprecht die Geschäftsführung. In den folgenden zehn Jahren wächst die Firma von etwa 22 Mio Euro Umsatz auf gut 30 Mio Euro Umsatz.

Platz wäre noch An der Gewerbestraße ist Agoform auf 20.000 qm gewachsen

  • Schlagzeile: Auf dem Weg
  • H1: Auf dem Weg

Der Löhner Kunststoffspezialist Agoform könnte auf biobasierte Kunststoffe umstellen. Komplett. Die Entwicklung ist fertig, der Markt dafür aber noch nicht da.

„Die Bauindustrie ist für uns führend“, sagt Agoform-Chef Michael Ruprecht. Und so weiß Ruprecht angesichts der aktuellen Nachrichtenlage, dass der Druck auch bei Agoform in Löhne steigen wird nach den letzten Boomjahren. 2021 hat Agoform (Besteckeinsätze, Antirutschmatten und weitere Zutaten für die Küche) einen Rekordumsatz von 36 Mio Euro eingefahren. Der Rückenwind wurde genutzt. Ruprecht und Team haben investiert – in Zukunftstechnologien.

Bis 2028 will man in Löhne CO2-neutral arbeiten, aber nicht indem man Zertifikate kauft, sondern in echt. PV ist auf die Dächer montiert, neue Spannungsumwandler sind installiert, die LED-Beleuchtung ist schon lange am Netz. 165 Mitarbeiter hat Agoform. „Als Kunststoffspezialist stehen wir im Fokus, wenn es um Nachhaltigkeit geht“, sagt Ruprecht. Und so wurde viel daran gearbeitet, auch im Hauptprodukt neu zu denken. Nach intensiver Entwicklungsarbeit sei man mittlerweile in der Lage, sagt Ruprecht, komplett auf biobasierte Kunststoffe umzustellen. „In Funktion und Haptik ohne Qualitätsverlust, das war die Prämisse“, sagt der Agoform-Chef. Die neuen Materialien sind auf Mais- oder Zuckerrohrbasis oder aus Kartoffelstärke. Ohne einen kleinen Anteil ölbasierter Zutaten (20 Prozent) geht es noch nicht. Aber immerhin.

Das Problem am Thema: Die neuen Materialien sind teurer, deutlich. Ruprecht spricht von Faktor 3 oder 4. Und da wird es dann wirklich schwierig. Und so setzt man in Löhne darauf, nach und nach mit den neuen Bio-Kunststoffen (PEC) zumindest bestimmte Produktgruppen der Abnehmer aus der Küchenindustrie zu bedienen. Ruprecht: „In klimaneutralen Küchen sind wir sicher ein Thema.“

  • Schlagzeile: Eigengewächs steigt auf
  • H1: Agoform mit neuem Gesamtvertriebsleiter

Der Kunststoff-Spezialisten Agoform mit Sitz in Löhne stellt sich im Vertrieb neu auf. Die Agoform-Geschäftsführer Jan Ottensmeyer und Michael Ruprecht haben Niko Pahmeyer zum neuen Gesamtvertriebsleiter befördert. Pahmeyer rückt für Thomas Meier auf, der gut ein Vierteljahrhundert Verkaufsleiter bei Agoform war und nun Ende des Jahres in den Ruhestand geht.

Pahmeyer zu seinem neuen Job: „Ich kenne das Unternehmen schon seit meiner Ausbildung und freue mich nun in meiner neuen Position anzugreifen.“ Pahmeyer hat von 2009 bis 2012 bereits seine Ausbildung in Löhne absolviert. Nach dem Studium zog es den 33-Jährigen wieder zurück zu Agoform. Die letzten Jahre war er für den Export zuständig.

