Zum Hauptinhalt springen

INSIDE Küche

  • Schlagzeile: Kommt der Abschwung?
  • H1: Küchenmöbelindustrie: Kommt der Abschwung?

August (+38 Prozent) und September (+9 Prozent) waren umsatzmäßig noch gute Monate für die deutsche Küchenindustrie, wozu logischerweise auch die unterjährigen Teuerungszuschläge beigetragen haben. Den Oktober haben die Hersteller laut der nun vom VdDK veröffentlichten amtlichen Statistik mit plus/minus Null abgeschlossen. Auf eine Flaute kann man daraus allerdings noch nicht schließen, da der Monat je nach Bundesland ein oder zwei Arbeitstage weniger hatte als im Vorjahr.

Kumuliert über die ersten zehn Monate 2022 verbuchte die Küchenindustrie ein Umsatzplus von knapp 11 Prozent auf 5,287 Mrd Euro. Im Inland sind 8,9 Prozent Plus aufgelaufen, im Export 13,4 Prozent. Da sei die Prognose erlaubt: Viel kaputt machen können mit Blick aufs Gesamtjahr auch die Monate November und Dezember nicht mehr.

Die gesamte Möbelindustrie steht bis einschließlich Oktober bei 8,9 Prozent Plus.

Da Preiserhöhungen und Teuerungszuschläge die Umsatzzahlen in diesem Jahr bekanntlich weniger aussagekräftig machen, lohnt sich ein Blick auf die geleisteten Arbeitsstunden. Die durchschnittlich 18.152 Mitarbeiter (+3,7 Prozent) der 49 Küchenmöbel-Betriebe ab 50 Beschäftigten haben im Zeitraum Januar bis Oktober 0,5 Prozent weniger Stunden gearbeitet als im Vorjahreszeitraum. Hier sieht man also schon eine Abschwächung, gerade in den letzten Monaten.

  • Schlagzeile: Zahlen, Zahlen, Zahlen
  • H1: Küchenmöbelindustrie: Zahlen, Zahlen, Zahlen

Neben der amtlichen Umsatzstatistik gibt es für die Küchenmöbelindustrie seit Jahren das verbandsinterne Auftragspanel der VdDK-Mitglieder. Aus dem lässt sich ablesen, dass die Zahl der in Deutschland produzierten Küchenschränke in den Jahren 2018 bis 2021 kontinuierlich gestiegen ist. 2018 flossen 20,1 Mio produzierte Typen in die Statistik ein,

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen
  • Schlagzeile: Mini-Plus im Januar
  • H1: Küchenmöbelindustrie: Mini-Plus im Januar

Die Flaute, die die deutschen Küchenmöbelbauer zuletzt erwischt hat, lässt sich in der amtlichen Umsatzstatistik bislang nur mit gewissen Marktkenntnissen ablesen. So schlossen die 46 meldenden Betriebe den ersten Monat des Jahres mit einem leichten Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 504 Mio Euro ab.

Im Inland blieb der Umsatz etwa stabil bei 272 Mio Euro, während der Auslandsumsatz mit einem Wachstum um 7,3 Prozent auf 232 Mio Euro die positive Entwicklung trug.

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen
  • Schlagzeile: Die Flaute in Zahlen
  • H1: Küchenmöbelindustrie im Januar und Februar

Die amtliche Statistik für die Monate Januar und Februar weist für die deutsche Küchenmöbelindustrie einen Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich um 10 Prozent auf 928 Mio Euro aus. Im Januar war der Rückgang mit -12,1 Prozent noch stärker als im Februar mit -8 Prozent, der von dem Schaltjahr profitiert haben dürfte.

Inlands- und Auslandsgeschäft waren von den Rückgängen etwa gleich betroffen. Bei einer Exportquote von 45 Prozent schrumpfte im kumulierten Zeitraum beides um ca. 10 Prozent.

  • Schlagzeile: Tiefpunkt durchschritten?
  • H1: Küchenmöbelindustrie: Tiefpunkt durchschritten

Schlimmer wird es nicht kommen. Hoffentlich. Leicht-Chef und VdDK-Vorstandsvorsitzender Stefan Waldenmaier sagte bei der Tagung des Küchenmöbel-Herstellerverbands in Dresden: „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass der Tiefpunkt der Auftragsdelle nun durchschritten ist und sich die Möbelnachfrage nach den Sommermonaten wieder belebt.“ Rückenwind für diese Einschätzung

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?  
 
Login
 
INSIDE-Küche-Abo abschließen

  • Schlagzeile: Von den Wurzeln aus
  • H1: Ein Gespräch mit Küchenquelle-Geschäftsführer Christian Neusser

Dass Küchenquelle sich seit dem Zusammenschluss mit Kiveda im Jahr 2015 quasi im Dauerumbau befand, sorgte über Jahre für Gesprächsstoff in der Branche. Inzwischen hat man sich auf die Wurzeln besonnen: die Beratung beim Kunden zu Hause, die sie in Nürnberg Direktvertrieb nennen. Mit diesem Modell und neuem Gesellschafter soll nun expandiert werden – sortimentsmäßig und geographisch.

