Interprint
Pop-up-Studio-Sessions

Interprint setzt weiter auf direkte Kunden-Gespräche – live oder per Video. „Am meisten vermisse ich die Brauhaus-Abende“, sagt Holger Dzeia. Damit ist der Interprint-Geschäftsführer nicht alleine. Nach Köln wären in diesem Mai alle gerne gefahren, hätten sich am Tag über die Messe geschoben (Interprint wäre in diesem Jahr auch auf der Messe gestanden) – und abends gemütlich von Kölsch-Event zu Kölsch-Event. Mit der digitalen Variante konnte man sich in Arnsberg nicht anfreunden. „Wir haben ja generell einen etwas anderen Ansatz, so ist das auch jetzt. Wir machen keine Digitalevents für ein größeres Publikum, nur immer ganz fokussiert mit Einzelkunden“, sagt Dzeia. Das ist auch in diesem Neuheiten-Frühjahr so.
Die Press-Play-Kollektion wurde im März um weitere Dekore ergänzt. Nach dem Abschied von Salvatore Figliuzzi zu Westag & Getalit wurden die Aufgaben neu verteilt. Die Dekorentwicklung leitet weiterhin Burkhard Dröge, die Dekor-Präsentationen übernimmt meist Maurizio Burrato. Neben anderen neuen Dekoren kamen Xisto, ein portugiesischer Schiefer, oder die Wildeiche Viking Oak dazu. Artisan und Oxid sind weiter bestens platziert. Über eine dünne Auftragsdecke kann man sich gerade auch in Arnsberg nicht beklagen. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte wurde bestellt und bestellt. Auch aktuell ist der Auftragseingang enorm. Die Rohstoffpreise sind es auch. Interprint, seit 2019 eine Tochter des japanischen Milliardenkonzerns Toppan, hat die gleichen Themen wie alle anderen. „Das ist nicht schön, wir kämpfen jeden Tag“, sagt Dzeia.
Doch es wird nicht nur gekämpft, es wird auch nach vorne gedacht. Das Team in Arnsberg ist gerade wieder mal auf bemerkenswerte Art und Weise dabei, sich neu zu erfinden. Mit Fabian Kraft kam ein neuer Kollege in der Dekorentwicklung dazu, der davor unter anderem bei Obi gearbeitet hat. Kraft ist für Interprint nun auf Materialsuche, auf der Suche nach besonderen, interessanten, aber auch alltäglichen Themen und Geschichten, heißt es in Arnsberg. Von Sylt TV kommt im Juni zudem mit Henning Kramer ein TV-Profi als Mediengestalter nach Arnsberg. „Wenn die Qualität bei Digitalformaten nicht gut ist, ist man in einer Minute wieder weg“, sagt Dzeia. Kramer hat dann die Aufgabe mitzuhelfen, Arnsberg weiter fürs neue Sende-Zeitalter im Internet fit zu machen. Bei Interprint haben sie sogar ein eigenes Studio seit dem vergangenen Herbst am Start, das gleichzeitig auch Showroom ist. Pop-up-Studio nennen sie es. Es steht aktuell noch im Zentrum von Neheim, in einem ehemaligen Ladengeschäft in einer kleinen Einkaufsstraße. Dort wird der ganze Content für die verschiedenen Kanäle produziert, viele Filme für Kampagnen und mehr. Dort laufen auch die Dekorpräsentationen – live vor Ort oder digital. „Das Studio ist ein echter Gewinn“, sagt Dzeia. Es soll nun vergrößert werden.