  • Schlagzeile: Mehr auf die Matten
  • H1: Agoform: Mosaike und mehr auf die Matten

Michael Ruprecht, neben Jan Ottensmeyer Geschäftsführer des Löhner Kunststoffspezialisten Agoform, sieht für das laufende Jahr „internationale Aufschwungmöglichkeiten“.  Ruprecht: „2023 erwarte ich ein moderates Wachstum. Nicht in Deutschland. Dafür international.“ Im Jahr 2022 verfehlte Agoform den Vorjahresumsatz um fünf Prozent. „Damit kann ich gut leben. Wir hatten 2021 ein extrem starkes Jahr. Dass es nicht ewig so weitergehen kann, war klar.“

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  • Schlagzeile: Volle Auftragsbücher
  • H1: AKP: Volle Auftragsbücher

Der Meininger Arbeitsplattenhersteller AKP präsentiert sich in diesem Jahr nach einigen Jahren Pause wieder auf der Area30. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung setzen sich die Thüringer vom allgemeinen Marktgeschehen ab. Schaut so aus, als würde auch 2024 wieder mit einem guten Umsatzplus zu Ende gehen – eine Folge der Lechner-Insolvenz.

Wer denn nun die Lechner-Lücke füllt – diese Frage haben Dietmar und Sebastian Hirn in den vergangenen Monaten häufig gehört. Für die beiden ist die Antwort klar: Die Umsätze haben sich im Markt verteilt.

Ein Stück vom Lechner-Kuchen hat natürlich auch AKP abbekommen. Für den Küchenhandel ist das oftmals

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  • Schlagzeile: Neues Werk vor dem Start
  • H1: AKP-Arbeitsplatten in der Nahaufnahme

Ende Juli will der Thüringer Arbeitsplattenkonfektionierer AKP Carat im Industriegebiet Rohrer Berg an der A71 sein neues Steinwerk anlaufen lassen. Die Steinfertigung in der angemieteten Immobilie im Ortsteil Walldorf platzt aus allen Nähten, Maschineninvestitionen standen ohnehin an. Ins neue Werk wurden gut 10 Mio Euro wurden investiert. INSIDE war kurz nach Fertigstellung des Rohbaus zu Besuch in Meiningen, wo das Unternehmen aktuell mit 170 Leuten plus Leiharbeitern an drei unterschiedlichen Standorten produziert.

Eigentlich planen Dietmar Hirn und sein Sohn Sebastian Hirn zum Jahresende die Stabübergabe. Er sei dann 65 und werde sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen, sagt Dietmar Hirn mehr oder weniger entschlossen. „Mal sehen“, kommentiert das sein Sohn. Dietmar Hirn steht auch 27 Jahre nach der Unternehmensgründung voll im Geschäft. Komplett raushalten wird er sich in absehbarer Zeit ganz sicher nicht. Aber er brauche auch Zeit für seine Hobbys — hinter denen sich ebenfalls kleine Unternehmungen verbergen: Koi-Handel und Akazienholz aus Thailand, das mit Technik aus dem Massivholzbereich von AKP zu kunstvollen Möbeln verarbeitet wird.

Hirns Freizeitaktivitäten waren es auch, die ihn in den 90er Jahren dazu brachten, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Damals war er in einer Innenausbaufirma angestellt. Zu DDR-Zeiten wurden Schrankwände produziert, später u.a. Arztpraxen eingerichtet. Viele seiner Kollegen zog es zum Arbeiten in den Westen. Hirn wollte das nicht. Vor allem aus einem Grund, wie er erzählt: Er machte samstags Musik. Wochenendschichten kamen da nicht in Frage. Zudem war in ihm schon lange der Wunsch gewachsen, sich selbstständig zu machen. Als ein Freund ihm riet: „Versuch’s doch mal mit Arbeitsplatten“, hat Hirn nicht lange gefackelt. Er verpfändete sein Haus, kaufte Maschinen und legte los. 1999 hatte er die Möglichkeit, für 500.000 DM ein ehemaliges DDR-Küchenwerk im Bodenweg zu übernehmen.AKP Stammsitz Fotor