Wir haben Küchenquelle-Geschäftsführer Christian Neusser kurz vor Ostern zwischen zig Meetings per Zoom getroffen. Christian Neusser, 45, ist seit Oktober 2020 dabei. Er hat schon einiges gesehen in seiner Berufslaufbahn: Banking, Maschinenbau, Deutsche Bahn, KPMG, Pfleiderer. Unternehmensbeteiligungen als Business Angel und Investor und die Gründung einer eigenen Beratung mit 100 Mitarbeitern stehen ebenfalls in seiner Vita.

13 : 18 Querformat

Buchautor ist Neusser auch: „Extremsituation Unternehmensnachfolge“ heißt sein jüngstes Werk. Auf seiner Webseite schreibt er als „Brandschutz-Experte für die Unternehmensnachfolge“: „Ich tanke Kraft, wenn ich draußen bin. Am liebsten ist es mir, wenn der Blick in die Ferne schweifen kann und der Wind mir um die Nase weht. Dort genieße ich die Ruhe, bevor der nächste Brandeinsatz ruft.“ In den letzten zwei Jahren hat Neusser in Nürnberg keine Brände gelöscht, aber immerhin den Umbau der Küchenquelle begleitet.

Seit der Fusion mit dem 2013 gegründeten Küchen-Online-Vermarkter Kiveda ist bei Küchenquelle viel passiert: die Einstellung des ursprünglichen Kiveda-Geschäftsmodells, der Umzug der Zentrale, Logistikchaos, das Ende der Stationärgeschäfte, Digitalisierungsprojekte im Hintergrund, zahlreiche Wechsel in der Führungsriege, auch in der Geschäftsführung. Bernd Warnick, dessen Historie bei Küchenquelle weit in die Arcandor-Zeit hineinreichte, ist bereits seit 2017 nicht mehr an Bord. Auch die Kiveda-Strategen Michael Börnicke und Julian Strosek sind längst nicht mehr dabei. Die Geschäftsführer-Abgänge der jüngeren Vergangenheit: Daniel Haberkorn, Stephan Pattberg, Andreas Rode, Alexander Möller.

Neusser führt das Unternehmen jetzt gemeinsam mit Mikhail Nikitin vom tschechischen Großaktionär EMMA Capital, der im letzten Sommer als größter Anteilseigner dazustieß. An der als neuer Dachgesellschaft für Küchenquelle und das Digitalunternehmen Island Labs gegründeten Home Furniture Group hält EMMA 46 Prozent. Die übrigen Anteile teilen sich die Altgesellschafter EMH (knapp 44 Prozent), Kaltroco (rund 7 Prozent) und Crosslantic (rund 3 Prozent). Hinter EMMA stehen sieben Partner, die ihr Geschäft im Zuge der EU-Osterweiterung aufgebaut haben und ihr Kapital nun investieren. Unter anderem in Gaming, aber auch in ein Energieunternehmen und eben in Küchenquelle. In den Beteiligungen arbeitet EMMA aktiv mit, so auch Nikitin bei Küchenquelle. Das hat den Vorteil kürzerer Kommunikations- und Entscheidungswege, sagt Neusser.

Von Kiveda ist rein äußerlich nicht viel geblieben, nicht das E-Commerce-Geschäftsmodell, nicht mal der Name. Allerdings wird Küchenquelle nun in der Branche gern als Onliner verortet. Was man aber nicht sei. Sagt Neusser. Als Onliner sieht Küchenquelle sich aktuell nicht, wohl aber als Digitalunternehmen. Mit Kiveda hat in Nürnberg in größerem Stil die Digitalisierung Einzug gehalten. Und: In der Branche hat Kiveda durchaus dazu beigetragen, dass Küchen-Online-Verkauf nicht mehr das große Tabu-Thema ist, wenn auch nicht der Durchstarter schlechthin, sonst hätte Küchenquelle sich davon wohl auch kaum verabschiedet.

„Wir haben vieles ausprobiert, auch Pop-up-Stores. Für Küchenquelle stimmt aber der Weg des Direktvertriebs. Das machen wir seit 40 Jahren. Für weitere Vertriebswege sind wir mit knapp 300 Mitarbeitern und rund 125 Mio Euro Umsatz auch zu klein“, sagt Neusser. Zunehmend eingesetzt wird beim Verkauf Mixed Reality. Mit der Hololens-Brille, die der Küchenverkäufer im Koffer hat und die die Küchenplanung in das reale Umfeld einblendet, wird nachweislich eine höhere Abschlussquote erzielt. Und: Man kann alles bis zur Rechnung vor Ort beim Kunden machen. Digital läuft natürlich auch die Lead-Generierung, über die die Auslastung der Mitarbeiter gut steuerbar ist. Neusser: „Wir kaufen die Leads nicht umsonst.“ Den Dauerumbau im Unternehmen sieht Neusser rückblickend positiv: „Es stimmt, seit Kiveda gab es einiges Hin und Her. Aber wir sind den Gesellschaftern dankbar, dass viel ausprobiert werden durfte“, sagt Neusser. So wisse man schließlich auch, was künftig nicht mehr zu tun sei. Und: In der Folge des Umbaus sollen in diesem Jahr endlich wieder schwarze Zahlen geschrieben werden, das erste Quartal konnte auftragsmäßig an die gute Entwicklung des Vorjahres anknüpfen.

