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INSIDE Küche

  • Schlagzeile: Produktion wieder am Netz
  • H1: Warendorf: Produktion wieder am Netz

Dass es die vierte Insolvenz ist, macht die Sache für die Küchenschmiede Warendorf natürlich reichlich komplex. So ist als Inhaber der Markenrechte beispielsweise noch die Warendorf Küchen GmbH eingetragen, die seinerzeit

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  • Schlagzeile: Schwerer Verlust

Eine lange Geschichte, zuletzt offenbar auch eine Leidensgeschichte, ist nun zu Ende gegangen. Warendorf, vergangenes Jahr zum vierten Mal in die Insolvenz geschlittert, schließt endgültig seine Tore. Kurz vor Weihnachten hatte Hülsta-Investor Drengenberg in Warendorf die Reißleine gezogen.

Dass jetzt das Aus kommt, ist nicht ganz überraschend. Der vorläufige Verwalter Stephan Michels hatte wohl noch bis zuletzt versucht, einen Investor zu finden. Gleichzeitig ließ er die Produktion im Januar wieder hochfahren, um bestehende Aufträge zu bearbeitenLetztlich haben dann aber alle potenziellen Investoren, mit denen Michels ins Gespräch ging,

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  • Schlagzeile: Hülsta steigt ein
  • H1: Hülsta steigt bei Warendorf ein

Anfang März stand schon auf INSIDE Küche, was sich andeutete und was wir eigentlich nicht glauben konnten.Nun ist das Ding durch: Hülsta, selbst in einem Eigenverwaltungsverfahren, hat den insolventen Küchenhersteller Warendorf gekauft.

___STEADY_PAYWALL___Ein Rundschreiben aus Warendorf ging am Abend an die internationalen Partner des insolventen Küchenherstellers. „Yesterday our company has been bought by the famous German furniture factory Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co.KG.”

So ist es nun. Für heute ist eine offizielle Mitteilung geplant. Man darf gespannt sein auf die Details des Deals. Hülsta-Boss Dr. Thomas Knecht, der weiter an seiner Auffanglösung für Hülsta strickt, neues Personal an Bord hat und offenbar wieder große Pläne hat, nimmt sich gewaltig was vor.

Update 1: Der am späten Donnerstagvormittag versandten Pressemitteilung aus Stadtlohn ist zu entnehmen, dass Warendorf-Geschäftsführer Daniel Griehl an Bord bleibt. Er bekommt Unterstützung von Waldemar Bauer als Produktionsgeschäftsführer. Technik-Spezialist Bauer, lange bei Wellemöbel, zuletzt Gf bei Loddenkemper und Femira, war zum 1.3. bei Hülsta angetreten. Er wird künftig in Personalunion für beide Betriebe tätig sein. Warendorf soll unter dem Hülsta-Dach unabhängig weiter geführt werden, heißt es.

„Für Hülsta ist die Erweiterung um das Segment Küche ein konsequenter Schritt in Richtung der ganzheitlichen Möbel-Markenwelt, von der auch die bestehenden Handelspartner profitieren sollen“, steht in der Pressemitteilung. Dass dann in absehbarer Zeit auch der Markenname Hülsta an Küchen aus Warendorf stehen dürfte, liegt auf der Hand. Schließlich ist im Markt bekannt, dass Knecht schon vor einiger Zeit Kooperationsgespräche in diese Richtung geführt hat. Und auch schon in grauer Vorzeit, unter früheren Unternehmenslenkern, poppte das Thema „Hülsta Küche“ immer wieder auf.

Update 2: Am späten Nachmittag meldete sich dann auch die Insolvenzkanzlei Pluta zu Wort und erklärte, dass der Verkauf sowohl der Warendorf Küchenfabrik GmbH als auch der Warendorf Küchen Retails GmbH zum 1.4. vereinbart wurde. Warendorf Küchen Retails betreibt die Küchenstudios am Stammsitz Warendorf, in Berlin und Düsseldorf. Es sind aber noch Closing-Bedingungen zu erfüllen, mit deren Eintritt man bis Anfang/Mitte April rechne. Die Aktivitäten sollen in die neuen Gesellschaften Warendorf Werke GmbH mit 74 Beschäftigten und die Warendorf Individual GmbH mit neun Beschäftigten eingebracht werden. Zehn Stellen müssen abgebaut werden. In der Mitteilung heißt es weiter: "Die Transaktion ist wohl einzigartig in der Restrukturierungsbranche, weil sich die operative Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG ebenfalls in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung befindet." Das kann man wohl sagen. Warendorf wird eine Schwestergesellschaft von Hülsta unter dem Dach der gemeinsamen Holding.

  • Schlagzeile: Monika Brune über gute Kommunikation
  • H1: Monika Brune über gute Kommunikation

Die Überraschungsparty zum Jubiläum haben Monika Brunes Mitarbeiterinnen schon im Sommer steigen lassen, mit Videogrüßen von Ehemaligen und gemeinsamem Kochen bis spät in die Nacht. 30 Jahre ist Brune nun Inhaberin und Geschäftsführerin der ältesten PR-Agentur Deutschlands, hat in Hamburg 13 festangestellte Mitarbeiterinnen und betreut Kunden wie Musterring, KitchenAid, Quooker oder Nolte Küchen.