„Man kann vieles schaffen, wenn man will“, davon ist Dietmar Hirn überzeugt. „Wir haben damals alles gegeben, Hauptsache, der Kunde war zufrieden. Leider ist die Bereitschaft vieler Menschen heute nicht mehr so da.“ In den fast 30 Jahren seit der Gründung hat Dietmar Hirn das Unternehmen mehrfach neu ausgerichtet. Angefangen mit Schichtstoffarbeitsplatten, machen heute Stein-Produkte zwischen 60 und 70 Prozent des Umsatzes aus. In die Konfektionierung von Stein-Arbeitsplatten (sprich: Mineralwerkstoff, Naturund Quarzstein sowie Keramik) ist AKP erst 2004 eingestiegen. Den Bereich verantwortet inzwischen Sebastian Hirn. Ebenfalls zum Sortiment gehören Glas- und Massivholzprodukte.

Im Vertrieb war AKP zunächst in der Region aktiv, weitete das Geschäft nach und nach auf das gesamte Bundesgebiet aus. Zwischenzeitlich wurden auch die ostdeutschen Küchenwerke wie Exado, Ratiomat und Eschebach beliefert, von denen heute nur noch wenige existieren. „Man muss sich andere Märkte suchen“, sagt Hirn heute. Aktuell entfallen etwa 80 Prozent des Umsatzes auf den Küchen- und Möbelhandel. Mit rund 22 Mio Euro im Jahr ist man die Nummer zwei im Markt nach Lechner. Namen wie Culinoma, Lutz, Höffner, Meda, Küche&Co sind unter den Kunden. Im Verbandsgeschäft beschränkt man sich auf GEDK und VME (vor allem wegen der Nähe zum VME-Händler Schulze in Rödental). Aus der Küchenindustrie zählen KH System und der norddeutsche Direktvermarkter Hano zu den AKP-Kunden. Der Export spielt aktuell eine untergeordnete Rolle. So wird es zunächst auch bleiben. „Auf dem deutschen Markt haben wir noch Potenzial genug“, sagt Dietmar Hirn.

Zweimal in der Firmenhistorie wurden auch andere Arbeitsplattenanbieter übernommen: Bauerfeind und Schmieder bei Berlin und WAV Arbeitsplatten nahe Pinneberg. Das Geschäft wurde schließlich bei AKP integriert; in Pinneberg besteht noch ein Stützpunkt. Seit 2019 ist AKP wieder voll in Familienhand. Zwischenzeitlich hatten 49 Prozent der Westag gehört. Was Hirn als „tolle Zeit“ umschreibt, endete mit der Übernahme der Westag durch Broadview. Mit dem niederländischen Investor kam Hirn strategisch auf keinen gemeinsamen Nenner, so dass er die Anteile schließlich zurückkaufte.

Juniorchef Sebastian Hirn ist 2009 ins Unternehmen eingetreten, seit 2020 Geschäftsführer. Von klein auf geplant war sein Eintritt ins Familienunternehmen nicht – Hirn ist studierter Geograph, hat in der Firma gejobbt und ist so Stück für Stück reingewachsen. Als sich abzeichnete, dass er bei AKP sein berufliches Zuhause gefunden hat, schloss er berufsbegleitend noch ein BWL-Studium ab. Aktuell wird noch ein weiterer Geschäftsführer gesucht, der unterstützen soll, wenn Dietmar Hirn sein Vorhaben wahr macht und sich aus dem operativen Geschäft zurückzieht. Jemand aus der Region soll es sein, nicht notwendigerweise aus der Branche. Die Nachfolge in der Vertriebsleitung wurde im vergangenen Jahr eingeleitet: Tilo Koitsch, der das Unternehmen über Jahre mit aufgebaut und vorangetrieben hatte, hat an Uwe Jessat übergeben.