Spezialkatalog mit Möbeln

Mit Hochdruck wurde in Nürnberg zuletzt an Service und Kundenbetreuung gearbeitet, die Erreichbarkeit durch externe Callcenter verbessert. Die externen Montage- und Logistikunternehmen können nun durch die Endkunden über ein Ratingsystem bewertet werden – nach Möglichkeit wird dann auf die am besten bewerteten zurückgegriffen. Seit dem 1.4. gibt es zudem ein eigenes Serviceteam von sechs Mitarbeitern mit Werkstattfahrzeugen. Für die Ausbildung der Küchenquelle-Verkäufer wurde ein Akademie-Konzept eingeführt, das eine dreimonatige Weiterbildung im Direktvertrieb vorsieht. Quereinsteiger werden sechs Monate lang geschult und bekommen bis zu zwei Jahre einen Mentor zur Seite gestellt.

Zu den nächsten Projekten gehört der Aufbau eines Marktplatzes für Zubehör und Accessoires rund um die Küche, vielleicht auch für Möbel. Unter anderem hier könnte dann die Alliance- Mitgliedschaft seit dem 1.4. zum Tragen kommen. Einen Spezialkatalog mit ausgewählten Möbel-Lieferanten bekommen außerdem die Küchenverkäufer zum Test ins Gepäck. Auf Dauer sollen aber nicht die Küchenplaner zu Möbelverkäufern werden. „Der Küchenverkäufer hat schon die Königsklasse. Ihn auf das ganze Zuhause umzupolen dürfte schwierig werden“, meint Neusser.

Der Alliance-Beitritt hängt aber nicht nur mit Plänen zur Sortimentserweiterung zusammen. Eine große Rolle habe die Möglichkeit zum Networking gespielt. Küchenquelle gehört nun in Rheinbach zu den Top-10-Unternehmen. Dort gebe es Händler, mit denen man auf Augenhöhe kommunizieren könne. Beispielsweise zum Thema Auslandsexpansion. Die finanziellen Möglichkeiten der „Verbreiterung“, wie Neusser es nennt, gibt EMMA Capital der Home Furniture Group mit. Ob die Expansion organisch oder durch Akquisitionen erfolgen soll, steht noch nicht fest. Wie man es übrigens in Nürnberg findet, dass weitere Marktteilnehmer wie XXXLutz das während der Pandemie von vielen erstmal als Notnagel betriebene Heimberatungsgeschäft forcieren? Neusser: „Wettbewerb belebt das Geschäft. Wir haben 40 Jahre Vorsprung und die Hololens.“

  • Schlagzeile: Wieder ein Wechsel
  • H1: Stephan Pattberg verlässt Küchenquelle

Bei Küchenquelle gab es erneut eine Veränderung in der Geschäftsführung: Stephan Pattberg, lange im Alno-Vertrieb und zwischenzeitlich beim Küchenring, ist laut Handelsregistereintrag vom 29.11. ausgeschieden.

Im Juni war mit der tschechischen EMMA Capital ein neuer, weiterer Gesellschafter in Nürnberg aufgeschlagen. Gemeinsam mit EMMA hatten die bisherigen Gesellschafter (u.a. EMH Partners) eine neue Dachgesellschaft namens Home Furniture Group gegründet, die von Küchenquelle-Geschäftsführer Christian Neusser und EMMA-Mann Mikhail Nikitin geführt wird. Nikitin hat nun von Stephan Pattberg den Bereich Operations in der Küchenquelle-Geschäftsführung übernommen. Damit setzt sich die Führungsriege in Nürnberg aus Neusser, Nikitin und Daniel Haberkorn zusammen.

Stephan Pattberg habe das Unternehmen Anfang November aus privaten Gründen verlassen, heißt es auf Nachfrage.

  • Schlagzeile: Ein Neuer im Einkauf
  • H1: Karsten Weise geht zu Küchenquelle

Ein paar Wochen ist er schon freigestellt und auch raus bei der Weko-Tochter Raumschmiede in Genderkingen: Karsten Weise, vormals bei Möbel Martin Einkaufsleiter und dort unter anderem auch für die Outdoor-Möbel zuständig, hatte Ende letzten Jahre bei der Raumschmiede gekündigt.

Zum 1. Februar ist Weise wieder angetreten. Es ging nach Nürnberg, zur Küchenquelle-Mutter Home Furniture Group, wo gerade an einer Marktplatzstrategie gearbeitet wird. Die Position dort: Beschaffungsmanagement. Offiziell wird Weise recht modern als Procurement Manager anschieben. 

Rund anderthalb Jahre war Weise für die Weko-Tochter als Einkaufschef und dann auch Prokurist im Einsatz. Zur Raumschmiede gehören die Onlineshops garten-und-freizeit.de, betten.de und piolo.de. Knapp 300 Mitarbeiter arbeiten für die Raumschmiede im Team von Geschäftsführer Jürgen Schuster. Ersatz wird gesucht.  Mit Weise waren auch Jonas Heckmann, einst von Höffner zur Raumschmiede aufgebrochen, und Pascal Wagner, einst im Weise-Sog auch von Martin mitgekommen, in Genderkingen gegangen. Wagner hat zum Jahreswechsel bei Gradel angefangen. 

