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INSIDE Küche

  • Schlagzeile: Instagrammable
  • H1: Instagrammable

Die Stuttgarter Agentur Allsocialmedia hat sich bewusst für einen kompletten Fokus auf Social Media entschieden und andere Marketing-Bereiche auszublenden. „Wir haben eine Nische für uns entdeckt und wollen uns voll auf die Arbeit in den sozialen Netzwerken konzentrieren“, sagt Sören Boockmann, der die Firma im Jahr 2020 gemeinsam mit Marina Juchheim gegründet hat. Ein Jahr nach der Gründung winkte bereits der erste dicke Auftrag. Allsocialmedia betreute die Host-City-Stuttgart im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft. Boockmann: „Wir saßen gemeinsam mit dem gesamten Führungsstab im Host City Operations Center, haben alle Spiele geschaut und alle wichtigen Infos dann über die Social-Media-Kanäle verbreitet.“

Eine Verbindung zum Möbelhandel hat Boockmann durch seine zwei Brüder, die seit vielen Jahren in der Branche aktiv sind. „Ich bin oft im Möbel- und Küchenmarkt unterwegs und bin der Meinung, dass gerade in frequenzarmen Zeiten Social-Media eine hervorragende Möglichkeit bietet, die Kunden ins Haus zu locken. Das passiert viel zu wenig.“ Boockmanns Vorschlag: Möbelhäuser sollten eine gewisse Fläche dafür verwenden, „instagrammable Kojen“ aufzubauen.

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  • Schlagzeile: „Auf gutem Niveau“

Spülen, Armaturen, Abfallsysteme verkaufen im Pandemie-Zeitalter – es geht. Dieser Eindruck entsteht zumindest in unserem Video-Interview auf INSIDE Küche mit Deutschland-Vertriebschef Lars Kreutz von Blanco und Stefan Bregler, Marketingverantwortlicher für den deutschsprachigen Raum. 

Noch wurden die offiziellen Zahlen über die Entwicklung von Blanco im vergangenen Geschäftsjahr noch nicht veröffentlicht. Aber so viel konnte Lars Kreutz als Vertriebschef von Blanco schon über 2020 sagen: Das letzte Jahr begann stark, doch bald, im April und Mai, gingen aufgrund des Virus Aufträge und Faktura „extrem nach unten“. Gleichzeitig passierte im Markt noch etwas anders: Viele Menschen, quasi an das Zuhause gefesselt, beschäftigten sich wieder mit dem Thema Wohnen und Küche. Wie im gesamten Küchenmarkt stiegen bei Blanco auch wieder die Auftragseingänge – und zwar so weit, wie Blanco gar nicht geplant hatte. „Die Delle, die wir gehabt haben, ist anschließend mit einer Beule gut ausgeglichen worden“, sagt Kreutz. Am Ende kam ein einstelliges Plus heraus.

Gut zulegen konnte Blanco auch in den Online-Kanälen, auch wenn das Geschäft übers Netz mit Playern wie Amazon, Otto, Reuter oder Hornbach mit einem Anteil von 10 Prozent eher ein Nebenschauplatz ist. 

Und hier geht`s gleich zum Video-Interview: 

 

Aber was würde ein erneuter harter Lockdown für Blanco bedeuten? „Die Küchenspezialisten haben ausreichend zu tun, sie haben die Möglichkeit, hier oder da einzelne Termine nach Absprache wahrzunehmen“, sagt Kreutz. Damit laufe das Geschäft „auf gutem Niveau“ weiter. Anders auf der Großfläche: Jeder Lockdown habe dort dazu geführt, so Kreutz, dass die Kundenbewegungen abgeschnitten wurden, sodass Kunden noch nicht einmal die Chance hatten, sich Angebote machen zu lassen oder beraten zu werden. Immerhin ungefähr ein Drittel macht der Umsatz mit der Großfläche am Gesamtumsatz von Blanco aus.

Aber Blanco hat auch mit einigen anderen Herausforderungen zu kämpfen. Verlängerte Lieferzeiten sind ein Problem, das nicht nur Küchenhersteller und Gerätehersteller beschäftigt, sondern auch Zubehöranbieter wie Blanco. „Das ist eine extreme Herausforderung“, sagt Kreutz. „Ich bin stolz auf die Leistung unserer Werke“. Nicht nur, weil die Rohstoffversorgung, gerade während der Phase erhöhter Nachfrage nach dem Lockdown, schwierig wurde, sondern weil die Produktion in der Corona-Phase teils neu, weil mit Abstandsregeln organisiert werden musste. Auch wenn vieles gut geklappt hat, ergaben sich Vorlaufzeiten von einigen Tage bis einigen Wochen für Artikel, die vor der Krise in 48 Stunden lieferbar waren.

Auf dem Weg zum Systemanbieter gilt es derzeit vor allem in der Gestaltung eine nahtlose Symbiose der einzelnen Bereiche voranzubringen. „Dass wir nicht nur Spezialist für Spülen sind, das weiß jeder“, sagt Kreutz. Künftig aber wolle man verstärkt „Units“ verkaufen, in denen die Kompetenzen von Blanco gebündelt sind. Das soll auch der Weg sein, damit im Verkaufsgespräch des Händlers das Thema Wasserplatz noch früher und intensiver besprochen wird. Wie Bregler betont, bietet Blanco Lösungen „für den meistfrequentierten Platz innerhalb der Küche“, wo auch „das wichtigste Lebensmittel verarbeitet wird, nämlich Wasser“. Diese Komponente soll künftig verstärkt in den Fokus genommen werden.

  • Schlagzeile: Auf allen Wegen

Bei der Beschlägegröße Blum in Vorarlberg hat die starke Nachfrage schon im vergangenen Jahr zu Herausforderungen in der Produktion geführt. Seit Monaten arbeiten die Werke unter Volllast, Wochenendschichten sind an der Tagesordnung. Wie überall ist die Materialversorgung brenzlig, gerade bei Stahl. „Wir arbeiten uns von Tag zu Tag vorwärts und versuchen, die bestmögliche Versorgungssicherheit herzustellen“, sagt André Dorner, Geschäftsführer von Blum Deutschland im Interview mit INSIDE Küche.

Flexibel sein ist alles in dieser Zeit. Das gilt auch für die Kundenkommunikation.

In Herford, wo die deutsche Vertriebsgesellschaft von Blum ihren Sitz hat, wird gerade der Showroom runderneuert. Wenn im Mai die digitale Interzum („Interzum@home“) startet, können Besucher dort in individuellen Terminen erleben, was es Neues gibt.

