Designer Günter Großmann stellt die Einbauküche in Frage

Günter Großmann, Designer aus Löhne-Gohfeld, ist ein Freund direkter Aussagen. In Sachen Innovation, sagt Großmann, sei die Küchenmöbelindustrie seit 50 Jahren nicht vorangekommen. Veränderungen fänden rein optisch statt – in der Front. Eine Standardisierung der Innenmaße lasse ein Ausbrechen aus dem Gewohnten kaum zu. Innovationen kämen nur über die Technik, also über Geräte-, Zubehör- und Zulieferindustrie.

Großmann sieht es so: „Die Zeit ist weitergegangen. Die Gesellschaft ist mobiler geworden und die Wohnverhältnisse schauen ganz anders aus als noch vor ein paar Jahrzehnten. Eine Einbauküche ist nur dort sinnvoll, wo jemand sein Leben lang bleibt – oder als Prestigeobjekt.“

Hinzu kommt, meint Großmann: „Wer kocht heute noch wirklich? Die Kinder essen in der Kita oder in der Schule, Arbeitnehmer vielleicht in der Kantine. Oft finden nur noch Frühstück und Abendessen zuhause statt.“ Auf diese Veränderungen im Leben der Menschen sollte auch bei der Produktentwicklung eingegangen werden, findet Großmann.

Nach einer Ausbildung als Tischler und dem Studium hat er in einem Architekturbüro und auch in der Werbebranche gearbeitet und schließlich – schon vor Jahrzehnten – auch Erfahrungen in der Küchenmöbelindustrie gemacht. Schon zu Zeiten von Kruse & Meinert hatte er eine Modulküche für das Tochterunternehmen Hobby entworfen, die aus seiner Sicht gut lief.

Heute passt das Prinzip Modulküche, das sich mit Ausnahme von Ikea-Produkten am Markt nie breit durchsetzen konnte, mehr denn je in die Zeit, findet der Designer. Gemeinsam mit Partnern hat er darum eine neue, hochwertige Modulküche aus Massivholz an den Markt gebracht.

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