  • Schlagzeile: Nach Rheinbach
  • H1: Küchenquelle geht zu Alliance

Über die Dachgesellschaft Home Furniture Group, die im vergangenen Jahr beim Eintritt des neuen Gesellschafters EMMA Capital gegründet wurde, tritt Küchenquelle zum 1.4. dem Alliance-Verband bei. Aus dem Markt ist zu hören, dass in den letzten Monaten mit verschiedenen Verbänden Gespräche geführt worden waren.

Mit 120 Mio Euro Jahresumsatz wird Küchenquelle ein gutes Stück zum Einkaufsumsatz in Rheinbach beitragen, der sich nach dem Beitritt auf 1,3 Mrd Euro summieren soll. Die Küchenquelle-Geschäftsführer Mikhail Nikitin und Christian Neusser werden so zitiert:  „Die Zusammenarbeit mit dem Einkaufsverbund Alliance steigert unsere Wertschöpfung, da wir schneller Lieferanten und neue Produkte in unser Sortiment integrieren können. So freuen wir uns sehr über diese Mitgliedschaft und darauf, unsere Kund:innen damit noch besser bedienen zu können.“

  • Schlagzeile: Nikitin übernimmt
  • H1: Küchenquelle: Haberkorn geht, Nikitin übernimmt

Daniel Haberkorn, seit gut zwei Jahren Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Küchenquelle, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, wie es heute aus Nürnberg heißt. Seine Aufgaben übernimmt übergangsweise zusätzlich zu seinem Job bei der Dachgesellschaft Home Furniture Group (HFG) Mikhail Nikitin. Nikitin ist Partner beim Investor EMMA Capital und war schon bei dem Weggang von Stephan Pattberg Ende letzten Jahres in die Bresche gesprungen. „Wir bedauern die Entscheidung von Daniel Haberkorn und wünschen ihm alles Gute für seine berufliche Zukunft“, lässt sich Christian Neusser, Geschäftsführer bei Küchenquelle und HFG zitieren.

  • Schlagzeile: Reißleine
  • H1: Küchenquelle beim Amtsgericht

Die Zeiten sind rauer geworden. Das trifft aktuell natürlich vor allem Firmen mit nicht ganz so solider Basis, die Dauerrestrukturierer der Branche wie Hülsta oder den Küchenbauer Rational.

Am Mittwochnachmittag hat laut INSIDERn auch Küchenquelle seine Mitarbeiter und Lieferanten über einen Gang zum Amtsgericht informiert, zunächst telefonisch. Ein vorläufiger Verwalter stand heute am Morgen noch nicht fest, so die Info vom Nürnberger Amtsgericht. Es spricht sich schnell rum im Markt. Da aufgrund der Zusammenführung von zwei Portalen bis zum Ende des Monats Insolvenzbekanntmachungen elektronisch nicht veröffentlicht werden können, wird der noch zu bestellende Verwalter alle Gläubiger wohl direkt informieren.

Aus Nürnberg traf am Donnerstagvormittag folgende Bestätigung ein: "Ja, es stimmt die Küchen Quelle GmbH hat am 23. November Insolvenzantrag gestellt. Dieser Antrag wird im nächsten Schritt von einem Insolvenzverwalter bzw. Insolvenzgericht geprüft. Nach dieser Prüfung erfolgt eine Entscheidung über die nächsten Schritte. Mehr können wir dazu aktuell nicht sagen."

___STEADY_PAYWALL___

Küchenquelle arbeitet seit Jahren am Turnaround. Dass der Auftragseingang im Herbst marktbedingt massiv eingebrochen ist, in Nürnberg laut Buschfunk sogar noch stärker als anderswo, dürfte diesen Prozess kaum unterstützt haben. Dazu beigetragen haben laut Mitarbeitern aber auch schlechte Kundenbewertungen, die u.a. durch die inzwischen gelösten Lieferprobleme bei Geräten und fehlerhafte Montagen zustande kamen. Auch bei uns in der INSIDE-Redaktion kam der ein oder andere Brandbrief von wütenden Küchenquelle-Kunden an, die sich vom Kundenservice zudem nicht gut unterstützt sahen.

Im Frühjahr noch war aus Nürnberg ein Jahresumsatz von 125 Mio Euro und eine Zahl von rund 300 Mitarbeitern genannt worden. Wenn einer der größten und bekanntesten Küchenvermarkter des Landes in Schieflage gerät, ist das nicht nur unangenehm für die Lieferanten wie BSH, Elux, Nobilia oder Häcker, sondern eine Katastrophe für die gesamte Branche. Das wird auch bei Endverbrauchern ein Echo hervorrufen. Und, man kennt es aus vergangenen Händler-Insolvenzen, wenn Endkunden Anzahlungen geleistet haben, die plötzlich futsch sind, wird sowas nochmal mehr zum Thema.

Seit dem Zusammenschluss mit Kiveda im Jahr 2013 ist Küchenquelle nicht zur Ruhe gekommen. Es gab diverse Führungs- und Strategiewechsel, die früheren Macher Bernd Warnick und Julian Strosek, der von Kiveda dazugestoßen war, sind längst nicht mehr an Bord. Die Zentrale befindet sich inzwischen einem ultramodernen Komplex von Geschäftsräumen, das Kiveda-Geschäftsmodell ist längst aufgegeben, zuletzt auch die stationären Geschäfte.