Vieles lässt sich auf virtuellem Weg zeigen, aber nicht alles. Drum organisiert Blum auf der ganzen Welt - je nachdem, was das Infektionsgeschehen zulässt - auf regionaler Ebene auch „echte“ Treffen in kleiner aber sicherer Runde.

„Blum connects“ heißt die Plattform, über die der Beschlagshersteller ab dem 4. Mai parallel zur Interzum@home seine Kunden ansprechen wird - in 27 Sprachen und unter dem Motto „Analog, digital, global, lokal, persönlich“.

Was aufgrund der pandemischen Lage geboren wurde, also eher aus der Not heraus, denn die Interzum war und bleibt für Blum die Weltleitmesse, hat auch Vorteile. „Die Riesenchance liegt in der global höheren Reichweite. Ein Tischler aus Queensland/Australien zum Beispiel käme normalerweise nicht zur Interzum“, so André Dorner. Die Nachteile des digitalen Auftritts - den fehlenden persönlichen Austausch und das fehlende haptische Erleben - versucht man, wo es geht, durch die regionalen Treffen aufzufangen.

Hier geht's zum Video

Noch bevor man wusste, was 2020 kommen würde, hatte Blum mit der Plattform www.blum-inspirations.com bei der letzten Interzum im Jahr 2019 einen multimedialen Aufschlag. Vorausschauend. Kann man rückblickend sagen. Blum arbeitet für Blum Inspirations auf kurzweilige Art Themen für die Branche auf. Auch Produktkommunikation mit praxisnahen Einblicken ist Thema. Die Zielgruppe reicht vom Küchenplaner über den Innenarchitekten bis hin zum Endverbraucher, der vielleicht bei YouTube zufällig auf Blums Lösung stößt, wie er als kleiner Mensch an die Hängeschränke drankommt oder wie er bei der Küchenplanung für mehr Stauraum sorgt.

Stauraum - lange Zeit wurde geflachst, dass Blum den Begriff patentiert habe. Wenn nicht patentiert, dann zumindest mit berühmt gemacht. Doch nicht nur der Stauraum werde in Zukunft wichtig sein, sagt André Dorner. Immer wichtiger werden auch smarte Lösungen, ein Megatrend auch in ganz anderen Bereichen, dem sich die Küchen- und Möbelbranche nicht verschließen kann. Dorner: „Wir werden in der Branche gemeinsame Anstrengungen unternehmen müssen, das Möbel für den Endkonsumenten attraktiv zu gestalten.“

In diesem Prozess sieht sich Blum allerdings nicht als Anbieter für die eine Produktlösung, mit der alles erreicht ist, auch wenn sich mit „Servo drive smart“ Klappen oder Auszüge per Sprachsteuerung bedienen lassen. Der Hauptgedanke ist laut Dorner, dass Blum als Spezialist für das Innenleben von Möbeln gemeinsam mit der Möbel- und Küchenindustrie das Rückgrat bildet, an das andere andocken können. Wie bekommt man Elektrizität „schön und verdeckt“ an die notwendige Stelle, also beispielsweise in den Schubkasten - das wird Blums Thema sein. Gespräche mit möglichen Partnern sollen offen gestaltet sein. Man legt sich nicht fest. Anschließen könnten sich auch Start-ups.

Hier geht's zum Interview in voller Länge im Audioformat:  

 

 

  • Schlagzeile: Bruckbauers Weg

Nach den Inspiration Days ist vor dem Aufschlag auf der Area30 im September: Die Bora-Strategen aus Raubling haben gerade viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zum neuen Fleckbackofen Bora X Bo hat fast jeder eine Experten-Meinung. Das muss man mit einem neuen Produkt erstmal schaffen.

Das heißt noch lange nicht, dass die Fahrt in das neue Ofen-Segment in Raubling eine rasante wird – vergleichbar mit dem den Markt der Abzugssysteme in der Küche komplett umwälzenden Start einst mit Bora professional, im Jahr 2008, ist sie ganz sicher nicht. In Raubling sind sie jetzt gefordert. Und geben Gas. Der Wettbewerb hat den neuen Ofen-Lieferanten jedenfalls im Visier.

Bora-Gründer Willi Bruckbauer hat in der Mulde in den vergangenen Jahren viel angestoßen und auch einiges geschluckt – nun macht er den Schritt, direkt auf das Feld seiner Marktbegleiter. Die INSIDE-Redakteure Eva Ernst und Simon Feldmer haben mit dem Bora-Gründer darüber gesprochen, wie seine Stimmungslage war, als plötzlich auch andere Hersteller Abzugssysteme nach unten auf Messen gezeigt haben, sich der geplanten X-Bo-Kampagne angenähert – und Bruckbauer gefragt, wie riskant das Versprechen war, den X Bo vor Weihnachten in die Ausstellungen zu bringen.

  • Schlagzeile: „Der nächste Meilenstein“

Mit dem neuen Bora S Pure passen die Bora-Geräte jetzt auch in die 60er Schränke, mit dem neuen Bora X Bo steigt Bora-Gründer Willi Bruckbauer nun ins Marktsegment der klassischen Hausgeräte ein. Wann kommt der Bora-Geschirrspüler? Bei der Frage musste Willi Bruckbauer am Donnerstagabend dann auch lachen. Ist natürlich nicht geplant. Aber der neue Flexbackofen hat durchaus das Potenzial, wieder Stimmung in den Hausgeräte-Markt zu bringen.

Eine der letzten großen Innovationen in diesem Segment war sicher Mieles Dialoggarer. Tut sich schwer im Markt, was sicher nicht an der Innovationsleistung in Gütersloh liegt. Bruckbauer will nun das „erste Profigerät für den Haushaltsbereich“ launchen. In Raubling sind sie wild entschlossen. Auf den Bora Inspiration Days wurde der Bora X Bo in den vergangenen zwei Wochen recht energiegeladen und stimmungsvoll dem Fachhandel vorgeführt. Man darf gespannt sein, wie sich der Bora X Bo dann draußen schlägt.