Wenn sich jemand mit Kommunikation auskennt, dann ja wohl Monika Brune. Für den nächsten Teil unserer neuen Video-Talk-Reihe „Was hilft in diesen Zeiten?“ haben wir deshalb in Hamburg angeklopft. Und Monika Brune hat gleich zugesagt, was uns sehr gefreut hat. Entstanden ist ein charmanter Talk über gute Kommunikation. In unseren Augen geht es in dem Talk also um eines der zentralen Rezepte gegen den allgemeinen Krisen-Talk.

Zu ihrem Business kam Monika Brune vor 30 Jahren übrigens ganz überraschend: Aus einer Bürogemeinschaft mit der damaligen Inhaberin Vivian May, die die Agentur gerade von ihrer Mutter, Grande Dame der PR Stella Blume, übernommen hatte, wurde eine Geschäftsbeziehung. Seit 2003 ist Brune alleinige Inhaberin. Manchmal braucht man eben nicht nur die Fähigkeit für gute Kommunikation, sondern auch Glück im Leben.

 

  • Schlagzeile: SHD-Chef Dietmar Meding
  • H1: SHD-Chef Dietmar Meding übers Innovativ-Sein

Dietmar Meding kommt aus Paderborn. Mit Möbeln hatte er dennoch lange nichts zu tun. Meding hat Physik studiert, hat bei SAP Karriere gemacht, war beim Cloud-Spezialisten Reply, dann bei Google Cloud für das Channel-Geschäft in Deutschland verantwortlich. Seit Januar ist Meding nun der neue CEO des Software-Spezialisten SHD in Andernach.

SHD gehört wiederum der Münchner GSG Genii Software Group, die für sich in Anspruch nimmt, Software-Spezialisten aus verschiedenen Branchen unter einem Dach zu vereinen. Unter dem Holding-Dach sollen die Software-Häuser voneinander lernen.

Meding ist bei SHD nun gefordert. Wie überall: Der Branche tut Innovation gut. Anders gesagt: Sie braucht sie dringend. Und Meding bringt auf diesem Feld von Google, einer Company, die geradezu innovationsbesessen sei, wie Meding sagt, einen ziemlich radikalen Blickwinkel auf das Thema Innovation mit.

Was hilft in diesen Zeiten? Wie bekommt man wieder mehr Kunden ins Haus? Wo steht die Branche mit ihrem Geschäftsmodell morgen? Ein bisschen mehr Innovation wagen, so könnte man das Gespräch mit Meding in einem Satz zusammenfassen. Aber der Satz allein trifft es nicht ganz. Besser kurz mal INSIDE-Branchen-TV gucken: SHD-Chef Meding über Küchen-Tinder, Frequenzprobleme im Handel und Mut zur Offenheit für neue Ideen.

  • Schlagzeile: Fokus auf Küche

Endlich ist in Wiesloch wieder etwas Normalität eingekehrt. Premiumhändler Weckesser darf seit einigen Tagen wieder ohne Test öffnen, die Frequenz kommt teilweise schon wieder an alte Zeiten heran.

Die Zeit des Lockdowns, speziell das erste Quartal, hat man in Wiesloch genutzt, um den Küchenbereich auf 650 qm komplett neu zu gestalten. An Ballerina als Hauptlieferanten hält man fest. Im obersten Bereich wird nun auf Poliform statt Siematic gesetzt. Fünf der acht Ausstellungsküchen sind von Ballerina, drei von Poliform. Zusätzlich sind ein Ballerina-Hauswirtschaftsraum eine Poliform-Tee-Küche und Poliform-Wohnwelten platziert. Als Geräte- und zubehörlieferanten sind Miele, Gaggenau, Neff, Berbel, Lechner, Franke und Quooker an Bord.

Mit dem Umbau und der passenden neuen Webseite www.weckesser-kuechen.de will der Garant-Vorzeigehändler seine Küchenkompetenz, die er schon seit jeher hat, stärker herausstellen. Über Seniorchef Peter Weckesser sagen Mitarbeiter, er sei im Küchenschrank groß geworden. Weckesser selbst formuliert es ähnlich: „Mein ganzes Leben ist untrennbar mit der Einbauküche verbunden – als kleiner Junge bin ich zwischen ihnen aufgewachsen, später habe ich meine Leidenschaft dafür entdeckt, sie zu planen und damit individuelle Wünsche wahr werden zu lassen. Jetzt bin ich sehr glücklich, dass wir mit unserem neuen Küchenstudio unsere Kompetenz in diesem Bereich noch einmal auf eine ganz neue Weise präsentieren können.“ Und Geschäftsführer Kai Weckesser betont, dass beim Namen „Weckesser Wohnen“ erst einmal automatisch „nur“ an Design-Möbel gedacht werde, weniger an Küchen. Das soll sich ändern.

  • Schlagzeile: Ende in Eching
  • H1: Ende in Eching

VME-Händler Weko macht seinen Küchenfachmarkt in Eching Anfang nächsten Jahres zu. Der Mietvertrag werde nicht verlängert, vermeldet Weko-Chef Bernd Weber.