Der neue Großaktionär EMMA Capital, der im letzten Sommer dazustieß, hatte das Ziel ausgegeben, unter dem Dach der Home Furniture Group den gesamten Einrichtungsbereich zu erschließen. Für die Vermarktung von Produkten rund um die Küche wurde ein Marktplatz aufgebaut.

Auf das Quelle-Geschäftsmodell Daheimberatung sind seit der Pandemie auch andere große wie Lutz und Höffner aufgesprungen. Davon zeigte man sich in Nürnberg zuletzt wenig beeindruckt und verwies auf sein besonderes Asset, die Hololens-Brille für die Küchenplanung mit Mixed Reality.

  • Schlagzeile: Update aus Nürnberg
  • H1: Küchenquelle: Update aus Nürnberg

Am Freitag hat das Nürnberger Amtsgericht Rechtsanwalt Patrick Meyerle (0911 999099-0) von der deutschland- und branchenweit bekannten Kanzlei Pluta zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Küchen Quelle GmbH bestellt. Der Antrag war am Mittwochnachmittag eingegangen.

In einem kurzen Statement geht die Kanzlei zu Beginn der neuen Woche auf die Gründe für die wirtschaftliche Schieflage ein, die im Wesentlichen bekannt waren: „Hintergrund ist die schwierige wirtschaftliche Lage infolge massiv gestiegener Kosten für Energie, Rohstoffe und Materialien. Hinzu kommt die verzögerte Versorgung mit Elektrogeräten aufgrund von Lieferketten-Unterbrechungen. Die durchschnittliche Durchlaufzeit einer neuen Küche von der Bestellphase, über die Lieferung der Materialien und Geräte bis hin zur Montage beim Kunden erhöhte sich von vier auf über sechs Monate und führte so zu weiteren Kostensteigerungen. Diese enormen Belastungen sowie ein verändertes Kaufverhalten aufgrund des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation in Deutschland betreffen die gesamte Möbel- und Küchenindustrie.“

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Küchenquelle sich seit vielen Jahren in einem Umstrukturierungsprozess befindet. In der vorläufigen Insolvenz wird der Geschäftsbetrieb fortgeführt. Ziemlich dringend muss das Team des Verwalters, zu dem neben Meyerle die Rechtsanwälte Peter Roeger und Daniel Barth sowie der Diplom-Wirtschaftsjurist Holger Christian Buehler gehören, nun prüfen, ob und wie die Auslieferung bereits eingegangener Aufträge möglich ist. Mit überbordend vielen Neuaufträgen wird naturgemäß jetzt nicht zu rechnen sein.

  • Schlagzeile: Auch die Dachgesellschaft

Nach einer knappen Woche der Umstellung ist das Insolvenzportal seit diesem Mittwoch wieder am Netz und verrät: Nach dem Insolvenzantrag der Küchen Quelle GmbH - zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde am 25.11. Patrick Meyerle (0911/999099-0) von der Kanzlei Pluta bestellt - haben auch die Dachgesellschaft Home Furniture Group mit Sitz in München und die Softwareschmiede Island Labs GmbH mit Sitz in Berlin beim Nürnberger Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt.

Für die Home Furniture Group wurde am 30.11. Daniel Barth (0941/2082053-0), ebenfalls von Pluta, zum vorläufigen Verwalter bestimmt. Bei Island Labs am 29.11. ist Meyerle zuständig.

Verfahrensbevollmächtigter in allen drei Fällen ist Rechtsanwalt Stefan Denkhaus aus Hamburg.

  • Schlagzeile: Anzahlungs-Frust
  • H1: Küchenquelle und die Anzahlungen

Das riecht nach frustrierten Kunden. Bei Facebook gibt es schon seit Längerem ein öffentliches Forum, in dem sich unter dem Titel „Küchenquelle: Abgezockt und hingehalten“ Küchenquelle-Kunden gegenseitig informieren und ihren Unmut ablassen. Seit dem Insolvenzantrag vor etwa zwei Wochen sind es nochmal mehr geworden, fast 1.200 sind es heute. Dass denen die heutige Meldung des vorläufigen Verwalters Patrick Meyerle nicht schmeckt, kommt kaum überraschend. Das Unternehmen habe ersten Kunden nun schriftliche Angebote unterbreitet, in denen steht, dass sie ihre Küche gegen eine Zuzahlung doch noch erhalten können. Als erstes kontaktiert wurden dabei die Küchenkäufer mit besonders hohen Anzahlungen und kurzfristigen Lieferterminen.

Rein rechtlich gesehen sind die Kundenanzahlungen nicht abgesichert. Um liefern zu können, muss Küchenquelle bzw. der Verwalter logischerweise Lieferanten sowie Auslieferung und Montage bezahlen, ist aber zahlungsunfähig. „Diese Zusatzkosten, die sich je nach Küchenmodell und bereits gezahlter Anzahlung im Bereich zwischen 10 Prozent und 30 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises bewegen werden, müssen an die Kunden weiterberechnet werden, da der vorläufige Insolvenzverwalter im Verfahren aus rechtlichen Gründen keine Verluste machen darf und einzelne Gläubiger im Verfahren nicht bevorteilen darf“, erklärt die Kanzlei.