Drei Entwicklungsziele hat Bruckbauer am Donnerstagabend skizziert: Ein herausragendes Kundenerlebnis, gut aussehen musste er und eine Top-Performance bieten. Wer ist die Zielgruppe für einen Ofen dieser Liga, der 6.000 Euro kostet? Bruckbauer: „Jeder, der wieder so gut kochen will wie damals die Oma.“ Am Ende ist aber den Raublingern klar, dass sich der X Bo erstmal an eine recht spitze Zielgruppe richtet. Der Markteintritt ins neue Segment soll dann klappen, wie einst bei Boras Professional-System. Mit einem durchaus revolutionären Premium-Angebot in den Markt springen, sich dann über die Jahre mit neuen Abwandlungen in den Massenmarkt schieben.

Das sportliche Ziel: Kurz vor Weihnachten soll der Bora X Bo in die Ausstellungen kommen. In den Weihnachtsfeiertagen startet die TV- und Online-Kampagne. Im ersten Quartal 2022 sollen die Leute dann mit ihm backen, dampfen, garen.

Entwickelt wurde der X Bo mit dem Profiküchengerätebauer MKN aus Niedersachsen. Gebaut wird er nun, wie an dieser Stelle im Vorfeld vermutet, bei Blanco Professional in Oberderdingen.

  • Spektakuläre Anforderungen: Bora bald in Herford

  • Im Fachhändler-Talk: X Bo-Präsentation

  • Sogar die Nebelmaschine musste ran: Eye of the tiger

  • "Das muss er alles können": Backofen-Ziele

  • Besuch aus Verl: Christoph Hasenpusch, Christoph Kümmel, Rouven Göhner

  • Backen, dampfen, waschen, nicht riechen: Das Bruckbauer-Scribble zum X Bo

  • Fitness ist alles: Rauf auf den Gipfel in Raubling

  • Vor dem Aufstieg: Martin Perkhofer, Rouven Göhner

  • "Der nächste Meilenstein": Bora

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Schlagzeile: Harald Friedrich zur Lage

„Wir verzeichnen erfreulicherweise eine extrem hohe Nachfrage, die so für die Weiße Ware völlig untypisch ist. Natürlich staut sich dann die Auslieferung an. Uns ist selbstverständlich bewusst, wie ärgerlich das ist und dass unsere Händler mit den Endkunden eine Diskussion haben, wenn die Küche nicht komplett geliefert wird. Ich stelle aber auch fest, dass auf Endkunden- aber auch auf Händlerseite ein gewisser Realitätssinn eingetreten ist. Die Probleme sind in dieser Zeit nicht so einfach zu lösen“, sagt Harald Friedrich, Geschäftsführer der Bosch Hausgeräte GmbH im INSIDE-Küche-Video-Interview.

Hier geht`s zum Video:

 

 

Das Jahr 2020 war ein absolutes Boom-Jahr für Bosch – mit vielen neuen Produkten und mit den bekannten Begleiterscheinungen, die im Fachhandel auch für viel Frust sorgten und sorgen. Und doch wurden im Konzern viele Maßnahmen ergriffen, um die deutlich zweistellige Steigerung im Auftragseingang, die vor allem aus dem Fachhandel und dem E-Commerce kommt, zu bewältigen.

Die Herausforderung bleiben groß. Die Nummer 2 im Ranking der BSH-Töchter verzeichnet auch im ersten Quartal einen historischen Auftragseingang. „Wir liegen schon wieder deutlich zweistellig im Plus im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Friedrich. Auch der Möbelhandel hat hieran im ersten Quartal seinen Anteil, was angesichts der Dauer-Lockdown-Lage überraschend ist.

Im INSIDE-Küche-Interview spricht Friedrich über die Marktlage, stellt sich den Fragen zur Liefersituation und bekräftigt, dass man alles tun werde, die Lieferquote wieder in gewohnte Bahnen zu lenken. Auch die Accent-Line-Plus-Videoberatung ist Thema im Gespräch. Sie wird im Fachhandel genutzt. Getrommelt wird fleißig mit der Food-Bloggerin Sally. Ihr aktuelles Video zum Thema wurde mittlerweile 1,2 Mio mal auf Youtube angeschaut. Das zahlt sich aus. 500 der 1000 Accent-Line-Händlerpartner nutzen das digitale Beratungs-Tool von Bosch bereits. Friedrich weiter: „Wir hatten 17.000 Besucher, die sich über das Thema Video-Beratung informiert haben, 3.000 Personen haben auch einen  Accent-Line-Händler in Ihrem Umkreis gesucht. Es geht auch darum, den Kontakt zum Händler herzustellen.“

  • Schlagzeile: Aufhellung in Sicht
  • H1: Breitschopf Küchen: Aufhellung in Sicht

Der oberösterreichische Direktvermarkter Breitschopf Küchen geht davon aus, das die Branche die Talsohle überwunden hat. Sechs Geschäfte betreibt das Unternehmen, produziert wird am Stammsitz in Steyr/Dietach. Junior-Chef Martin Breitschopf ist aktuell schwer gefordert. Es läuft, aber es ist ein Kraftakt. Breitschopf stellt Woche für Woche auf Publikumsmessen aus. Die Geschäftsleitung ist immer dabei, immer nah dran an der Endkundschaft.

Mitte Februar wird das Familienunternehmen mit 150 Mitarbeitern in Salzburg seine Küchen präsentieren. Es folgen Auftritte in Wien und München. „Wir bemerken eine gestiegene Frequenz auf den Veranstaltungen. Die Leute haben wieder mehr Interesse an Küchen und Möbeln. Die Nachfrage steigt und das ist sehr positiv“, so Breitschopf.

Klicken Sie sich rein in den kurzweiligen INSIDE Küche-Talk.

 

  • Schlagzeile: Mehr als ein Wettbewerb
  • H1: Deutschland kocht: Mehr als ein Wettbewerb

Vor dem großen Finale, das in diesem Jahr auf der IFA stattfindet, sprechen Deutschland-kocht-Initiatorin Irene Gotas und Moderator Hardy Kloßek im INSIDE Küche-Talk über den Ausbau der als Kochwettbewerb gestarteten Marke. Mit den Learnings aus dem vergangenen Jahr haben einige Händler die Events so professionalisiert, das in der Spitze 500 Besucher kamen.

Durch die Einbindung in die IFA bekommt Deutschland kocht in diesem Herbst eine noch deutlich stärkere mediale Aufmerksamkeit. Der Jury im Finale gehören an: Carsten Dohrs, Peter Bruns, Sally Özcan, Ayşe Şen und Frank Buchholz.

Zur Küchenmeile dann werden Deutschland kocht und Partner Projekte vorstellen, die aus den Veranstaltungen heraus entwickelt wurden. Deutschland kocht ist inzwischen mehr als ein Wettbewerb.