Die Gründe für die Entscheidung laut Weber: Im Umfeld des Küchenfachmarkts in Eching, in dem in erster Linie SB-Märkte angesiedelt sind, sei es trotz umfangreicher Werbemaßnahmen nicht gelungen,

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  • Schlagzeile: Küche & Bike
  • H1: Wesa Küchenwelt: Küche & Bike

Dass es rund läuft, wenn man mit Freude bei der Sache ist, dafür ist Jens Wiegmann ein Paradebeispiel. Wiegmann ist Hausleiter bei der Wesa Küchenwelt in Sangerhausen. Eins seiner Rezepte: Hobby und Beruf auch mal verbinden.

Die Outsiderin hat Jens Wiegmann Ende September während der Küchenmessen kennengelernt. Am Sonntagmorgen war das, kurz vor Sonnenaufgang im Haus Beck in Löhne. Eine konventionelle Zeit für den Besuch der Bauformat-Hausmesse ist das natürlich nicht. Getroffen haben wir uns allein deshalb zu dieser frühen Stunde, weil die Baumann Group mit dem Haus Beck Gastgeber für den 2. INSIDE Morning Runwar, bei dem wir beide mitgelaufen sind.

Wiegmann ist generell sportlich unterwegs, schlug mit dem Fahrrad schon bei der Nobilia-Schulung auf oder diese Woche bei Falmec. Auch zur Küchenmeile im September kam er aus seiner Heimat im Südharz mit dem Fahrrad hochgeradelt. Knapp zwölf Stunden hat er gebraucht für die 279 km und über 2.000 hm auf dem Weg nach Löhne.

Jens Wiegmann im H4K

Mit dem Rad ins House4Kitchen

Jens Wiegmann mit Radel bei Walden

... und zu Walden

Klar, dass die Outsiderin dann zum Gegenbesuch nach Sangerhausen auch nicht einfach mit dem Auto anreisen wollte. Hat auch mit Deutschlandticket eins a funktioniert: Ankunft in der Wesa Küchenwelt eine Minute vor der geschätzten Zeit, pünktlich zum Mittagsimbiss, der bereits im Ofen schmorte.

Das Küchenstudio in Sangerhausen gibt es seit 20 Jahren. Das Stammhaus, der Vollsortimenter Wesa („Wedlers Einrichtungshaus“), Mitglied im VME, ist im Harzer Luftkurort Bad Sachsa angesiedelt und blickt auf eine 125-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Ein weiteres Vollsortimentshaus betreibt die Inhaberfamilie Wedler in Nordhausen.

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  • Schlagzeile: Investor für Zulieferer
  • H1: Investor für Zulieferer

Die Wesco-Markenrechte samt Websites und Onlineshop gingen in der vergangenen Woche schon an Naber. Nun ist auch eine Lösung für den Lohnfertiger H. Dedores GmbH & Co. GmbH aus dem Erzgebirge gefunden, der Ende November gleichzeitig mit Wesco Antrag auf Eigenverwaltung gestellt hatte.

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  • Schlagzeile: Transformation

Neue Führungsspitze, neuer Name, neue Ideen: Wie die Westag gerade neu erfunden wird.

Wer schon mal in Rheda-Wiedenbrück war – und das war natürlich jeder Möbler schon mal –, der ist auch schon zigmal an diesem Megakomplex vorbeigefahren. Weit über einen Kilometer zieht sich das Firmengelände der Westag AG. Als Nicht-Ostwestfale hat man manchmal den Eindruck, Rheda-Wiedenbrück ist: historische Altstadt, Tönnies und die Westag.

Westag & Getalit AG– so hieß das Unternehmen bis vor ein paar Tagen. Getalit wurde zum 1. August aus dem Firmennamen gestrichen. „Wir heißen ja auch nicht Westag & Getalit & Türen AG“, sagt Michael Sindram und schmunzelt. Getalit ist seit den 60er Jahren ein bestens bekannter Markenname für ein Material, das früher jeder kannte. Früher. Die Getalit-Geschichte passt gut zum Gesamtbild der Westag in den vergangenen Jahrzehnten mit Fokus auf Produkte und die eigene Ingenieurs- und Handwerkskunst. Aber reden wollte darüber niemand. Muss ja keiner wissen. So war das.Heute steht Sindram in der Alten Fügerei auf dem Werksgelände der Westag, in einem superfrisch aufgemachten neuen Showroom. Salvatore Figliuzzisteht auch hier. Beide haben gute Laune. Sie kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei der Wrede Holding. Sindram war dort CEO, bevor Thomas Wrede Interprint an den Japaner Toppan verkaufte (INSIDE 1070/71). Und Figliuzzi war Salvatore Figliuzzi, der Marketing- und Design-Chef bei Interprint in Arnsberg.

Nun ist Sindram CEO der neuen Westag, Figliuzzi verantwortet Marketing und Design, hat Prokura und schiebt mit an. Mit Jens Richmann, vormals Hülsta, kam auch ein neuer Einkaufschef. Ex-Pfleiderer-Legende Rainer Zumholte ist der Vertriebsvorstand mit Branchenkenner Werner Ebenhoch an seiner Seite. Die 1.240 Mitarbeiter starke Westag hat ihre Führungsspitze komplett neu aufgestellt – und die lässt nun keinen Stein auf dem anderen. Zwei Standorte sind neu auszurichten: Rheda-Wiedenbrück mit gut 1.000 Mitarbeitern und der Sperrholz-, HPL-, der Türen- und der Zargen-Produktion; der Standort Wadersloh mit der Arbeitsplattenfertigung (fast 900.000 Arbeitsplatten gehen im Jahr raus), der Oberflächenfertigung und dem eigenen Mineralwerkstoff Getacore.