Die Produktion im neuen Steinwerk soll nun Ende Juli anlaufen und bis zum Jahresende voll hochgefahren werden. Die Produktionsfläche vergrößert sich mit der Investition von 5.000 auf 8.500 qm. Kernstück der Anlage ist das Hochregallager mit automatischer Plattenzuführung. Am neuen Standort werden zudem 1.500 qm Ausstellungs- und Bürogebäude zur Verfügung stehen. Im Showroom wird AKP dann künftig Hausmessen veranstalten und auf Messepräsenzen in Köln und Löhne verzichten.

Neues Werk in spe Fotor

  • Schlagzeile: Ruhe in Rheinbach
  • H1: Alliance: Ruhe in Rheinbach

„Wenn wir im nächsten halben Jahr genauso konzentriert an unseren Strukturen arbeiten wie in den vergangenen Monaten, dann bin ich mir sicher, dass wir wieder sehr erfolgreich nach vorne marschieren können.“ Volker Peeck, Inhaber von Westfalia Möbel Peeck mit Sitz in Mannheim und Filialen in Worms und Cottbus, hat als Aufsichtsratschef des Alliance-Verbands eine ziemlich intensive Zeit hinter sich.

Von der Alliance-Ordermesse am vergangenen Wochenende kam Peeck recht entspannt zurück. Sagt er. Und er wirkt auch so. Nicht ganz Dreiviertel der Gesellschafter war Samstag und Sonntag da – angesichts der aktuellen Corona-Lage kann man das unter „gut besucht“ verbuchen. Der abendliche Umtrunk war deutlich runtergedimmt. Am Tag ging es um Ware, um die neuen Leute im Verband – und vor allem um die Neuausrichtung des Alliance-Verbands im konventionellen Wohnen, der zuletzt immer größer werdenden offenen Flanke des Mittelstandsverbands. 

Alliance-Legende Joachim Bringewald bleibt, so ist das aktuell geplant, noch bis zu den Küchen-Kompetenz-Tagen im März in Rheinbach an Bord. Danach darf das neue Trio an der Spitze der Schwesterverbände Alliance und Küchenring – Jürgen Feldmann und die beiden Küchentreff-Chefs Daniel Borgstedt und Marko Steinmeier – alleine gestalten. Zusammen mit dem Aufsichtsrat rund um Peeck.

Die starke Küchenriege, die sich rund um Küchentreff und den großen Küchenring immer klarer formiert, macht den Beteiligten dabei auch am wenigsten Kopfzerbrechen. Küchenring und Küchentreff liegen beide nahezu gleichauf in Sachen Umsatzplus im laufenden Jahr, das sich laut Borgstedt bei je fast 20 Prozent bewege. Absolute Zahlen nennen die Rheinbacher aktuell nicht. Wohl vor allem, um den Alliance-Verbands solo gerade nicht zu sehr ins allseits beliebte Größen-Ranking zu heben. Für den Alliance-Verband spricht Borgstedt aber von einem, wenn die letzten vier Wochen nicht zu katastrophal werden, zu erwartenden Umsatz auf Vorjahresniveau. 

Peeck und Borgstedt legen beide großen Wert darauf, dass Küchenring und Küchentreff zwar mächtig viele Synergien suchen sollen und werden, vom Einkauf über Exklusivsortimente bis hin zu Marken und Marketing. Peeck sagt aber: „Eins werden die beiden Verbände nicht: Sie werden nicht verschmelzen. Küchenring und Küchentreff werden weiter eigenständig auftreten.“ Zusammen mit Alliance soll sich ein „Dreigestirn“ bilden, das auf allen Feldern von Wohnen bis Küche attraktiv für Fachhandel und Mittelstand ist.