  • Schlagzeile: Leif Lindner im Talk
  • H1: IFA-Chef Leif Lindner im INSIDE Küche-Talk

Der Schachzug, mit Leif Lindner einen gebürtigen Berliner und gleichzeitig einen gestandenen Industrie-Mann (Samsung, Sony) auf den CEO-Posten der weltweit größten Consumer-Electronic-Messe IFA zu setzen, der war schon gut. Lindner kennt die Sorgen und Wünsche aus der Perspektive eines Ausstellers, er ist in der Branche vernetzt, er ist nicht nur vom Erscheinungsbild durchsetzungsstark – und er redet nicht um den heißen Brei herum.

Spricht man mit Lindner, hat man schnell den Eindruck: Um den heißen Brei herumreden, das kann der auch gar nicht. Das ist gut. Denn die 2022 neu gegründete IFA Management GmbH, in der mehr als 40 Mitarbeiter in einem Joint Venture der GFU Consumer & Home Electronics GmbH gemeinsam mit Clarion Events Ltd, dem immerhin zweitgrößten Messeveranstalter der Welt, arbeiten, hat ein dickes Brett zu bohren.

Wie viele große Messen muss auch die IFA ihre neue Rolle finden. Umsatz und Mediawert sind auf Messen wie der IFA nicht mehr in erster Linie die Argumente für teure und nicht wirklich nachhaltige Megashows von kleinen und großen Ausstellern. Die Budgets sind eingedampft, der Kostendruck ist immens – und der schlaue Kundenzugang die eigentlich neue Währung.

Wie Lindner, der im vergangenen Jahr noch Zuschauer war, davor Aussteller und jetzt im Driverseat sitzt, die IFA vom 6. bis zum 10. September nicht nur zur 100. Ausgabe wieder jung, frisch und relevant machen will, sondern die diesjährige Ausgabe eher als „Startschuss“ für die neue IFA definiert wissen will, darüber haben wir in dieser Woche im neuen INSIDE-Küche-Talk gesprochen. Lindner: „Wir werden in diesem September zeigen, wo wir hinwollen.“

Den Talk gibt's auch hier als Podcast.

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  • Schlagzeile: Zentral, doch lokal

Bobby Marks, Co-Founder des Softwareunternehmens Doorboost, erklärt im INSIDE Küche-Talk mit Outsiderin Eva Ernst, was Doorboost macht: den von Küchen- und Gerätemarken wie Leicht oder Gaggenau produzierten Online- oder Social-Media-Content für Küchenstudios regional an die jeweils relevante Zielgruppe ausspielen.

Neben dem Video unten gibt's den Talk auch auf Spotify und (fast) überall sonst, wo es Podcasts gibt.

 

  • Schlagzeile: Maximilian Linden im Talk
  • H1: Dross&Schaffer-Geschäftsführer Maximilian Linden im INSIDE Küche-Talk

In kurzweiligen, aber nicht minder informativen 23 Minuten INSIDE Küche-Talk zum Start ins Wochenende gibt Dross&Schaffer-Geschäftsführer Maximilian Linden einen Einblick in die Struktur des Händler-Netzwerks und in das, was man auf Neudeutsch „Mindset" nennt.

Das hat Spaß gemacht! Nicht nur deswegen, weil Dross&Schaffer sich in der Kommunikation bislang eher zurückhaltend gegeben hat. Hier gibt's den Talk als Podcast und hier als Video:

 

  • Schlagzeile: Verbände im Gespräch (7)
  • H1: EK Retail: Verbände im Gespräch (7)+

„Wir sind gezwungen, über den Tellerrand zu schauen“, sagt Jochen Pohle aus dem Vorstand der Multi-Branchen-Verbundgruppe EK aus Bielefeld. Dass man den direkten Vergleich mit anderen Branchen hat, weitet den Horizont. In der Corona-Krise haben die unterschiedlichen Entwicklungen in den sechs verschiedenen Geschäftsfeldern der EK, den unterschiedlichen Standbeinen, zudem zu einer gewissen Stabilität beigetragen.

Für die Küchenhändler im Verband hat die breite Aufstellung den Vorteil, dass auch Sortimente wie GPK oder Leuchten aus einer Hand bezogen werden können. Rund 400 Elektrogerätehändler gehören der Verbundgruppe an. Die Küchenhändler sind bereits größtenteils beim Konzept Electroplus/Kücheplus engagiert, das aktuell von 69 Händlern genutzt wird. 13 weitere haben schon für dieses Jahr unterschrieben. Darüber hinaus gibt es rund 25 weitere Gesellschafter, die Küchen führen.

Im INSIDE Küche-Talk spricht Outsiderin Eva Ernst mit Jochen Pohle, Martin Wolf (Leitung Vertrieb und Marketing Elektro / Küche / Licht) und Christian Claes (Konzeptmanager Küche) über die EK, über die Märkte und über die gerade zu Ende gegangene Verbandsmesse EK Live, die vom 18. bis 20.1. in Bielefeld stattfand.

2022 hat EK Retail den Umsatz nach vorläufigen Angaben um 9,3 Prozent auf rund 2,4 Mrd Euro gesteigert. Das Wachstum kam vor allem aus den Business Units EK Fashion, EK DIY und EK Sport. Rund 4.000 Händler sind in der Verbundgruppe organisiert.

Hier geht’s zum Podcastund hier zum Talk im Video:

  • Schlagzeile: Priorität Planung
  • H1: Pure Planung: Freier Küchenverkauf bei Elbküchen

Viele von Hilke Kwasnickis Zunft gibt es nicht. Kwasnicki arbeitet als unabhängige Küchenplanerin. Ihre Kunden bezahlen sie für die reine Planungsleistung, unabhängig vom Verkauf einer Küche. Die Unternehmerin ist auch auf keinen Küchenhersteller festgelegt.

Mit der Küchenbranche kennt sich Kwasnicki gut aus. Ihr Vater leitete ein Siematic-Studio. Sie selber arbeitete 25 Jahre  lang als Verkäuferin von hochwertigen Küchen. Während dieser Zeit entstand die Geschäftsidee. „Es war immer eine Herausforderung, die Qualität der Planung in den Vordergrund zu stellen, denn der Verkauf der Küche war immer das primäre Ziel“, sagt Kwasnicki. Sie hat den Spieß nun umgedreht und die Planung statt den Verkauf in der Vordergrund gestellt. So, sagt Kwasnicki, könne sie nun ohne Druck die neue Küche ihrer Kunden optimal planen. Und das kommt gut an. In den letzten drei Jahren hat Kwasnicki von Hamburg aus 150 Küchen geplant. Familien, Alleinstehende oder auch Paare nutzen den Service. Das Küchen-Budget variiert dabei von 15.000 Euro bis weit über 80.000 Euro.

