Kurz vor Ostern haben wir für eine prominente Talk-Runde Messemacher, Unternehmenslenker, Industrievertreter und Lokalpolitik zusammengetrommelt, um über die Perspektiven für die Messen im ostwestfälischen Küchenherbst zu sprechen.
Mit dabei waren: Matthias Berens (Baumann Group), Dr. Lars Bopf (Nobilia), Jan Kurth (VDM und VdDK), Bernd Poggemöller (Bürgermeister der Stadt Löhne), Michael Rambach (Trendfairs), Stefan Waldenmaier (Leicht Küchen, Architekturwerkstatt) und Jochen Willmann (Kitchen Center Löhne), die am Ende der Runde dann auch noch ein wenig Persönliches preisgaben.
Deutlich wurde in der Runde: Bei den Vorbereitungen für die Hausmessen im Herbst fahren die Unternehmen auf Sicht - stärker sogar als im letzten Jahr. Schließlich hat man gelernt, dass sich Rahmenbedingungen innerhalb kürzester Zeit komplett ändern können. Vorbereiten muss man sich auch auf Dinge, die vielleicht gar nicht umgesetzt werden können, weil sie bis zu den Messen möglicherweise überholt sein werden. Die Area30 mit ihren mehr als 100 Ausstellern, aber auch andere Messezentren wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Stand heute planen alle ihre Messen. Auch die, die im Herbst des letzten Jahres ihre Türen geschlossen gehalten hatten wie die Baumann Group, das Kitchen Center Löhne oder auch das House4Kitchen.
Zuversichtlich stimmen einerseits die Aussicht auf eine bis Herbst ausreichend hohe Impfquote, andererseits neue Instrumente wie Schnelltests, die inzwischen zur Routine gewordenen AHA+L-Maßnahmen und nicht zuletzt natürlich die Erfahrungen für den Umgang miteinander, die wir im Geschäftsleben in den vergangenen zwölf Monaten alle gesammelt haben.
Auch Bernd Poggemöller als Bürgermeister der Stadt Löhne setzt sich für das Stattfinden der Messen ein. Momentan steht zwar auf dem Festplatz in Löhne noch das zentrale Testzentrum der Stadt. Bis zum Herbst, wenn hoffentlich die Mehrheit der Bevölkerung geimpft ist, soll dort aber Platz sein für die area30, auf die Poggemöller fest setzt. Für das traditionell im Anschluss startende Oktoberfest in Löhne sieht der Bürgermeister dagegen in diesem Jahr keine Perspektive. Da geht es ihm ähnlich wie seinem Münchner Amtskollegen.
Apropos Perspektiven: Damit Fachmessen wie die Area30 wieder stattfinden dürfen, müssen Bund und Länder dafür den Weg erstmal frei machen. Man brauche dringend die Signale aus Berlin, so sagt es Michael Rambach.
Aus Sicht von Jan Kurth, bei dem als Vertreter der Industrie viele Stimmen aufschlagen, ist die Durchführung von Messen in diesem Jahr sogar noch wichtiger als im letzten. Sowohl für die Industrie als auch für den Handel, denn es gab ja wenig Gelegenheiten für geballte Neuheitenpräsentationen innerhalb des letzten Jahres. Wie KCL-Betreiber Jochen Willmann sagt: Man hat nun über ein Jahr Übung im Nicht-Messe-Machen.
Ein wesentlicher Baustein für zusätzliche Sicherheit der Aussteller und Messebesucher werden sehr wahrscheinlich Schnelltests sein. Dabei würde im Sinne der Messebesucher klar ein gemeinsames Konzept bevorzugt. Man tauscht sich aus untereinander, kann aber noch nichts Konkretes entscheiden. Bis zum Herbst sollten auf jeden Fall die technischen Voraussetzungen gegeben sein, mit denen tagesaktuelle Schnelltests dokumentiert werden können. Wünschenswert wäre eine einheitliche Lösung, vermutlich in Form einer App. Welche App sich bis dahin durchgesetzt hat, wird natürlich nicht (nur) in OWL entschieden.
Auch in den Betrieben hat man in den vergangenen zwölf Monaten dazu gelernt und Erfahrungen gesammelt. Beispiel Nobilia, wo ergänzend zu Hygiene- und Schutzmaßnahmen seit etwa einem halben Jahr mit verschiedenen Testverfahren gearbeitet wird. Dr. Lars Bopf wartete mit beeindruckenden Zahlen auf: Aktuell werden alle rund 4.000 Mitarbeiter täglich (!) getestet.
Die gesamte Talk-Runde im Video gibt es hier zu sehen:
In Kürze wird auch eine komprimierte Version mit den zentralen Aussagen bereitstehen.