Jetzt heißt es für Endkunden entweder Zähne zusammenbeißen und mehr bezahlen als kalkuliert oder die Anzahlung komplett verlieren. Alles im rechtlichen Rahmen. Beides aber Aussichten, die Potenzial für weitere verbale Entgleisungen in der Facebook-Gruppe haben.

„Rechtsanwalt Patrick Meyerle sagt: „Wir haben in den vergangenen 14 Tagen unter Hochdruck zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Die große Mehrheit der Geschäftspartner unterstützt die Betriebsfortführung von Küchenquelle. Daher können wir den Kunden diese Angebote unterbreiten. Uns ist bewusst, dass die Zuzahlung für die Kunden nicht einfach ist und einige Kunden vor große finanzielle Herausforderungen stellt. Aber nur unter dieser Bedingung ist eine Auslieferung möglich. (…) Mit der Vereinbarung hat das gesamte Team angesichts der insolvenzrechtlichen Rahmenbedingungen die bestmögliche Lösung für die Kunden erarbeitet. Den Kunden entsteht durch die Zusatzzahlung ein finanzieller Nachteil, sie erhalten jedoch die geplante und bestellte Küche. Die Alternative wäre die Absage der Lieferung. Der Nachteil für die Kunden wäre dann sehr viel größer, da die Anzahlung durch die Insolvenzantragstellung nicht erstattet werden kann. Kunden haben bis zu 90 Prozent des Kaufpreises angezahlt. Durch die in der Vereinbarung vorgesehene Zuzahlung kann der Schaden erheblich minimiert werden. Dennoch haben die Kunden selbstverständlich die Wahl, ob sie von diesem Angebot Gebrauch machen möchten. Der vorläufige Insolvenzverwalter weist darauf hin, dass den Kunden durch die Mehrzahlung ein finanzieller Nachteil entsteht. Diese Mehrzahlung können die Kunden nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens zur Insolvenztabelle anmelden und erhalten daraus nach Abschluss des Verfahrens eine Insolvenzquote. Wie hoch diese Insolvenzquote sein wird, kann noch nicht vorhergesagt werden.“

Unterdessen haben Meyerle und sein Team zusammen mit Philippe Piscol von Wieslhuber & Partner den Investorenprozess gestartet. Ersten Interessenten steht demnächst ein Blick in den Datenraum bevor. Ziel ist es nach wie vor, einen Investor für eine übertragende Sanierung zu finden. Einfach werden dürfte das nicht.

  • Schlagzeile: Gesellschafter schießt zu
  • H1: Küchenquelle: Gesellschafter schießt zu

Anfang der Woche hatte der vorläufige Küchenquelle-Insolvenzverwalter Patrick Meyerle informiert, dass Küchenkunden, die bereits eine Anzahlung geleistet haben, auf den ursprünglich kalkulierten Kaufpreis ordentlich drauflegen müssen, wenn sie an ihrer Bestellung festhalten (was dann ratsam ist, wenn man die Anzahlung nicht komplett in den Wind schießen will).

Kalkuliert hatte Meyerle mit 10 bis 30 Prozent Mehrkosten gegenüber dem ursprünglich genannten Kaufpreis. Nun hat sich laut Meyerle der Küchenquelle-Gesellschafter Emma Capital entschlossen, so viel zuzuschießen, dass sich die Zuzahlung pro Kunde auf in der Regel 10 Prozent reduziert.

Komplett um eine Zuzahlung herumkommen können Kunden, die die Küchen an einem der Logistikstützpunkte abholen und selbst montieren, was weder aus Verbrauchersicht noch aus der von Branchenkennern nach einem wirklich verlockenden Angebot klingt.

Ob man aus dem Beitrag von Emma Capital darauf schließen kann, dass der Investor gern weiterhin im Boot bliebe, wird sich zeigen. Falls ja, dürfte er auf jeden Fall einiges aufwenden müssen, um den Ruf des Unternehmens zurechtzurücken.

  • Schlagzeile: Ruhigere Töne
  • H1: Küchenquelle: Vor der Insolvenzeröffnung

Die Wogen unter den Küchenquelle-Kunden scheinen sich allmählich zu legen. In der Facebook-Selbsthilfegruppe „Küchenquelle abgezockt und hingehalten“ werden moderatere Töne angeschlagen, seit wieder Küchen ausgeliefert und montiert, Aufbautermine vergeben oder auch Stornierungen bestätigt werden. Selbst wenn es viele Kunden Nerven und Geld gekostet hat, es tut sich was. Ob sich in Sachen Investorensuche auch was tut, wird vielleicht mit der Verfahrenseröffnung klarer. Richtig einleuchtend scheint es zwar nicht, dass sich jemand eine Marke mit derart geschädigtem Ruf ans Bein binden will,

___STEADY_PAYWALL___laut der vorläufigen Insolvenzverwaltung gibt es aber nach wie vor Interessenten, denen Zugriff auf den Datenraum gewährt wurde.

Der Insolvenzgeldzeitraum endet in diesem Monat, dann müsste das Verfahren eröffnet werden. „Das Insolvenzgeld läuft bis Ende Februar, weil wir uns entschlossen haben, den Insolvenzgeldzeitraum rollieren zu lassen“, heißt es vom vorläufigen Insolvenzverwalter Patrick Meyerle.

