Blum (mit Video und Audio)
Auf allen Wegen

Bei der Beschlägegröße Blum in Vorarlberg hat die starke Nachfrage schon im vergangenen Jahr zu Herausforderungen in der Produktion geführt. Seit Monaten arbeiten die Werke unter Volllast, Wochenendschichten sind an der Tagesordnung. Wie überall ist die Materialversorgung brenzlig, gerade bei Stahl. „Wir arbeiten uns von Tag zu Tag vorwärts und versuchen, die bestmögliche Versorgungssicherheit herzustellen“, sagt André Dorner, Geschäftsführer von Blum Deutschland im Interview mit INSIDE Küche.
Flexibel sein ist alles in dieser Zeit. Das gilt auch für die Kundenkommunikation.
In Herford, wo die deutsche Vertriebsgesellschaft von Blum ihren Sitz hat, wird gerade der Showroom runderneuert. Wenn im Mai die digitale Interzum („Interzum@home“) startet, können Besucher dort in individuellen Terminen erleben, was es Neues gibt.
Vieles lässt sich auf virtuellem Weg zeigen, aber nicht alles. Drum organisiert Blum auf der ganzen Welt - je nachdem, was das Infektionsgeschehen zulässt - auf regionaler Ebene auch „echte“ Treffen in kleiner aber sicherer Runde.
„Blum connects“ heißt die Plattform, über die der Beschlagshersteller ab dem 4. Mai parallel zur Interzum@home seine Kunden ansprechen wird - in 27 Sprachen und unter dem Motto „Analog, digital, global, lokal, persönlich“.
Was aufgrund der pandemischen Lage geboren wurde, also eher aus der Not heraus, denn die Interzum war und bleibt für Blum die Weltleitmesse, hat auch Vorteile. „Die Riesenchance liegt in der global höheren Reichweite. Ein Tischler aus Queensland/Australien zum Beispiel käme normalerweise nicht zur Interzum“, so André Dorner. Die Nachteile des digitalen Auftritts - den fehlenden persönlichen Austausch und das fehlende haptische Erleben - versucht man, wo es geht, durch die regionalen Treffen aufzufangen.
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Noch bevor man wusste, was 2020 kommen würde, hatte Blum mit der Plattform www.blum-inspirations.com bei der letzten Interzum im Jahr 2019 einen multimedialen Aufschlag. Vorausschauend. Kann man rückblickend sagen. Blum arbeitet für Blum Inspirations auf kurzweilige Art Themen für die Branche auf. Auch Produktkommunikation mit praxisnahen Einblicken ist Thema. Die Zielgruppe reicht vom Küchenplaner über den Innenarchitekten bis hin zum Endverbraucher, der vielleicht bei YouTube zufällig auf Blums Lösung stößt, wie er als kleiner Mensch an die Hängeschränke drankommt oder wie er bei der Küchenplanung für mehr Stauraum sorgt.
Stauraum - lange Zeit wurde geflachst, dass Blum den Begriff patentiert habe. Wenn nicht patentiert, dann zumindest mit berühmt gemacht. Doch nicht nur der Stauraum werde in Zukunft wichtig sein, sagt André Dorner. Immer wichtiger werden auch smarte Lösungen, ein Megatrend auch in ganz anderen Bereichen, dem sich die Küchen- und Möbelbranche nicht verschließen kann. Dorner: „Wir werden in der Branche gemeinsame Anstrengungen unternehmen müssen, das Möbel für den Endkonsumenten attraktiv zu gestalten.“
In diesem Prozess sieht sich Blum allerdings nicht als Anbieter für die eine Produktlösung, mit der alles erreicht ist, auch wenn sich mit „Servo drive smart“ Klappen oder Auszüge per Sprachsteuerung bedienen lassen. Der Hauptgedanke ist laut Dorner, dass Blum als Spezialist für das Innenleben von Möbeln gemeinsam mit der Möbel- und Küchenindustrie das Rückgrat bildet, an das andere andocken können. Wie bekommt man Elektrizität „schön und verdeckt“ an die notwendige Stelle, also beispielsweise in den Schubkasten - das wird Blums Thema sein. Gespräche mit möglichen Partnern sollen offen gestaltet sein. Man legt sich nicht fest. Anschließen könnten sich auch Start-ups.
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