Michael Sindram

Michael Sindram

„120 Jahre waren wir erfolgreich. Darauf können wir stolz sein. Aber nun müssen wir an unsere Zukunft denken.“ So sagt das Sindram. Und meint den Satz verdammt ernst. Seit gut einem Jahr ist er da. Und schon jetzt ist die Westag nicht wiederzuerkennen. Die Mittelstands-AG mit der wohl weitverzweigtesten und tiefsten Fertigungstiefe in der Branche muss sich konzentrieren – „auf das, was wir am besten können“, sagt Sindram. „Industriell, aber handwerklich gefertigte Endprodukte geliefert bis zum Kunden – mit echter Losgröße 1 und Logistiknetz in der DACH-Region.“ Der hauseigene Tiefdruck wurde geschlossen, die Imprägnierung vor zwei Wochen auch. Sindram: „Wir haben eine zu hohe Anzahl an Fertigungsschritten inhouse zu orchestrieren. Du musst heute aber bei jedem Fertigungsschritt wettbewerbsfähig sein. Das konnten wir bei der Tiefe nicht leisten. Und das war ein Problem.“

Ein Problem war auch, dass zu viele Marktsegmente parallel angesprochen wurden und damit in Konflikt zueinander standen. So wurden vertraglich garantierte Lieferzeiten geblockt, die in anderen Segmenten fehlten. Sindram: „Wir müssen uns nicht um die letzte Türe prügeln. Deshalb haben wir uns in den letzten Monaten auf klar definierte Marktsegmente konzentriert und auch bewusst Marktanteile abgegeben – mitten in der Transformation und mitten in der Corona-Krise. Das war ein Kraftakt, aber er war notwendig.“

Salvatore Figliuzzi

Salvatore Figliuzzi

Nun geht es vorwärts: Figliuzzi hat mit seinem Team einen Showroom in eine Werkshalle von 1910 gebaut, der klarmacht, wo die Reise hingeht: mittenrein in die Moderne. Ein großer Getalit-Relaunch, die ganze Bandbreite der Materialien bis hin zu Fenix wird dargestellt, Mix and Match, Farben, Lösungen. Neben Architekten, Großhändlern, Ladenbauern werden auch die Küchenhersteller eingeladen. Figliuzzi: „Massenmarkt mit hohen Stückzahlen, das können andere besser. Aber im hochwertigen, kundenspezifischen Segment, da wollen wir noch stärker rein. Und das werden wir auch schaffen. weil es einfach zu uns passt.“ Das Markenportfolio in der Oberfläche reicht von Getalit bis Fenix, von Getacore bis zur Außenfassade Pura. Das ist ein Pfund. Figliuzzi: „Aber wir müssen dem Markt viel besser erklären, was wir alles können.“

Bleibt die Frage, die sich im Markt zuletzt einige gestellt haben. Figliuzzi zur Westag? Wie kam‘s? Figliuzzi: „Ich habe eine neue persönliche Herausforderung gesucht. Ich wollte mich weiterentwickeln. Und das kann ich hier.“

 

Eine Gruppe formiert sich

Zwischen 2016 und 2020 musste die Westag & Getalit AG einige Umsatz-Millionen abgeben. In den Jahren 2018 bis 2020 sanken die Absätze jeweils um 0,6 bis 1 Prozent, im Corona-Jahr 2020 um 0,7 Prozent. 2016 und 2017 hingegen waren jeweils von einem nennenswerten Wachstum geprägt: So wurden 2016 Waren für 233 Mio Euro verkauft und dieser Wert 2017 mit einem Umsatz von 234,4 Mio Euro übertroffen. Die drei Katerjahre innerhalb dieses Fünf-Jahres-Zeitraums sorgten dafür, dass die Umsätze von 233 Mio Euro zunächst auf gut 230 Mio Euro und zuletzt 229 Mio Euro sanken. Operativ gab es allerdings keinerlei Probleme: Das bereinigte EBITDA nach IFRS belief sich im Jahr 2020 auf 17,5 Mio Euro nach 15,5 Mio Euro im Vorjahr. Die Exportquote des Konzerns wurde in den fünf Jahren von 21,5 Prozent auf 25,2 Prozent erhöht. Seit 2020 werden auch die Produkte der Schwestergesellschaften in DACH vermarktet – eine der Folgen des Kaufs im Jahr 2018. Bekanntlich gingen schlussendlich 83,4 Prozent der Stimmrechte an die 2008 gegründete Broadview Holding aus dem niederländischen ‘s-Hertogenbosch. Diese hat sich über die Jahre einen Cluster aus Werkstoffspezialisten zusammengekauft, die im Jahr 2019 für etwa 1,2 Mrd Euro Umsatz standen. Damit ist Westag nun im dritten Jahr mit Arpa Industriale, Trespa International und seit 2019 auch mit Formicaund deren Tochter Homapal Teil einer großen Familie geworden. Seit Mai 2020 gehört mit Direct Online Services (DOS) auch ein großer Multichannel-Händer im Bereich Küche zur weiteren Verwandtschaft. All diese Verbindungen könnten dem 1901 gegründeten ostwestfälischen Traditionsunternehmen künftig noch viele Möglichkeiten eröffnen. Denn an Kapital dürfte es auch künftig kaum mangeln, schließlich wird Broadview von der HAL Holding N.V. kontrolliert, einer börsennotierten Holdinggesellschaft, deren Geschichte bis 1873 zurückreicht und die auf den Antillen sitzt. Dieser auf dem zum Königreich Niederlande gehörenden Curaçao beheimatete Trust brachte es im Jahr 2020 auf kumulierte Firmenwerte von rund 20,3 Mrd Euro (Vorjahr: rund 19,8 Mrd Euro). HAL wird mehrheitlich der niederländischen Milliardärs- und Unternehmerfamilie Van der Vorm zugerechnet. Die verschwiegene Rotterdamer Familie – deren letztes öffentliches Statement stammt aus dem Jahr 1984 –, mit 11,2 Mrd US-Dollar (2019) Vermögen die zweitreichste in den Niederlanden, hat den Grundstock ihres Vermögens mit der Reederei gelegt, was man heute noch aus dem Namen der Holding herauslesen kann: Die drei Buchstaben verweisen auf die Holland-America Line. Allerdings setzt der Clan seit 1988 nicht mehr auf Schifffahrt – und hat in den letzten Jahrzehnten diversifiziert. Und durch den Verkauf 2018 konnte Pedro Holzinger, Vertreter der bis dahin die Westag & Getalit AG dominierenden Liechtensteiner Familienstiftung Gethalia und Aufsichtsrat, den ursprünglich der Familie Thalheimer gehörenden Werkstoffspezialisten in eine Gruppe einbringen, von der man, da sind sich INSIDER sicher, im Oberflächenmarkt in Zukunft wieder deutlich mehr hören wird.