Bei den Küchen gibt es dazu auch keine großen Fragezeichen im Markt. Bei den Möbeln schon eher. Im früher stark akquisegetriebenen Konditionsverband sollen deshalb Themen wie Casada oder generell die konzeptionelle Arbeit mit der Industrie weiter auf neue Beine gestellt werden. Der baldige Neuzugang Marc Mispelkamp soll hier nicht nur die Hochwertsparte in Rheinbach wiederbeleben, sondern generell neue Konzepte über alle Sortimente miterarbeiten. Nicole Printz muss in die Fußstapfen des ewigen Alliance-Polstereinkäufers Bernd Mentken wachsen. Angelo Bertani muss Bernd Riegel ersetzen. Auf vielen Posten ist Bewegung, nicht nur ganz oben in der Geschäftsführung. Auch das hatte für Unruhe gesorgt. Und auf der Ordermesse noch immer für einige Fragen. Borgstedt: „Der Umbruch im Team ist ein großes Thema, klar, aber wir finden uns gerade neu.“ Rund zehn Leute kamen zuletzt dazu. Auf Geschäftsführungsebene ja alleine gleich drei. Peeck: „Was den Generationswechsel in der Führung angeht, müssen wir uns ankreiden, dass wir den früher und besser hätten vorbereiten müssen.“ Nun sei der Vorteil der neuen Konstellation, dass drei ganz unterschiedliche Typen in der Führung mit ganz unterschiedlichen Talenten auch viele verschiedene Themen voranbringen könnten.

Die Aufgabenteilung des neuen Trios an der Spitze, auch wenn grundsätzlich alle alles machen: Feldmann legt den Schwerpunkt auf Marketing, Borgstedt auf Vertrieb, Steinmeier auf die Finanzen. Im Alliance-Lager werden als erste Bestätigungen der Arbeit der neuen Führung und der wohlwollenden Übergabe durch Bringewald gewertet: Keine Kündigung eines Gesellschafters in den vergangenen Monaten trotz großem Umbruch im Verband und eine in schwierigen Zeiten offenkundig gute Ordermesse.

Neben den starken Küchen im Alliance-Verband (die Küchen machen 43 Prozent vom ZR-Umsatz) und der anhaltend starken SB-Fraktion muss jetzt aber vor allem das konventionelle Wohnen wieder Grip bekommen. Borgstedt: „Das ist unsere Hauptaufgabe.“ 

  • Schlagzeile: Paket zum Prisma-Jubiläum
  • H1: Alliance: Paket zum Prisma-Jubiläum

Jubiläen sind dazu da, um gefeiert zu werden. In der Möbelbranche bekanntlich gern auch begleitet von Marketing-Aktionen. 25 Jahre hat die Alliance-Handelsmarke Prisma Küchen heuer zu feiern, die inzwischen an 132 Standorten im Handel vertreten ist.

Alliance-Einkaufsleiter Küchen Kai Buchheister und sein Team waren nach den KKT Anfang März noch auf Prisma-Tagungen beim Lieferanten Schüller Küchen in Herrieden und bei Möbel Thill in Luxemburg und konnten den Prisma-Händlern im Verband die frohe Botschaft überbringen, dass sich die Industriepartner zu einer Jubiläums-Sonderausschüttung bereiterklärt haben.

Zu den Jubiläums-Aktivitäten zählen verschiedene Preisausschreiben, die speziell auf Händler, Verkäufer und Endverbraucher zugeschnitten sind – allesamt im Zeitraum Juli bis Oktober. Begleitet werden die Aktionen auf einer zentralen Landingpage und mit Digital- und Print-Materialien für die Prisma-Händler. Zu gewinnen gibt’s unter anderem einen E-Mini, E-Bikes, iPhones und einen Vespa-E-Roller. Die Auslosung findet am 15. November in Rheinbach statt.

  • Schlagzeile: Umbau im Einkauf
  • H1: Alliance: Umbau im Einkauf

„Wir sind vom Aufsichtsrat angehalten worden zu sparen.“ Das sagte Alliance-Geschäftsführer Jürgen Feldmann Ende letzter Woche, noch ohne konkret zu werden. Ans Marketingbudget werde es wohl gehen und auch einzelne Mitarbeiter in der Zentrale könnten betroffen sein. Seit heute ist klar, wen der Sparkurs betrifft:

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  • Schlagzeile: Barrierefreie Onlineshops
  • H1: Barrierefreie Onlineshops

Sowas hört man ja öfter im Kundengespräch: „Den Konfigurator und das andere Modell, das gerade nicht in der Ausstellung ist, finden Sie bei uns auf der Website.“ Was aber, wenn der Interessent eine Sehbehinderung hat? Barrierefreiheit hört längst nicht bei einem ebenerdigen Eingang des Ladengeschäftes auf.