Bislang haben mehr als 800 Kunden das Angebot angenommen, ihre bestellte Küche gegen Zuzahlung zu erhalten; etwa 500 wurden bereits montiert. Die Auslieferung soll auch nach der Insolvenzeröffnung fortgesetzt werden.

  • Schlagzeile: Kahlschlag
  • H1: Küchenquelle vor dem Aus

Es sind keine guten Nachrichten, die Patrick Meyerle von der Pluta Rechtsanwalts GmbH am Mittwochvormittag verkünden muss. Viele Gespräche, kein Ergebnis – das ist die bittere Bilanz, die der bislang noch vorläufige Küchenquelle-Verwalter in der Investorensuche aktuell ziehen muss. Alle bisherigen Interessenten hätten abgesagt. Man suche aber weiter. Dürfte schwierig werden, denn nun ist nach einem bei Kunden ramponierten Markennamen auch bald kein Team mehr an Bord. ___STEADY_PAYWALL___

Dass die zuletzt verbliebenen Interessenten keine Investment bei Küchenquelle planen, hat nun Konsequenzen. Ende Februar wird die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Nürnberg erwartet. Und: Weil es bislang keinen Investoren gibt, sieht man sich nun gezwungen, den Mitarbeitern mit einer Frist von maximal drei Monaten zum Monatsende zu kündigen. Meyerle erklärt die aktuelle Lage so: Die Größe von Küchenquelle und damit die Fixkosten seien ein Problem für die Zurückhaltung der Investoren. Ob das die einzige Ursache ist, darf man bezweifeln. Beim Deal mit den Kunden, gegen weitere Zuzahlung Küchen auszuliefern, sind die Nürnberger nach eigenen Aussagen ganz gut vorangekommen. 800 Küchenkäufer von Küchenquelle hätten sich darauf eingelassen.

Einige Mitarbeiter haben selbst schon gekündigt, weitere werden sicher folgen. Was bedeutet: Im eröffneten Verfahren rechnet man erstmal mit einer Belegschaft von etwa 200 bis 220 Mitarbeitern. Weiteres, beispielsweise über den Fortgang der Investorensuche, will der Verwalter dann im März oder April verkünden.

  • Schlagzeile: "Vor die Preiswelle"
  • H1: Küchenring-JHV in Leipzig

Erstmals seit Pandemiebeginn sind die Küchenring-Gesellschafter an diesem Wochenende in Leipzig zusammen gekommen. Angemeldet waren 146 Gesellschafter und zahlreiche Gäste aus der Industrie, die die Gesellschafterversammlung am Samstagnachmittag mit einem bunten Zirkus-Abend in der Alten Wollkämmerei abschlossen.

Zuletzt, daran erinnerte der Beiratsvorsitzende Michael Kramp seine Verbandskollegen, war man 2019 in Berlin zusammengekommen. Seither ist einiges passiert: Die Kooperation mit dem Küchentreff wurde beschlossen und in die Tat umgesetzt, die Geschäftsführung an Jürgen Feldmann und Marko Steinmeier übergeben. Deren Vorgänger Manfred Töpert und Joachim Bringewald waren in Leipzig ebenfalls zu Gast, um sich angemessen verabschieden zu lassen.

Die Mitgliederzahl des Küchenrings ist im letzten Jahr im Wesentlichen durch Zugänge aus anderen Verbundgruppen im Jahr 2021 auf 670 (Vorjahr: 649) gestiegen, der ZR-Umsatz um 9,6 Prozent auf 660 (602) Mio Euro. Ausgeschüttet wurden 82,7 (72,7) Mio Euro.

In einer Präsentation mit Unterhaltungseinlagen ging es zahlenmäßig noch weiter ins Detail: Holz-Lieferant Nummer 1 ist in Rheinbach Häcker mit 61,4 Mio Euro (+19,8 Prozent) Beitrag zum ZR-Umsatz, gefolgt von Schüller mit 58,4 Mio Euro (+5,8 Prozent), Nobilia (49,6 Mio Euro), Baumann (47,9 Mio Euro), Ballerina (12,4 Mio Euro) und Leicht (8,9 Mio Euro).

Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Küchentreff brachte Rheinbach es im letzten Jahr auf 1,227 Mrd Euro (+8,6 Prozent) ZR-Umsatz. Darin enthalten sind auch die Küchenumsätze von Alliance. Der ZR-Umsatz im Holz-Bereich des Trios summierte sich 2021 auf 677,2 Mio Euro (+7,7 Prozent). Hier führt Nobilia mit 261,4 Mio Euro (+6,2 Prozent) das Ranking an, vor Baumann (109,8 Mio Euro), Schüller (94 Mio Euro), Häcker (93,6 Mio Euro) und Nolte (44,2 Mio Euro). Der Geräte-Umsatz aller drei Verbände kam 2021 auf 432,2 Mio Euro (+9,3 Prozent). Siemens war mit 119,3 Mio Euro (+9,1 Prozent) Hauptlieferant, dann Miele (102,8 Mio Euro) und Bosch (52,6 Mio Euro), wobei Bosch mit +25,2 Prozent am stärksten wuchs. Constructa/Neff (46,2 Mio Euro), Berbel (19,7 Mio Euro) und Electrolux (18,4 Mio Euro) machen den Reigen komplett. Bei Spülen ist Blanco klar führend, bei Zubehör Naber.