Sondermaße aus Wadersloh Westag Kommissionen für die Küche

Sondermaße aus Wadersloh: Westag-Kommissionen für die Küche

 

 

  • Schlagzeile: "Unternehmerische Pflicht"

Die Westag AG arbeitet an einem Positionspapier und setzt auf mehrere hundert kleine und große Maßnahmen. Salvatore Figliuzzi und Michael Sindram hatten viel Besuch in ihrem Showroom in diesem Sommer in Rheda-Wiedenbrück. Zahlreiche Kunden aus der Möbel- und Küchenindustrie kamen in der Ausstellung F10 vorbei.

Das Nachhaltigkeitsmanagement des ostwestfälischen Holzwerkstoff- und Oberflächenspezialisten hatten sich Westag-CEO Sindram und Kreativchef Figliuzzi dabei eigentlich noch nicht als Thema in den Kundengesprächen vorgenommen. „Am Ende haben wir diverse Male mit Kunden die Diskussion über relevante Umweltfragen im Showroom geführt. Das Thema steht bei vielen ganz oben auf der Liste“, sagt Sindram. Und auch bei der Westag steht das Thema auf der Agenda. Bis zum Jahreswechsel bereiten sie in Rheda-Wiedenbrück ein Positionspapier vor, in dem der Fahrplan hin zum klimaneutralen Hersteller festgeschrieben sein wird. Sindram: „Es ist unsere unternehmerische Pflicht, dass wir uns mit diesem Thema strukturiert und in der Tiefe befassen. Der Weg zur Klimaneutralität ist kleinteilig und teilweise auch kostspielig. Wir müssen agieren, bevor wir durch absehbare Regulierungsanforderungen nur noch reagieren können. Das Positionspapier ist unsere Leitlinie für diesen Weg, der mit konkreten Maßnahmen und Budgets unterlegt wird.“ Im energieintensiven Holzgewerbe, in dem die Westag arbeitet, ist der Weg hin zur Klimaneutralität in der Tat weit.

„Aber wir wollen klimaneutral werden. Und weil wir es ernst meinen, müssen wir heute damit anfangen, um in vier, fünf Jahren fertig zu sein“, sagt Sindram. Klimaneutral zu werden, sei für ein mittelständisches Industrieunternehmen wie die Westag am Ende das Ergebnis einer großen Anstrengung aus vielen hundert kleinen und großen Maßnahmen. Erste Schritte wurden bereits umgesetzt. In den beiden Werken in Rheda-Wiedenbrück und Wadersloh wurden Messstationen implementiert, um erstmal den genauen Verbrauch zu analysieren. Die Dienstwagen-Regelung wurde überarbeitet. Wer einen Hybrid oder ein E-Auto nimmt, wird gefördert. Alle Schichtzeiten werden angeglichen, damit die große Dampfturbine nicht für die erste Schicht hochfahren muss, wenn ein Großteil der Kollegen erst später anfängt. Der Materialeinsatz wurde und wird analysiert, bei Harzen und gewissen Spanträgern konnte bereits in Teilen auf natürliche Materialien umgestellt werden. Von der Beleuchtung bis zu den Kompressoren: Es sind bereits einige Maßnahmen umgesetzt. Sindram: „Allein die ersten Schritte ermöglichen es uns schon heute, den CO2-Ausstoß um mehr als 10 Prozent zu reduzieren.“ In der Westag-Organisation beschäftigen sich mittlerweile allein drei Kollegen mit dem Nachhaltigkeitsmanagement.