Alliance, Küchenring und Küchentreff haben sich das zu Herzen genommen und führen die Assistenzsoftware Eye-Able des Dienstleisters Web Inclusion GmbH aus Margetshöchheim ein. 

Händler können das Overlay-Tool einfach für ihre Webshops nutzen. Damit können alle 1.600 Küchenstudios und Möbelhäuser der drei Verbände die Software in ihre eigenen Websites einbinden. Nutzer können dann die Inhalte über 25 Funktionen wie Kontrastmodi, Screenreader, adaptive Vergrößerung oder Farbenblindheitsfilter visuell an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen. Insgesamt gibt es dabei 5 Mio Kombinationsmöglichkeiten. 

Wie das für den Nutzer funktioniert, kann man übrigens gut auf der Seite des FC St. Pauli sehen, wo Eye-Able ebenfalls integriert ist: Auf der Startseite befindet sich links ein Icon, das ein stilisiertes Männchen zeigt. Bei Klick darauf, wird der Eye-Able-Assistant geöffnet, in dem man seine individuellen Einstellungen vornehmen kann.

  • Schlagzeile: Live und zu dritt

Auf den ersten Küchen-Kompetenz-Tagen seit 2018 (und den siebten überhaupt), die am Wochenende in Rheinbach stattfanden, war die abrupte Absage im März 2020 immer noch Thema. Die Ausstellung war damals schließlich schon fix und fertig aufgebaut, als die Pandemie begann und derartige Events erstmal für längere Zeit unmöglich machte.

Umso größer war nun der Zuspruch bei dieser Küchen-Ordermesse, zu der neben Küchenring- und Alliance-Händlern erstmals auch die Händler des Kooperationspartners Küchentreff eingeladen waren. Am Vortag hatten auch die Beiräte der drei Verbände zum ersten Mal gemeinsam getagt.

2.023 Personen aus dem Handel (von 496 Gesellschaftern, davon 275 Küchenring, 135 Alliance und 86 Küchentreff) plus knapp 300 aus der Industrie waren für den Messebesuch am 4. und 5.3. angemeldet. Zusätzlich kamen dann noch überraschend viele ohne Anmeldung vorbei, was zwischenzeitlich für etwas Stress am Empfang sorgte.  Die „heißen Angebote“, die die drei Verbände mit der Industrie ausgehandelt hatten, bekamen wie immer nur Händler, die auch vor Ort waren. Und es wurde geordert, trotz aller Befürchtungen im Vorfeld, dass volle Läger für Zurückhaltung sorgen könnten. „Man kann die Ware ja auch im Sommer abrufen“, kommentiert ein E-Geräte-Lieferant.

___STEADY_PAYWALL___Platz im dreigeschössigen Ausstellungsgebäude fanden knapp 30 Aussteller, die zusammen für knapp 1,2 Mrd Euro ZR-Umsatz stehen, darunter neu Haier, Amica, Schock, Novy, Hansgrohe, Niehoff Garden und Artego. Haupt-Holz-Lieferant Nobilia war neben Küche auch mit Bad und Wohnen und dem entsprechenden Vertriebsteam vor Ort. Nicht dabei war u.a. Liebherr, die in diesem Jahr eine zurückhaltende Messepolitik fahren. Unter den Verbandsschienen hatte nur Prisma eine eigene Präsenz.