Noch arbeitet Kwasnicki mit nur einer freien Mitarbeiterin zusammen. Da das Wachstum zu zweit aber kaum zu stemmen ist, sucht sie, wie viele im Markt, nach Mitarbeitern. „Wie die gesamte Küchenbranche, wächst auch mein Geschäft sehr schnell. Ich musste im Jahr 2021 auch potenzielle Kunden vertrösten.“

Das ganze Gespräch gibt’s im INSIDE-Talkals Podcast und hier als Video:

 

 

  • Schlagzeile: Ralf Birk im Talk
  • H1: Electrolux: Ralf Birk im Talk

In welche Richtung geht es bei den Neuheiten im Einbausegment im Messeherbst? Wie schlägt sich AEG heuer im deutschen Küchen- und Möbelhandel? Was läuft besser (oder eben schlechter): Marke oder No-Name?

Über seine Markteinschätzung in diesem undankbaren Küchenjahr haben wir mit Ralf Birk, Sales Director Kitchen Retail bei Electrolux in Nürnberg, im INSIDE Küche-Talk gesprochen.

Den Talk gibt’s wie immer als Video und hier als Podcast.

  • Schlagzeile: Kalter Kompost

Das Schweizer Start-up Avantyard will mit seiner Erfindung Freezyboy helfen, Gestank, Schimmelpilze und Fruchtfliegen aus der Küche fernzuhalten und gleichzeitig CO2-Emissionen zu reduzieren. Auf dem deutschen Markt arbeitet Freezyboy bereits mit Dross&Schaffer und GEDK. Nun ist ein breiterer Markteinstieg geplant.

„Immer dieser Bioeimer“, sagt Benjamin Flechsig, der Freezyboy vor ein paar Jahren gemeinsam mit Peter Ruppeiner gegründet hat. „Der passt so gar nicht in die hochwertige Küche.“ Finden auch viele andere Schweizer, was dazu geführt hat, dass Bioeimer Schweiz-weit auf Balkonen und Fenstersimsen vor sich hin müffeln. Natürlich ist das Problem nicht auf die Schweiz beschränkt. Flechsig: „Es gab weltweit keine gute Lösung. Es gibt Ansätze mit Regenwürmern, also eine Kompostierung in der Küche. Und es gibt den vor allem in den USA verbreiteten Speiseabfall-Zerkleinerer unter der Spüle, von dem man aber eher wegkommt inzwischen.“ In der Tat kann es kaum die Lösung für die Zukunft sein, Abwasser zu verunreinigen, um es später mühsam wieder zu filtern.

Flechsig und Ruppreiner, beide branchenfremd, kamen auf die Idee, den Bioabfall tiefzukühlen und packten damit das Problem an der Wurzel. „Selbst ein Fischkopf stinkt nicht mehr“, sagt Flechsig.

Mit der Grundidee einer komfortablen Lösung, die wenig Strom braucht und für Geruchsfreiheit sorgt, machten die beiden sich auf Partnersuche. Sie taten sich mit einem Entwicklungsbüro zusammen, fanden private Investoren und im Schweizer Hausgerätemarktführer V-Zug ihren Produktionspartner.

Neben dem Komfort für den Anwender in der Küche hat so ein Freezyboy auch einen ökologischen Effekt. Er fördert nämlich die Trennung von Biomüll und Restmüll, was wiederum den CO2-Ausstoß reduziert und dafür mehr erneuerbare Energie in Form von Biogas liefert. Natürlich fragt man sich als Verbraucher auch, welche Kosten der Betrieb verursacht. Am Beispiel eines Schweizer Haushalts hat das Unternehmen errechnet: Ein Einzelgerät verbraucht 81 kWh/Jahr, was 16 Schweizer Franken oder 18 Euro Stromkosten im Jahr bedeutet. Dafür können je Haushalt 155 kWh aus Biogas gewonnen werden. Aktuell wird in der Schweiz etwa die Hälfte der Bioabfälle noch immer über den Restmüll entsorgt und dann verbrannt, was zu CO2-Emissionen führt. Gleichzeitig entzieht man die Biomasse dem Stoffkreislauf und verpasst die Chance, Biogas herzustellen.

Die Freezyboy-Macher sehen ihr Produkt als die nächste große Innovation für die Küchenbranche nach dem Muldenlüfter und der Kochend-Wasser-Armatur. Gegründet wurde das Unternehmen im August 2015.

Relativ schnell nach dem Start erkannten die beiden Gründer, dass sie sich zunächst auf den Schweizer Heimatmarkt fokussieren sollten und bauten dort den Vertrieb über den Fachhandel auf. Zusätzlich gingen sie mit einem eigenen Onlineshop an den Start. Da man in der Schweiz größtenteils zur Miete wohnt und die Küche in der Regel fester Bestandteil der Wohnung ist, brauchte es dort im Vertrieb einen direkten Draht zum Endkunden.

Fest steht allerdings: Freezyboy ist ein Produkt, das beim Endverbraucher Wünsche weckt. Das Marketing läuft über Instagram und Co, in der Schweiz gab es sogar einen Werbefilm. Die einfache Montierbarkeit macht es ebenfalls direktvertriebstauglich. Gibt’s doch mal Probleme, leistet das Team zügig Whatsapp-Support. Das Einzelgerät Freezyboy 1 passt in gängige Müllsysteme.

  • Schlagzeile: Langstreckenlauf
  • H1: Freezyboy im INSIDE Küche-Talk zu Gründer-Herausforderungen

Gäste unseres 4. INSIDE Branchen-Gipfels haben Freezyboy-Gründer Benjamin Flechsig schon letzte Woche in der alten Kongresshalle kennengelernt, wo er gekonnt mit drei Schlägen das erste Fass Augustiner anstach.

Am Montag drauf stand Flechsig zusammen mit seinem Co-Founder Peter Ruppeiner für stramme 20 Minuten INSIDE Küche-Talk zur Verfügung. Getalkt haben wir über die Herausforderungen, mit denen es ein Produkt-Start-up in einem traditionellen Markt wie dem Küchenmarkt zu tun bekommt, über Vertriebswege, Ausdauer, aber auch über Unterstützer. Eine Bemerkung am Rande: Sympathisch fand die Outsiderin, dass es ausnahmsweise mal keines ihrer eigenen Kinder war, die ins Interview platzten. Es war auch wichtig: Ein Playmobil-Schiff hatte Schaden genommen.