Die Westag-Mutter Broadview hat für ihre Töchter Trespa, Arpa, Formica/Homapal das Wissen am Forschungszentrum der Gruppe namens Nemho in den Niederlanden gebündelt. Sindram: „Für uns ist das keine Marketingstory. Und das wird es auch nie werden.“ „Eine Regulierung wird kommen.“

Nach dem Gespräch im Showroom schickt Sindram nochmal seine Analyse zum Stellenwert des Themas für den Mittelstand – und für die Westag. Wir geben sie gerne weiter. Sie hat es in sich. Sindram: „Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit ist aus meiner Sicht ein unternehmerisches Muss. Und dies nicht einmal, weil es einer eigenen Überzeugung oder dem aktuellen Trend entspricht. Es ist schlicht abzusehen, dass die Wirkungen des eigenen Footprints einen entscheidenden Einfluss auf den zukünftigen Geschäftserfolg haben werden. Aus meiner Sicht ist sicher abzusehen, dass es zu konsequenteren und damit den Geschäftserfolg beeinflussenden staatlichen Eingriffen beim Thema Nachhaltigkeit kommen wird. Derzeit im Fokus steht sicherlich der Energieverbrauch und der damit verbundene CO2-Ausstoß, dies betrifft aber ebenso Abwasser, Lärm oder andere umweltbeeinflussende Faktoren. Somit ist es eine unternehmerische Pflicht, sich diesen Themen zu stellen und eine Strategie zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkung zu entwickeln – unabhängig davon, wann und in welcher genauen Form dies erfolgt. Heute mag eine Kompensation von CO2-Ausstoß durch Zertifikate finanziell noch eine lösbare Aufgabe sein, aber dies wird zukünftig schwer bis unmöglich werden. Als verarbeitendes Unternehmen mit hohem Energieverbrauch ist die Reduktion des eigenen CO2-Footprints leider kein Thema, das sich von heute auf morgen lösen lässt. Und auch keines, dass mit einem großen Schritt oder Investment erledigt ist. Eine solche Strategie umfasst vor allem viele kleine Investitionen, die in Summe zu einer signifikanten Reduktion des CO2-Footprints führen. Viele Schritte haben wir schon umgesetzt, sei es unser eigenes Biomassekraftwerk, der Einsatz von energieeffizienter Beleuchtung oder den Ersatz von bestimmten Chemikalien durch auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Alternativen.“

  • Schlagzeile: Neuer CEO
  • H1: > Neuer CEO bei Westag

Nach dem überraschenden Rücktritt des noch recht neuen Vorstandsvorsitzenden der Westag AG, Michael Sindram, Anfang November steht der Nachfolger fest: Am Freitagabend hat der Aufsichtsrat des ostwestfälischen Arbeitsplatten- und Elementeherstellers Harald Pichler in den Vorstand berufen. Er soll zum 1.1.2022 in Rheda-Wiedenbrück antreten.

Pichler war zuletzt CEO bei Arbonia Windows, zuvor bei Weru - die beide im September an einen dänischen Investor verkauft wurden. Vor seinem Wechsel ins Fenster-Business war Pichler für Kronospan/Kronoflooring tätig.

  • Schlagzeile: Weiter warten
  • H1: Whirlpool EMEA: Weiter warten

Klar war der mögliche Verkauf von Whirlpools-EMEA-Sparte, der auch die Marke Bauknecht zuzuordnen ist, auch Thema auf den Herbstmessen. Klar aber auch, dass der börsennotierte US-Konzern sich vor Abschluss der „strategischen Überprüfung“, der ursprünglich für das Ende des dritten Quartals – also gestern – in Aussicht gestellt wurde, nicht offiziell äußern würde. Und so blieb es bei Spekulationen.

In Italien, wo Whirlpool auch mit Produktionsstätten vertreten ist, wurde das Thema unterdessen heißer weiter gekocht. Die dortige Wirtschaftspresse berichtet regelmäßig über den aktuellen Stand, so vor ein paar Wochen auch über ein durchgesickertes internes Paper.___STEADY_PAYWALL___Danach sei Whirlpool-EMEA-Chef Gilles Morel beauftragt, die Aktivitäten bis Juni 2024 an den Mann zu bringen. Dafür erwarte ihn angeblich ein Bonus von 3 Mio Euro.

Vor zwei Tagen berichtete nun First online, unter Bezugnahme auf eine E-Mail eines Whirlpool-Sprechers, dass Whirlpool EMEA noch immer der strategischen Prüfung unterliege, wobei nach wie vor alle Möglichkeiten offen seien. Mit einer Entscheidung werde nun (vielleicht) bis zum 21.10. gerechnet, wenn Whirlpool seine Quartalszahlen veröffentlicht. Es geht um zehn Werke und die R&D-Centers, insgesamt um 16.000 Mitarbeiter.

Angeblich soll es eine ganze Menge Interessenten geben, für First online stehen Samsung, Arcelik und Midea weit oben auf der Liste. Es fielen aber auch schon die Namen Haier und Hisense.