Das Geschäftsführer-Trio Jürgen Feldmann, Marko Steinmeier und Daniel Borgstedt äußerte sich in einem formlosen Pressegespräch zur Lage. Die Zahlen für 2022 gibt es für Alliance und Küchentreff erst bei den Gesellschafterversammlungen im Frühjahr. Küchenring plant nach 696 Mio Euro ZR-Umsatz in diesem Jahr die 700 Mio Euro-Marke zu knacken. Im Schnitt über alle drei Verbundgruppen wurde 2022 ein gutes einstelliges Plus erzielt. Der befürchtete Einbruch sei dann im Januar und Februar ausgeblieben. Das gilt nicht nur für Küchen, sondern auch die Vollsortimenter im Alliance-Verband, die trotz gesunkener Frequenz mit dem Auftragseingang überwiegend zufrieden seien.

Nun gibt man in den beiden Verbandszentralen in Rheinbach und Wildeshausen alles, damit auch im weiteren Jahresverlauf Kunden in die Geschäfte kommen, unter anderem mit Hilfe bei der Leadgenerierung. „Wir wollen das als Verband lösen“, so Feldmann. Weitere Synergien gibt’s beim Ladenbau und bei der Kommunikation mit den Gesellschaftern. Hier kann man von den Leistungen des jeweils anderen Verbands profitieren. Auch im Vertrieb haben sich Wege für die Zusammenarbeit gefunden: Wim Kuijper und Peter Dijk vom Küchentreff Benelux werden nun auch den Vertrieb für Alliance übernehmen und sich mehr in den Möbelmarkt reinbewegen. Ebenso wird Michael Gieseck vom KüchenTreff Schweiz für Alliance künftig im Möbelbereich mitmischen.

Nach vorne treiben wollen die drei Verbände in diesem Jahr die EDI-Bestellungen. Was mit den Holz-Lieferanten bereits läuft, soll auch für Geräte, Spülen und Zubehör an den Start gebracht werden.

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  • H1: Instagrammable

Die Stuttgarter Agentur Allsocialmedia hat sich bewusst für einen kompletten Fokus auf Social Media entschieden und andere Marketing-Bereiche auszublenden. „Wir haben eine Nische für uns entdeckt und wollen uns voll auf die Arbeit in den sozialen Netzwerken konzentrieren“, sagt Sören Boockmann, der die Firma im Jahr 2020 gemeinsam mit Marina Juchheim gegründet hat. Ein Jahr nach der Gründung winkte bereits der erste dicke Auftrag. Allsocialmedia betreute die Host-City-Stuttgart im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft. Boockmann: „Wir saßen gemeinsam mit dem gesamten Führungsstab im Host City Operations Center, haben alle Spiele geschaut und alle wichtigen Infos dann über die Social-Media-Kanäle verbreitet.“

Eine Verbindung zum Möbelhandel hat Boockmann durch seine zwei Brüder, die seit vielen Jahren in der Branche aktiv sind. „Ich bin oft im Möbel- und Küchenmarkt unterwegs und bin der Meinung, dass gerade in frequenzarmen Zeiten Social-Media eine hervorragende Möglichkeit bietet, die Kunden ins Haus zu locken. Das passiert viel zu wenig.“ Boockmanns Vorschlag: Möbelhäuser sollten eine gewisse Fläche dafür verwenden, „instagrammable Kojen“ aufzubauen.

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  • Schlagzeile: Und wieder aufgefangen

Unterschrieben ist der Vertrag noch nicht. Mitte der Woche wollte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Michael Mönig auf INSIDE-Anfrage noch nicht viel sagen und verwies auf „laufende Verhandlungen“.

Die Verhandlungen sind jedoch mehr oder weniger abgeschlossen. Es fehlt nur noch die Unterschrift. Das Verfahren wird wohl am 1. September eröffnet werden, dann dürfte es sehr schnell gehen.

Übernehmen werden die drei bisherigen Hülsta-Manager Michael Schulte, Carsten Hamann und Andreas Kauling. Alle haben oder werden die Kastenmöbelmarke aus Stadtlohn verlassen. Schulte war bei Hülsta im Controlling, Hamann war Technischer Leiter in Stadtlohn, Kauling der IT-Leiter. Die drei kommenden Alma-Küchen-Macher haben, wie man hört, einen finanzstarken Investor aus dem Münsterland an Bord.