Trotz Lieferengpässen und Preisexplosion und einem Konsumklima auf historischem Tiefststand überwiegen auch in Rheinbach noch die positiven Einschätzungen für den weiteren Verlauf des Küchenjahres - und auch des kommenden. „Es wird keinen Cut geben im Küchenfachhandel, auch wenn Sie wegen der aktuellen Frequenzen vielleicht den Eindruck haben“, sagte Marko Steinmeier, der aber auch meint: „Im Einrichtungsbereich kann das schon anders aussehen.“ Der Bedarf an Küchen wird sich seiner Einschätzung nach schon allein aufgrund der anhaltend starken Bautätigkeit nicht signifikant abschwächen.

Auch auf das Thema Preissteigerungen der Industrie kam Steinmeier zu sprechen und empfahl den Gesellschaftern ganz klar: „Sie dürfen, nein, Sie müssen die Preissteigerungen an Ihre Kunden weiter geben. Sehen Sie zu, dass Sie vor der Preiswelle sind, sonst haben Sie jeden Tag einen Liquiditätsentzug.“

Moderatorin und Coach Daniela Ben Said erklärte der Küchenring-Gemeinde: Dass wir Neues oft vorschnell ablehnen, hängt mit unserem Gefahr witternden „Urgehirn“ zusammen. Sie gab den Tipp: "Denken Sie 48 Stunden lang darüber nach. Wenn es dann immer noch doof ist, ist es doof. Wenn nicht, ist es einfach nur neu."

Ins selbe Horn stieß auch Jürgen Feldmann während seiner Präsentation. Feldmann griff zwei Aspekte heraus, die im Küchenmarkt gedanklich gern mal unter den Teppich gekehrt werden: die digitale Vermarktung von Küchen und der Direktvertrieb der Industrie. „Das wird kommen. Warum? Es ist in anderen Branchen schon längst so“, so Feldmann. Er machte außerdem klar: Es gibt diese Zielgruppe, die Küchen vom Sofa aus kauft und sich ausschließlich digital beraten lässt. Diese wird nicht in Kürze einen großen Anteil des Markts ausmachen, aber ein gewisser Umsatzanteil wird sich dorthin verschieben. Wer daran partizipieren will, muss sich darauf einlassen. Feldmann: „Man muss sich mit digitalen Vertriebswegen befassen. Wir müssen die Kunden aus dem Wohnzimmer auf die Verkaufsflächen holen.“- Der Küchenring bietet dazu Online-Marketing-Maßnahmen von Content Webseite über Social Media-Marketing bis SEA und SEO. Hier wird sicherlich auch der Kooperationspartner aus Wildeshausen einiges an Knowhow einbringen.

  • Schlagzeile: Verbände im Gespräch 6
  • H1: Verbände im Gespräch 6: Marko Steinmeier und Jürgen Feldmann vom Küchenring

Die Küchenring-Geschäftsführer Jürgen Feldmann und Marko Steinmeier sprechen im INSIDE-Talk mit Outsiderin Eva Ernst über die Neuausrichtung des Rheinbacher Verbands, über die Kooperation mit Küchentreff und die Lage im Markt und lassen auch das Tabu-Thema Direktvermarktung der Industrie nicht aus.

Wer’s lieber hört als sieht: Hier geht es zu unserem Podcast-Kanal.

  • Schlagzeile: Bringewald sagt Servus
  • H1: Küchenring/Alliance: Joachim Bringewald verabschiedet sich

Am 1. August wird Joachim Bringewald 66 Jahre alt.

Es gibt nicht viele Möbel- und Küchen-Manager, die so viele Jahre so tief drin waren in allen Fragen des Marktes. Und so wird sich Bringewald am Ehrentag sicher über viele Anrufe von Weggefährten freuen können, die dann wissen wollen, wie es so ist als Ruheständler, ob es ihm gelingen wird loszulassen. Man hat den Eindruck, Bringewald wird das gut gelingen.

Im März wird der Alliance- und Küchenring-Geschäftsführer und -Chefstratege der vergangenen Jahre, eher Jahrzehnte, in Rheinbach aufhören. Der Termin war – ganz grob getimed – lange klar (INSIDE 1111).

Nach den KKT 2022, da sollte dann mal Schluss sein, nachdem mit Jürgen Feldmann, Daniel Borgstedt und Marko Steinmeier die Führung der beiden Mittelstandsverbände mittlerweile mehr als eingearbeitet ist.

Angefangen hatte Bringewald 1991 beim Mittelstandsverband MMZ in Münster. Aus MMZ und MTG wurde im Jahr 2000 Alliance. Damals, man erinnert sich staunend, mit vier Geschäftsführern: Heinz Gebler, Heinz Steffens, Jürgen Klose und eben Bringewald. Umzug nach Rheinbach, Kooperation mit MIG, Zusammenschluss mit Wohngruppe (2007) und viele strategische Schritte mehr: Es waren bewegte Zeiten. Vor allem in den vergangenen Jahren. Bringewald: „Irgendwann muss auch mal gut sein. Meine Kollegen in der Geschäftsführung machen einen sehr guten Job, menschlich passt es auch gut.“ Nach 20 Jahren Pendler-Leben – Bringewald lebt in Recklinghausen – ja, da ist`s dann auch mal gut.