Schauen Sie rein! Oder hören Sie rein! Hier geht’s zum INSIDE-Talk als Podcast.

  • Schlagzeile: Ein Jahr nach dem Start

Vor ziemlich genau einem Jahr ist mit der Garantiemax GmbH ein weiterer Player im Feld der Anbieter für Garantieverlängerungen aufgetaucht. Mit seiner Zehn-Jahres-Garantie auf Holz und Geräte sticht Garantiemax allerdings ziemlich heraus aus den bisherigen Angeboten.

Sein Debut hatte Garantiemax im Herbst 2020 im Forum26, der Ausstellungsheimat von Küchenbauer Störmer, mit dem Garantiemax von Anfang an eng zusammenarbeitet hat.Auch in diesem Herbst ist das Unternehmen vom 28. bis 24.9. im Forum 26 dabei.

Für eine kleine Zwischenbilanz nach dem ersten Jahr am Markt war CEO und Gründer David Finkler Mitte August zu Gast im INSIDE Küche-Talk. Hier(oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen) geht's zum Audio-Talk, und hier zum Video:

  • Schlagzeile: Outdoor-Allianz im Talk
  • H1: Grillfürst/Burnout: INSIDE Küche-Talk zur neuen Outdoor-Allianz

Anfang dieser Woche haben der Bissendorfer Outdoorküchenbauer Burnout und die Einzelhandelsgröße Grillfürst ihre strategische Zusammenarbeit bekanntgegeben. Wir konnten Burnout-Mitgründer Daniel Joachimmeyer und Grillfürst-Macher Joachim Weber spontan für einen INSIDE Küche-Talk gewinnen, in dem die beiden nicht nur den Hintergrund der Kooperation genauer erläutern, sondern auch, wohin sich der Grill- und der Outdoorküchenmarkt entwickeln und was der „Nachbarschaftseffekt“ bewirkt.

Eine Blaupause für die Bearbeitung des nach wie vor jungen Outdoorküchenmarkts gibt es nicht, sagt Joachimmeyer. Der Grillmarkt zeige eine klare Tendenz in Richtung höherwertiger Produkte, sagt Weber.

Bei Grillfürst fahren sie einen Multimarkenansatz – man verkauft „alles, was mit Grillen zu tun hat“ und auch alle relevanten Marken (außer Weber). Bei den Vertriebswegen setzt Grillfürst nicht nur auf den eigenen Onlineshop und die Filialen. Die Eigenmarke wird auch als Fanprodukt bei verschiedenen Fußballvereinen vermarktet und ist zudem bei verschiedenen Supermarktketten zu haben.

Mit monatlich 1,6 Mio Besuchern auf der Grillfürst-Webseite, einer Kundenbasis von über 1 Mio, 27.000 Followern auf Instagram und mehr als 100.000 bei Facebook könnte bei Burnout durch die Zusammenarbeit ein Zug draufkommen, für den sich das junge Unternehmen erstmal rüsten musste.

Spätestens übernächste Woche sollen Burnout-Küchen in jeder Grillfürst-Filiale stehen. Für Grillfürst sei unter anderem der Burnout-Konfigurator ein großer Pluspunkt gewesen, sagt Joachim Weber: „Der erleichtert unseren Verkäufern die Arbeit erheblich.“ Der Grillfürst-Store in Bissendorf wird Ende Mai eröffnen. Der Burnout-Direktverkauf am Standort wird parallel dazu dortgeführt.

Hiergeht's zum Talk als Podcast.

 

  • Schlagzeile: Mit Rambo und Klavier

Gaxel, Köckelwick, Kleinemast: Die Namen der Ortsteile deuten es an, Vreden im Kreis Borken im Münsterland ist eine ländlich geprägte Stadt. Ab und an ein paar Pkws, seltener ein Bus, ein Armeelaster der Niederländer; Holland liegt direkt nebenan. Hier geht’s beschaulich zu, selbst dann, wenn Rambo im Einsatz ist. Der Mähroboter mit dem martialischen Namen verrichtet stoisch seinen Dienst auf der Rasenfläche, so gelassen, dass er – Handysteuerung hin oder her – erst beim zweiten Anlauf auch brav in die „Hundeklappe“ fährt, die Ludger Grotholt in der Lagerhalle eingebaut hat. Na ja, dafür ist der Rasen perfekt gemäht und der Inhaber muss sich nicht auch noch um so etwas wie Gartenarchitektur kümmern. Bei Grotholt Küche + Raum sind mit Mann und Maus (und natürlich: Chef) insgesamt acht Mitarbeiter tätig. Als Fachhändler mit Stammkundschaft legt der Betrieb Wert aufs Perfekte. Gilt für die angelieferte Arbeit ebenso wie für die Außenwirkung auf der Fläche vor dem Küchenstudio, das Grotholt seit nun zehn Jahren am Konrad-Zuse-Ring führt. „Zuvor hatten wir unser Geschäft an der Bahnhofsstraße“, sagt er. Das war zwischen 2001 und 2011. „Hier draußen haben wir wesentlich mehr Platz. Statt 200 qm haben wir 1.000 qm zur Verfügung. Und wir haben hier Möglichkeiten, später weiter anzubauen.“ Jährlich setzt der Händler derzeit etwa 2,5 Mio. Euro um.Küche und Klavier

