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Häcker-Geschäftsführer Markus Sander und Schüller-Inhaber Markus Schüller im Interview-Doppel

Perspektiven der Küchenindustrie (1)

Gedämpfte Zuversicht

20. September 2023, 11:32
Markus Sander, Markus Schüller

Zwei deutsche Küchenindustriegrößen im Gespräch über den Boom, die Lage, die ­Zukunft der deutschen Vorzeigeindustrie – das war der Plan. Gemeinsam an einen Tisch wollte niemand. „Das wäre kein gutes Signal“, hörten wir. Doch Schüller-Chef ­Markus ­Schüller und Häcker-Geschäftsführer Markus Sander haben sich auf ein offenes Gespräch zu einem Fragenkatalog eingelassen, der für beide galt. Die Gespräche wurden dann aber getrennt geführt. Und durften auch mal abschweifen. Zwei Standpunkte zur Lage aus der Industrie - den Anfang hat Markus Sander gemacht.

„Jetzt erst recht“

Häcker-Geschäftsführer Markus Sander über den Einbruch und die Perspektiven, die Häcker- und die deutsche Küche sowie seine persönliche Motivation in diesen Tagen.

INSIDE: Herr Sander, ursprünglich wollten wir dieses Interview mit Markus Schüller und Ihnen gemeinsam führen. Was macht es denn so schwierig, zwei große deutsche Küchenmöbelhersteller für ein gemeinsames Interview an einen Tisch zu bringen?

Markus Sander: Wir respektieren alle Mitbewerber, aber pflegen keine zu große Nähe zu ihnen. Ein gemeinsames Interview von zwei großen Spielern wäre nicht das richtige Signal. Ich habe mir die Antwort auf Ihre Anfrage aber gut überlegt.

Hat das mit der aktuellen Lage zu tun? Oder gilt das für Sie generell?

Das hat nichts mit der aktuellen Situation im Küchenmarkt zu tun.

Die Hausmessen stehen unmittelbar bevor. Üblicherweise weiß man in der Industrie um diese Zeit herum schon etwa, wie das Jahr ausgehen wird. Ahnen Sie auch jetzt schon, wie 2023 für die Branche und Ihr Unternehmen enden wird?

Die Auftragsbücher sind lange nicht so voll wie noch vor einem Jahr. Die Auslastung ist nicht so gut wie vor einem Jahr. Deswegen kann ich auch nicht bis zum Jahresende schauen. Ein wichtiger Indikator wird die Hausmesse sein. Erst wenn man weiß, wie die Stimmung dort ist, kann eine seriöse Aussage getroffen werden. Dass wir in diesem Jahr keinen neuen Umsatzrekord einfahren werden, ist aber jetzt schon klar.

Eher einen Rückgang?

Einen leichten Rückgang, ja.

Haben Sie denn diesen krassen Einbruch erwartet zum Jahresstart? Oder kam es doch deutlich härter als gedacht?

Wir haben im September 2022 mit einem gleichbleibenden Umsatz und einem leichten Absatzrückgang geplant. Das haben wir im Mai nach unten korrigiert. Wir waren schon überrascht, weil es schneller gegangen ist als gedacht. Das habe ich in der Geschwindigkeit noch nicht erlebt. Viele haben geglaubt, im Frühling wird wieder alles gut. Das kam aber nicht so. 

Wie starten Sie denn in diesem Jahr in die Herbstmessen? Geht man da mit breiter Brust hinein? Oder eher mit einer defensiveren Haltung?

Wir haben schon bei den Previews für das Produkt extrem viele positive Rückmeldungen erhalten. Insofern freuen wir uns, unsere Neuheiten nun all unseren Kunden präsentieren zu können. Aber natürlich ist es auch so, dass wir weiterhin einen positiven Spirit verbreiten müssen. Wir denken nicht nur in Monaten, sondern auch in Jahren. Wir sind davon überzeugt, dass wir richtig aufgestellt sind und beste Voraussetzungen haben, um in Zukunft erfolgreich zu sein und auch wieder zu wachsen.

Auf wie viele harte Jahre stellen Sie sich ein?

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