Die Küchen von morgen (5)
Szenenwechel zwischen Küche und Living Room

Von Georg Wittenbrink, Head Of Product Management Living bei Vauth-Sagel
Ganz sicher ist es eine gute Idee, sich mit jungen Ingenieuren und Ingenieurinnen über zukünftige Gestaltungsaufgaben auszutauschen. Denn die Möbelzulieferindustrie lebt von Innovationen, frischen Ideen und Impulsgebern für neue Einrichtungsideen. Diese Begeisterung muss geweckt werden. Mindestens genauso wichtig scheint mir aber ein weiterer Aspekt:
Um sich den Herausforderungen zukünftiger Lebensräume, neuer Lebensmodelle und Biografien heranwachsender Generationen zu stellen, brauchen wir einen stärkeren Fokus auf die eigentlichen Bedürfnisse der Menschen. Selbstverständlich benötigen wir in unserer Branche Entwickler mit viel Erfahrung, um die komplexen Anforderungen an innovative Beschlagssysteme zu lösen. Die haben wir und darauf sind wir auch sehr stolz!
Genau in diesem Erfahrungskontext steckt aber auf der anderen Seite auch eine Gefahr. Viele Entwürfe orientieren sich zu früh an konstruktiven Grenzkriterien, Bohrrastern und zukünftig sicherlich erforderlichen LGA Tests. Das mögliche Resultat: Es entstehen Produkte von Spezialisten für Spezialisten - die eigentliche Bedürfnisse von Nutzern werden nicht ausreichend berücksichtigt und umgesetzt.
Wir brauchen also human-centered und universelles Design. Das bedeutet: interdisziplinäre und auch interkulturelle Ansätze, um unsere Zielgruppen und Zielmärkte nicht aus den Blick zu verlieren. Viele sprechen auch gerne von „Design Thinking“.
Die Arbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten liefert dazu einen wichtigen Beitrag, den wir in jedem Fall weiterverfolgen werden. Hier möchte ich mich nochmal herzlich für die tolle Arbeit der Studierenden der Technischen Hochschule Rosenheim unter der Leitung von Professor Kilian Stauss bedanken.