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Klimaneutrale Küche: Ein Ziel? Eine Vision?

Klimaneutrale Küche

Ein Ziel? Eine Vision?

28. September 2023, 10:31
Melanie Thomann-Bopp, Uwe Kreidel, Outsider, Harald Friedrich

Über die Frage, was sich heute klimaneutral nennen darf, wird weiter viel gestritten. ­Labels sind unter Druck, Zertifikate keine echte Lösung. Aber mal anders gefragt: Ist die klimaneutrale Küche überhaupt ein strategisches Ziel, das im deutschen Vorzeigemarkt Küche forciert werden sollte? Wir haben mit Vertretern aus drei Disziplinen darüber gesprochen, die am Ende zum großen Ganzen entscheidende Bauteile bei­steuern: Nolte-Küchen-Geschäftsführerin Melanie Thomann-Bopp, Hettich-Geschäftsführer Uwe Kreidel und BSH-Vertriebschef Harald Friedrich.

INSIDE: Ein herzliches Willkommen nach Löhne, Kirchlengern und Berlin. Danke für Ihre Zeit. Herr Friedrich, Sie waren gerade auf der IFA und haben dort das Thema Nachhaltigkeit bei der BSH weit nach vorne gestellt. Wie wichtig ist es in Ihren Augen, wenn man einen Schritt weiter denkt, dem Kunden ein echtes klimaneutrales Gesamtprodukt, eine klimaneutrale Küche anbieten zu können?

Harald Friedrich: Die klimaneutrale Küche ist mir in dieser Formulierung mit Ihrer Anfrage das erste Mal begegnet. Klimaneutralität und Nachhaltigkeit haben für uns aber natürlich eine enorme Bedeutung. Wir produzieren seit dem Jahr 2020 in allen unseren Werken weltweit klimaneutral, nehmen die Sache sehr ernst. Die Thematik noch umfänglicher zu denken und bis hin zum Konsumenten zu transportieren, ist sicher eine gute Zielsetzung.

Ihnen ist der Begriff klimaneutrale Küche noch nicht begegnet? Wir haben ihn nicht erfunden.

H.F.: Wir wurden zumindest noch nicht wirklich ins Gespräch eingebunden.

Am Ende geht es aus Kundensicht um das Gesamtprodukt. Das besteht aus Geräten, aus Beschlägen, aus Spanplatten oder Echtholz. Der Gedanke, dass die deutsche Küchenbranche, die weltweit führend ist, hier ein Angebot machen sollte, ist eigentlich naheliegend. Wie sehen Sie das, Frau Thomann-Bopp?

Melanie Thomann-Bopp: Das Thema nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Früher hat es ausgereicht zu sagen, dass man gewisse Zertifizierungen hat. Dann kam das Thema klimaneutrales Unternehmen. Heute spüren wir immer stärker, dass der Kunde fragt: Gut, aber was ist nun genau mit meiner Küche? Wir müssen uns auf den Weg machen und das haben wir getan. Wir sollten ein klimaneutrales Produkt anbieten können. Es ist unser Ziel.

Klimaneutralität wird noch stark über Zertifikate gesteuert. Nochmal kurz zu Ihnen, Herr Friedrich, wie stark ist bei der BSH Klimaneutralität von Zertifikaten abhängig?

H.F.: Uns geht es natürlich nicht nur darum, möglichst wenig Geld für Zertifikate auszugeben, sondern unseren Energieverbrauch zu reduzieren und effizient zu sein. Wir setzen stark auf Anlagen, die den Strom für die Produktion selbst herstellen. Photovoltaik auf den Dächern unserer Werke ist da nur ein Beispiel. Den Rest müssen wir durch Zertifikate ausgleichen. Aber Zertifikate sind wirkungsvolle Instrumente. Man will die Kosten vermeiden und investiert noch stärker in Erneuerbare.

Bis wann will die BSH ohne Zertifikate auskommen?

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