08. April 2021, 10:16
Spülen, Armaturen, Abfallsysteme verkaufen im Pandemie-Zeitalter – es geht. Dieser Eindruck entsteht zumindest in unserem Video-Interview auf INSIDE Küche mit Deutschland-Vertriebschef Lars Kreutz von Blanco und Stefan Bregler, Marketingverantwortlicher für den deutschsprachigen Raum.
Noch wurden die offiziellen Zahlen über die Entwicklung von Blanco im vergangenen Geschäftsjahr noch nicht veröffentlicht. Aber so viel konnte Lars Kreutz als Vertriebschef von Blanco schon über 2020 sagen: Das letzte Jahr begann stark, doch bald, im April und Mai, gingen aufgrund des Virus Aufträge und Faktura „extrem nach unten“. Gleichzeitig passierte im Markt noch etwas anders: Viele Menschen, quasi an das Zuhause gefesselt, beschäftigten sich wieder mit dem Thema Wohnen und Küche. Wie im gesamten Küchenmarkt stiegen bei Blanco auch wieder die Auftragseingänge – und zwar so weit, wie Blanco gar nicht geplant hatte. „Die Delle, die wir gehabt haben, ist anschließend mit einer Beule gut ausgeglichen worden“, sagt Kreutz. Am Ende kam ein einstelliges Plus heraus.
Gut zulegen konnte Blanco auch in den Online-Kanälen, auch wenn das Geschäft übers Netz mit Playern wie Amazon, Otto, Reuter oder Hornbach mit einem Anteil von 10 Prozent eher ein Nebenschauplatz ist.
Und hier geht`s gleich zum Video-Interview:
Aber was würde ein erneuter harter Lockdown für Blanco bedeuten? „Die Küchenspezialisten haben ausreichend zu tun, sie haben die Möglichkeit, hier oder da einzelne Termine nach Absprache wahrzunehmen“, sagt Kreutz. Damit laufe das Geschäft „auf gutem Niveau“ weiter. Anders auf der Großfläche: Jeder Lockdown habe dort dazu geführt, so Kreutz, dass die Kundenbewegungen abgeschnitten wurden, sodass Kunden noch nicht einmal die Chance hatten, sich Angebote machen zu lassen oder beraten zu werden. Immerhin ungefähr ein Drittel macht der Umsatz mit der Großfläche am Gesamtumsatz von Blanco aus.
Aber Blanco hat auch mit einigen anderen Herausforderungen zu kämpfen. Verlängerte Lieferzeiten sind ein Problem, das nicht nur Küchenhersteller und Gerätehersteller beschäftigt, sondern auch Zubehöranbieter wie Blanco. „Das ist eine extreme Herausforderung“, sagt Kreutz. „Ich bin stolz auf die Leistung unserer Werke“. Nicht nur, weil die Rohstoffversorgung, gerade während der Phase erhöhter Nachfrage nach dem Lockdown, schwierig wurde, sondern weil die Produktion in der Corona-Phase teils neu, weil mit Abstandsregeln organisiert werden musste. Auch wenn vieles gut geklappt hat, ergaben sich Vorlaufzeiten von einigen Tage bis einigen Wochen für Artikel, die vor der Krise in 48 Stunden lieferbar waren.
Auf dem Weg zum Systemanbieter gilt es derzeit vor allem in der Gestaltung eine nahtlose Symbiose der einzelnen Bereiche voranzubringen. „Dass wir nicht nur Spezialist für Spülen sind, das weiß jeder“, sagt Kreutz. Künftig aber wolle man verstärkt „Units“ verkaufen, in denen die Kompetenzen von Blanco gebündelt sind. Das soll auch der Weg sein, damit im Verkaufsgespräch des Händlers das Thema Wasserplatz noch früher und intensiver besprochen wird. Wie Bregler betont, bietet Blanco Lösungen „für den meistfrequentierten Platz innerhalb der Küche“, wo auch „das wichtigste Lebensmittel verarbeitet wird, nämlich Wasser“. Diese Komponente soll künftig verstärkt in den Fokus genommen werden.