Ludger Grotholt

Platz für weitere 1.000 qm wären da. Und Ideen hat Grotholt noch einige. So könnte die Solaranlage vergrößert werden. Hinterm Haus liegen brav zwei neue E-Autos „an der Leine“. Neue technische Lösungen, vor allem aber eine nachhaltigere Lebens- und Arbeitsweise, so etwas beschäftigt den Küchenplaner. Als gelernter Schreiner, Holzbetriebstechniker und Einrichtungsberater interessiert Grotholt sich für Innovationen. Und outet sich als Bora-Fan: „Für mich ist Willi Bruckbauer der größte Innovator der letzten 20 Jahre. Boras Muldenlüfter sind einfach klasse.“ Als jemand, der „vom Hof“ kommt und Viehzucht nicht nur vom Hörensagen kennt, will Der-Kreis-Mitglied Grotholt bei Umweltthemen am Ball bleiben, auch für sich und die Familie. „Ist doch klar, dass wir da auch auf nachhaltigere Betriebsführung hinarbeiten.“ Das, was er am meisten vermisst, ist wenn er zu wenig mit Kunden oder beim Kunden ist. „Je größer der Betrieb wird, umso größer ist natürlich der Anteil des Administrativen an meiner Arbeit. Da vermisse ich so etwas manchmal.“ Besonders gerne plant er. Das Entwerfen habe ihn schon immer begeistert, erzählt er im Videointerview. Abschalten von der Arbeit kann er auch, das ist ihm wichtig. Wenn Grotholt nicht im Unternehmen ist, findet man ihn oft in Ahaus, 10 km entfernt, auf dem 36-Loch-Golfplatz. „Ich komme eigentlich vom Fußball. Aber als ich 2015 das erste Mal gegolft habe, da hat es unsere ganze Familie gepackt.“ Eines mag er am Golf besonders: „Jeder startet ja individuell. Und verbessert sein eigenes Handicap. Das finde ich besonders fair. Und man hat sehr schnell Erfolgserlebnisse.“Selbstgemacht

Bei Grotholt Küche + Raum darf aber auch schon mal gekocht werden, beziehungsweise durfte, bis zum Beginn der Corona-Pandemie. Bis dahin gab es diese Phase, in der bei Grotholt Küchen auch kulinarische Praxis angeboten wurde. „Eine Zeitlang war diese Kochschule der Renner. Es hat sich wie vieles entwickelt: Wir hatten damals noch den Standort in der Stadt. Und als dann Dampfgar-Kochkurse an der VHS liefen, wurde eine Kooperation daraus.“ Später wurde dann am Konrad-Zuse-Ring öfter gekocht, buchten Firmen und Vereine die Küche für Feiern. Inzwischen ist diese Episode Geschichte. Aus dieser Zeit stammt auch noch die „Blaue Lagune“, ein abgetrennter und perfekt entlüfteter kleiner Raum mit Bar, in dem natürlich auch eine Zigarre oder Zigarette geraucht werden darf. Dort und in anderen Bereichen der Ausstellung sind neben Küchen auch Wohnbereiche zu sehen, etwa eine kleine Waschküche mit praktischen Schubfächern und Körben oder eine gemütliche Wohnzimmer-Ecke mit Kamin.

„Ich habe den Zusatz in unserem Firmennamen bewusst ‚Küche + Raum‘ genannt“, sagt Grotholt. Seine Stammkunden will er möglichst umfassend beraten. Und einen Untermieter gibt es ebenfalls, einen auf Fliesen spezialisierten Händler. In Ludger Grotholts Portfolio finden sich bekannte Namen: Nobilia, Leicht Küchen, Siematic und Ballerina bei den Küchen. Zudem setzt er auf Bosch, Siemens, Gaggenau, Dornbracht, Miele, Naber, Blanco, Systemceram – und natürlich Bora. Arbeitsplatten werden auf Wunsch sehr gerne selbst gestaltet. In der Ausstellung ist an mehreren Stellen zu sehen, wie toll das wirkt. Zum Abschied schießen wir dann aber noch ein Foto am Klavier. Das sieht fast so schick aus wie die Arbeitsplatten, auch wenn es verstimmt ist. „Das hat aber nur 50 Euro gekostet, bei Ebay. Direkt im Nachbarort“, sagt Ludger Grotholt schmunzelnd.

Am Klavier

  • Schlagzeile: Begehbare Pläne
  • H1: Grundriss in Lebensgröße (mit Video)

Gerade mal vor rund einem Jahr gründeten die Immobilienmakler Gissou Ataee und Lucas Nummer ihr neues Unternehmen Grundriss in Lebensgröße. Ursprünglich auf die Bedürfnisse von Häuslebauern zugeschnitten, haben sie ihr Geschäftsmodell in den letzten Monaten in Richtung Küchenplanung erweitert. Aber schon versuchen Nachahmer, das Modell zu kopieren.

Am Anfang ist es oft eine Frage des Winkels. 45 Grad sind beliebt. Man fängt klein an und wächst langsam, aber stetig. Manchmal ist der Winkel auch spitzer. Im Falle von Grundriss in Lebensgröße liegt der Winkel aber fast bei 90 Grad. Das Start-up, von Gissou Ataee und Lucas Nummer, heute ein Ehepaar, im Dezember 2019 gegründet, kann man durchaus als Senkrechtstarter bezeichnen. An elf Standorten finden sich bereits Ableger der Idee. Und weitere Standorte sind in Planung, auch im Ausland. Im Turbomodus wollen Gissou und Lucas Nummer, die beide bis Ende 2019 als Immobilienmakler ihr Geld verdienten, ihre Idee im Markt etablieren. Denn sie wissen: Patentrechtlich schützen lässt sich ihre Geschäftsidee nur schwer. Im Grunde ist auch nicht gerade viel Equipment notwendig. Was es braucht, ist nichts weiter als: eine Halle, acht Beamer, Pappmöbel, rollbare Wände, ein Handy und natürlich den Grundriss des Hauses.

 

Und so sieht die Idee aus: Baupläne sollen sichtbar und begehbar werden, noch lange bevor der erste Bauarbeiter das Grundstück betreten hat. Wie das geht, klingt zunächst hochtechnisch, ist aber dennoch simpel: Acht Beamer, angebracht an der Decke der Halle, projizieren den Grundriss auf den Boden. Auf dem Boden werden Möbel aus Pappe platziert, die sich flexibel hin- und herschieben lassen. Statt sich anhand eines Plans abstrakt eine Vorstellung von der künftigen Wohnung zu machen, können die Kunden von Gissou und Lucas Nummer durch die Räumlichkeiten schlendern und bekommen so ein Gefühl, ob die Proportionen des Raumes, die Breite der Durchgänge, die Positionen der Möbel so für sie passen. „Laien können sich unter den Angaben zu Quadratmetern, Längen und Breiten oft kaum etwas vorstellen“, sagt Gissou Nummer. „Erst durch den maßstabsgerechten Nachbau bekommen die Kunden ein echtes Raumgefühl.“

Passt etwas nicht, lässt sich der Plan dann optimieren. Dass jemand seinen Plan komplett über den Haufen wirft, geschieht selten, erklärt das Start-up-Paar. Fast immer jedoch werden zahlreiche kleinere Anpassungen vorgenommen. Teure Planungsfehler, die sich im Nachhinein nur noch schwer oder unter erheblichem finanziellen Aufwand korrigieren lassen, sind auf diese Weise leicht vermeidbar. Wände am fertigen Bau wieder einreißen, Bäder nach Fertigstellung nochmals neu planen – das möchte niemand und kann schnell in die Zehntausende gehen.