  • Schlagzeile: Noch zwei Interessenten
  • H1: Zwei potenzielle strategische Investoren für Whirlpool EMEA

Abgeschlossen ist der Verkaufsprozess noch nicht, doch bei Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen hat der US-amerikanische Hausgerätebauer Whirlpool erstmals etwas genauer zu den Plänen für sein Europageschäft Stellung genommen. Von zehn Kaufinteressenten seien nun zwei für die nächste Runde ausgewählt worden. Bei denen handelt es sich laut Whirlpool um strategische Investoren. Namen kursierten ja schon etliche. Nach wie vor komme aber auch eine Weiterführung in Betracht.

Whirlpool EMEA musste im dritten Quartal Umsatzeinbußen von 28 Prozent hinnehmen, dazu trug allerdings vor allem die Desinvestition des Russlandgeschäfts bei. Bereinigt um den Verkauf und um Währungseffekte sank der Umsatz im dritten Quartal um 8 Prozent. Die EBIT-Marge rutschte mit -3,1 Prozent in den negativen Bereich.

Konzernweit hat Whirlpool seine Prognose nun nochmals leicht nach unten korrigiert und erwartet für 2022 einen Umsatzrückgang um 9 Prozent auf 20,1 Mrd Dollar.

Bei solchen Prognosen braucht es auch noch positive Nachrichten für die Investoren. Da ist zum einen die „Portfolioanpassung“ durch den im August angekündigten Kauf des Spülenanbieters InSinkErator. Zum anderen seien die Fixkosten erheblich um 700 Mio Dollar reduziert worden und rechtzeitig Preise erhöht. Global gab es seit dem dritten Quartal 2020 sieben Preisrunden zwischen 5 und 18 Prozent. Das ergibt laut Whirlpool einen kumulativen Preismix-Effekt von 13 Prozent.

  • Schlagzeile: Warten auf Dienstag
  • H1: Whirlpool EMEA: Warten auf Dienstag

Die „strategische Prüfung“, der Whirlpool seine EMEA-Division unterzieht, soll sich dem Ende nähern. In den vergangenen Monaten waren schon diverse Namen meist asiatischer Kaufinteressenten gestreut worden. Auch eine Fortführung der Aktivitäten innerhalb des Konzerns hatte der US-Geräteriese aber für möglich erklärt.

In den italienischen Werken rechnet man nun am morgigen Dienstag mit näheren Informationen, schreibt Il Resto del Carlino. Dann ist ein Treffen zwischen Gewerkschafts- und Konzernvertretern angesetzt, von dem man sich mehr Klarheit erhofft.

Angeblich soll es in den letzten Wochen zehn Übernahmeangebote gegeben haben. Im Oktober hatte Whirlpool verkündet, mit zwei strategischen Investoren tiefer zu verhandeln.

  • Schlagzeile: Noch keine Klarheit
  • H1: Whirlpool EMEA: Noch immer keine Klarheit

Nach den Gesprächen zwischen Gewerkschaften und Vertretern des Geräte-Riesen Whirlpool am Dienstag berichten italienische Medien, dass die Frage, wie Whirlpool mit seiner EMEA-Division fortfahren wird, nach wie vor offen sei.

Neben den bereits veröffentlichten schlechten Unternehmenszahlen der ersten drei Quartale 2022 und den dürftigen Erwartungen für den Gesamtmarkt – in Europa wird ein Minus zwischen 1 und 3 Prozent im gesamten Hausgerätemarkt erwartet – gab es bei dem Treffen Zusagen für Investitionen in den italienischen Werken. 95 Mio Euro sollen im neuen Jahr investiert werden, davon 60 Mio in Produkte, 35 Mio in Prozesse und 1,2 Mio Euro in ein neues Lager in Carinaro.

Im Werk in Fabriano soll das Produktionsvolumen von 1,39 Mio Stück im Jahr 2022 auf 1,49 Mio ausgeweitet werden. Dennoch ist wieder Kurzarbeit geplant, auch wegen anhaltender Probleme mit der Materialversorgung.

Zum möglichen Verkauf der EMEA-Sparte habe das Whirlpool-Management auf eine für den 26. Januar angesetzte Börseninformation verwiesen.

  • Schlagzeile: Arcelik macht das Rennen
  • H1: Arcelik steigt bei Whirlpool Europa ein

Im Verkaufsprozess um die EMEA-Aktivitäten des US-Geräteriesen Whirlpool hat sich der türkische Arçelik-Konzern durchgesetzt (u.a. Beko, Grundig). Ganz raus ist Whirlpool nicht, gibt aber den größten Teil seiner Beteiligung an die Türken ab.

Der Deal soll wie folgt laufen: Das Geschäft in Middle East und Nordafrika geht komplett an Arçelik, für angeblich 20 Mio Euro. Die Aktivitäten in Europa, also der Löwenanteil, werden in eine neu zu gründende Gesellschaft eingebracht, an der Arçelik mit 75 Prozent die Mehrheit halten soll und Whirlpool 25 Prozent. Alles steht noch unter dem Vorbehalt unter anderem der kartellrechtlichen Genehmigungen. Mit dem Closing rechnen die beiden Gerätebauer im zweiten Halbjahr.  Das Joint-Venture soll einen Umsatz von 6 Mrd Euro erwirtschaften und 20.000 Mitarbeiter beschäftigen. Insgesamt geht es um die neun Whirlpool-Werke in Italien, Polen, der Slowakei und UK und natürlich Marken wie Bauknecht oder Ignis. Arçeliks zwei rumänische Werke sollen ebenfalls in das Joint-Venture eingebracht werden.