Aktuell hat Alma Küchen 13 Filialen am Netz.

  • Schlagzeile: Netzwerk-Ausbau
  • H1: Alma Küchen: Netzwerk-Ausbau

Seit 1.9.2021 gehört der münsterländische Direktvermarkter Alma Küchen einer Investorengruppe um den Unternehmer Ludger Gausling. Und hat in der neuen Konstellation mit dem Restart in Ahaus und einer Neueröffnung in Bocholt begonnen, das Filialnetz auszubauen. Zum 1.5.2023 soll nun außerdem das Küchenstudio Hörsken in Nordkirchen erworben werden, das die Lücke zwischen Münsterland und Ruhrgebiet schließt.

„Die Übernahme des Küchenstudios Hörsken ist ein weiterer wichtiger Schritt in unserer Wachstumsstrategie. Mit dem neuen Standort führen wir jetzt insgesamt 15 Küchenstudios in NRW, während am Standort in Ahaus ergänzend auch unsere Verwaltung und die eigene Produktion sitzen“, so Andreas Kauling, gemeinsam mit Michael Schulte und Carsten Hamann Geschäftsführer von Alma Küchen. Der bisherige Inhaber des Neuzugangs, Ludger Hörsken, bleibt als Studioleiter im Unternehmen.

Der weiteren Expansion sind sie bei Alma nicht abgeneigt. Ob man auch über die Region hinaus gehen will, ist indes noch nicht entschieden. Aktuell sind bei Alma 170 Mitarbeiter beschäftigt – in Produktion, Verkauf und Montage.

  • Schlagzeile: Neueröffnung in Nordkirchen
  • H1: Alma Küchen: Neueröffnung in Nordkirchen

Auf den 2. September hat der Direktvermarkter Alma Küchen aus Ahaus, seit 2021 in den Händen des Unternehmers Ludger Gausling und einiger Ex-Hülsta-Mitarbeiter, die Neueröffnung des zum 1. Mai übernommenen Küchenstudios Hörsken aus Nordkirchen terminiert.

Küchenstudio Hörsken by Alma soll die Filiale künftig heißen und natürlich die Küchen aus eigener Produktion vermarkten. Zur Einweihungsfeier wird Sternekoch Björn Freitag den Kochlöffel schwingen.

  • Schlagzeile: Beim Amtsgericht

Laut Münsterland Zeitungmusste der Direktvermarkter Alma-Küchen in der letzten Woche Insolvenzantrag beim Amtsgericht Münster stellen. Der Geschäftsbetrieb laufe derweil weiter. 2010 war der langjährige Steinhoff-Deutschland-Gf Frank Eberle bei Alma eingestiegen, es war eine Insolvenz ab 2007 vorausgegangen. Einen weiteren großen Unternehmensanteil hält laut Handelsregister eine Erbengemeinschaft. Die Firmengründer Aloys und Maria Meyer sowie ihr Sohn Thomas waren in den letzten Jahren verstorben.

Alma betreibt neben dem Werk in Ahaus eigene 13 Küchenstudios und einen Musterküchenabverkauf und konzentriert sich auf NRW.

Die letzte veröffentlichte Bilanz ist von 2019. Damals wurden knapp 100.000 Euro Jahresüberschuss erzielt. Eine Umsatzangabe ist nicht enthalten.– Alma gibt seine Mitarbeiterzahl auf der Firmenhomepage mit 170 an, es werden rund 3.000 Küchen im Jahr produziert.

Holger Voskuhl, Sprecher des vorläufigen Verwalters Michael Mönig soll gegenüber der Lokalzeitung gesagt haben, dass „eine unklare Immobiliensituation“ der Grund für den Insolvenzantrag gewesen sei. Diese hätte mittelfristig dazu führen können, dass Stammsitz und Produktionsstandort des Unternehmens gefährdet sein könnten.