Genau das ist auch das Argument, mit dem Gissou und Lucas Nummer den stolzen Preis für eine Stunde unter den Beamern rechtfertigen. Rund 500 Euro sind für eine Stunde fällig, sofern es sich um eine einfache Wohnung handelt. Bei mehreren Stockwerken kann es für den Kunden von Grundriss in Lebensgröße auch teurer werden.
Und klar, dem Preis stehen auch eine Reihe von Kosten gegenüber, mal abgesehen von der Miete der Gebäude, die sich meist in den Randlagen größerer Städte befinden, und dem Personal. 50.000 Euro kostet beispielsweise ein Hochleistungsbeamer, wie er bei Grundriss in Lebensgröße zum Einsatz kommt. Damit sich der Aufwand lohnt, ist das Unternehmen klar auf Wachstum ausgerichtet. Auf rund 1,5 Mio Euro Umsatz kam das Start-up mit seinen rund 40 Mitarbeitern im vergangenen Jahr, rund 6 Mio Euro sind für dieses Jahr anvisiert. Um die 500 Bauherren konnte das Start-up nach eigenen Angaben bereits für sich gewinnen. Dabei profitieren Gissou und Lucas Nummer von den zahlreichen Kontakten, die sie bereits als Immobilienmakler aufbauen konnten. Der Kundenpool ist bunt: Makler, Architekten, Fertighaushersteller, Bauträger gehören genauso dazu wie teils ein etwas exotischeres Klientel aus Hotel-, Apotheken- oder Yachten-Besitzern. „Alles, was einen Grundriss hat“, so Lucas Nummer, könne vom Service von Grundriss in Lebensgröße profitieren.

Man kann sich vorstellen, dass die Zahl der potenziellen Neukunden deutschlandweit, aber auch international immer noch groß ist – und damit genauso das Potenzial für weiteres Wachstum. Viel hängt dennoch davon ab, mit welcher Geschwindigkeit Gissou und Lucas Nummer ihr Unternehmen ausbauen, um das Feld der Verfolgergruppe aus Nachahmern abzuhängen. Nachdem Gissou und Lucas Nummer den Start von Grundriss in
Lebensgröße noch mit eigenem Geld finanziert hatten, war Anfang 2021 schnell klar, dass mehr Kapital für den Turbo notwendig ist, den es braucht, um das Modell langfristig erfolgreich zu machen.

Nummer Gissou Lucas Grundriss in Lebensgroesse 2

Der Auftritt von Gissou und Lucas Nummer und ihrem Mitarbeiter Maximilian Mühlegg bei der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ im März war ein Schlüsselmoment für das Team. Sie boten 20 Prozent der Firmenanteile für 300.000 Euro, machten aber auch klar, dass es ihnen um mehr als nur Kapital gehe. Auch auf die immaterielle Unterstützung der Investoren hofften sie. Dagmar Wöhrl und Nils Gla-gau boten 300.000 Euro für 30 Prozent. Mit weniger waren Carsten Maschmeyer und Judith Williams zufrieden: 300.000 Euro für 25,1 Prozent – so lautete ihr Angebot. Grundriss in Lebensgröße schlug zu.
Seit diesem Coup gibt Maschmeyer – ganz nach ihren Erwartungen – den Mentor und versorgt die Jungunternehmer mit Tipps und hilfreichen Kontakten. „Wahnsinn, wen er alles kennt“, sagt Lucas Nummer.

Die Erweiterung des Geschäftsfelds war der nächste wichtige Schritt für Grundriss in Lebensgröße. Denn schnell wurden einige Möbel-und Küchenhändler auf das Konzept des Start-up-Teams aufmerksam. So ziemlich alle wichtigen Verbände der Branche hätten bei ihnen angeklopft, seit sie ihr Modell auf der Küchenmeile im Herbst gezeigt hätten. Nachvollziehbar, denn gerade für die Küchenplanung eignet sich das Modell gut. Die Entscheidung fiel bekanntlich dann für Küchentreff. Die Chemie hätte einfach am besten gepasst, sagt Lucas Nummer.

Aber Grundriss in Lebensgröße verkauft Küchen nicht nur selbst, sondern bietet auch eine Art Franchise-Modell für Küchenhändler und Möbelhäuser mit Küchenabteilung an. Statt mit einer Fläche von 15 mal 15 Metern, wie für komplexe Haus- oder Wohnungsumrisse üblich, kommt dort die verkleinerte Version mit nur einem Beamer und 6 mal 6 Metern aus. Für alle eigenen Standorte von Grundriss in Lebensgröße gilt zudem: Bei jedem Ableger steht mindestens ein professioneller Küchenplaner zur Verfügung. Die Küchen kommen von Nobilia, Häcker oder Ballerina. Nobilia stellt die Prototypen auf der Beamerfläche.

Geplant werden die Küchen in einem ersten Schritt rein intuitiv auf dem Bildschirm an einem elektronischen Planungstisch mit kleinen Schrankmodellen – ein Verfahren, wie man es mittlerweile auch von anderen Digitalfirmen der Küchenbranche kennt. Einen Riesenvorteil haben die Jung-Unternehmen noch dazu: Da die meisten ihrer Kunden die Immobilie selbst bauen oder kaufen, geben sie meist auch mehr Geld für die Küche aus als der deutsche Durchschnittskunde. Gissou und Lucas Nummer bewegen sich in einem Preissegment von um die 25.000 Euro pro Küche. Und wer ohnehin ein Haus beim Start-up plant, der bekommt die begehbare Küchenplanung on top dazu. „Wir gehen davon aus, dass der Kunde die Küche auch kauft“, sagt Lucas Nummer. Überhaupt sei das Angebotsspektrum ja recht breit. „Küche, Möbel, Umzug, Finanzierung, Verkauf von Altbestand – das alles ist Teil unseres Business“, sagt Nummer. „Wir sind ja aus der Immobilienbranche und wir wissen: Jeder, der kauft, verkauft auch oft, weil er sich vergrößert oder verkleinert, weil die Kinder ausgezogen sind. Wir bieten Lösungen, die etwas anders sind als bei einem normalen Küchenverkauf.“