KitchenAid, Maytag, InSinkErator und das gewerbliche Gerätebusiness bleiben bei Whirlpool.

  • Schlagzeile: Küchen für Klitschkos
  • H1: Küchen für Klitschkos

Vor gut 16 Jahren ist Oleg Kryuchkov, Gründer des Premium- Möbelproduzenten Woodsystems aus Kiew, mit seiner Geschäftsidee an den Start gegangen. Ein paar Jahre später bekam Kryuchkov in der Führungsetage Verstärkung von Yuriy Pakhomov, der seit einiger Zeit in Deutschland lebt und im DACH-Raum von Key-Account-Manager Alexander Krüger unterstützt wird. Woodsystems hat rund 50 Mitarbeiter und ist auf Küchen spezialisiert, die im Durchschnitt schlappe 50.000 Euro kosten.

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  • Schlagzeile: Das Küchen-Abo lebt weiter
  • H1: Renovido/Wow! Kitchen: Das Küchen-Abo lebt weiter

Die Renovido-Gründer Willi Rack und Julian Roth-Schmidt haben einen Investor gefunden, der an ihr Geschäftsmodell Küchen-Abo glaubt und ihm eine weitere Chance geben will.

Anfang April hatte der Mietküchen-Anbieter Renovido nach einer geplatzten Finanzierungsrunde Insolvenzantrag gestellt. Das Verfahren wurde am 1.6. eröffnet. In dieser Zeit wurden zwar keine neuen Küchen vermietet, aber die bestehenden Verträge liefen weiter. Gut 300 Küchen hatte Renovido im vergangenen Jahr bereits vermietet, die Wachstumsziele übererfüllt – allerdings wurde Kapital gebraucht, um die Küchen vorzufinanzieren.

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  • Schlagzeile: Viel auf Lager

Wren Kitchens, der Shooting-Star im britischen Küchengeschäft, hat weiter große Pläne. 700 Stores sollen in den kommenden 15 Jahren im Ende 2019 betretenen US-Markt entstehen. Die Entwicklung der letzten zehn Jahre deutet drauf hin, dass diese Ankündigungen mehr sind als große Worte.Wren hat in den zehn Jahren seines Bestehens ein Netzwerk von 100 Filialen in UK aufgebaut und bezeichnet sich als Küchenhändler Nummer 1 auf der Insel. Gleichzeitig nimmt das Unternehmen für sich in Anspruch, der größte Hersteller und Händler von Steinarbeitsplatten zu sein.

Laut dem Jahresbericht 2020 der Wren-Muttergesellschaft West Retail Group, der am 14.6. im britischen Handelsregister aufgeschlagen ist, hat der Gruppenumsatz 2020 trotz zweier Phasen des Lockdowns um 17 Prozent auf 938,3 Mio Pfund zugelegt, das Jahresergebnis erhöhte sich auf 60,8 (50,3) Mio Pfund. Zur Gruppe gehört neben dem Direktvermarkter Wren Kitchens der Elektronik-Onlinehändler E-Buyer. Beide sattelten im vergangenen Jahr ordentlich drauf: Der Küchenumsatz der Gruppe stieg auf 699,1 (612,7) Mio Pfund, der Umsatz im Elektroniksegment auf 239,1 (187,5) Mio Pfund.

Auf den jungen US-Markt entfielen umgerechnet 653.372 Pfund Umsatz. Dort war im November – mit etwas Verspätung wegen der Pandemie – das erste Retail Outlet in Milford/Connecticut an den Start gegangen. Weitere Standorte wurden in New York, New Jersey und Connecticut fixiert. Wren US hat das bescheidene Ziel, mittelfristig auf 700 Filialen zu kommen. Geld scheint keine Rolle zu spielen, Anfangsverluste sind einkalkuliert. Der Inhaber, Milliardär und Hygena- Gründer Malcolm Healey, hat seine Schäfchen im Trockenen. Da wurde zum Start im US-Markt auch gleich in ein lokales Werk in Wilkes-Barre/Pennsylvania investiert.

Ausgezahlt hat sich für die West Retail Group im letzten Jahr eine signifikante Erhöhung der Lagerbestände. Trotz der hohen Kapitalbindung wird dieses Vorgehen voraussichtlich aufrechterhalten, damit die Gruppe lieferfähig bleibt. Ende 2020 verfügte der Konzern über Bestände im Wert von 59,4 (42,1) Mio Pfund. Davon entfielen 30,8 Mio Pfund auf Handelsware, 21,8 Mio auf Rohmaterialien und 6,8 Mio auf noch nicht fertiggestellte Produkte.

Das im britischen Heimatmarkt geplante neue Küchenmöbelwerk, für das das Unternehmen 120 Mio Pfund in die Hand nimmt, soll seinen Betrieb Anfang 2022 aufnehmen. Im Endausbau sollen 1.200 Leute dort beschäftigt sein. In Planung ist außerdem ein zweites Steinarbeitsplattenwerk in Scunthorpe. Wren hat seinen Unternehmenssitz in Barton-upon-Humber und Produktionsstätten in Scunthorpe und Howden. Um die 5.500 Mitarbeiter sind dort und in den Einzelhandelsfilialen beschäftigt.