01. September 2022, 17:22
Wenig überraschend haben die Elektrogeräte-Hersteller zur IFA 2022 vor allem die beiden zueinander passenden Themen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung zu den Top-Themen gemacht. Ab dem 2. September präsentiert sich die Industrie in Berlin.
So wird beispielsweise Miele insgesamt 400 Geräte zeigen, seine für nachhaltigeren Einsatz verbesserte App Miele@Home präsentieren oder ein „intelligenteres Energiemanagement“ für Besitzer eigener Photovoltaikanlagen vorstellen. Vor Beginn der IFA hatte Miele etwa für seine auf 20 Jahre Lebensdauer ausgelegten Elektrogeräte getrommelt. Letzteres ist aber offenbar nicht mehr ein Alleinstellungsmerkmal der Gütersloher – inzwischen hat Seoul nachgezogen.
Natürlich haben nicht nur die Gütersloher entsprechende Lösungen im Gepäck. Gewohnt selbstbewusst kommuniziert etwa Samsung: „Samsung hat die Nachhaltigkeit direkt in seine vernetzten Haushaltsgeräte integriert und ermöglicht es seinen Kundinnen und Kunden, Geld zu sparen und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.“ Gemeint ist die konzerneigene App SmartThings, die man „in den meisten“ der eigenen Produkte implementiert habe. Sie bündelt alle bestehenden SmartThings-Dienste, einschließlich SmartThings Cooking, Clothing Care, Pet Care, Air Care und Energy, in einem über Smartphones zugänglichen Hub. Ab 2023 sollen dann „ausnahmslos alle Wi-Fi-fähigen Produkte von Samsung den SmartThings Energy-Dienst unterstützen. Darüber hinaus wird Samsung für alle seine Haushaltsgeräte eine zusätzliche Energieeinsparung von 10 Prozent über den höchsten Energiesparstandard hinaus erreichen.“ Auch bei Samsung steht man inzwischen auf die 20-Jahre-Haltbarkeit – und gibt bei einigen Geräten (denen mit „digitalem Invertermotor in den Bespoke AI-Waschmaschinen und -Trocknern“) entsprechend lange Garantie, erstmals in der Unternehmensgeschichte. Bereits zur Eurocucina hatte Samsung die Bespoke-Serie erweitert, etwa um Backöfen (in Deutschland schon bislang lieferbar, in Österreich jetzt seit September). Dazu gehörende Kühlschränke arbeiten ebenfalls mit einem digitalen Inverterkompressor. Die Waschmaschinen nutzen Technologien wie die AI Ecobubble. Dank dieser Technologien senkte Samsung nach Firmenangaben den Energieverbrauch von Kühlschränken mit Unterbau von 2000 bis 2020 um 67 Prozent und den von Waschmaschinen mit Trommel von 2011 bis 2020 um 53 Prozent.
Von „Samsung Town“ in Seocho-gu in Seoul direkt in den ebenfalls in Seoul befindlichen Distrikt Yeongdeungpo. Dort sitzt Erzrivale LG. Gemäß dem alten Werber-Motto Villarriba vs. Villabajo will natürlich auch LG mit Exzellenz punkten. Inverter-Technologie wie bei Samsung? Yes, gibt es natürlich ebenso. Unter dem Motto „Life, Reimagined“ gehen auch LGs E-Geräte an den Start, etwa eine neue Kühl-und-Gefrier-Kombi nach der besten Effizienzklasse A und mit der Inverter-Lösung. Auch hier wird ein um 10 Prozent verringerter Energieverbrauch versprochen, allerdings „im Vergleich zu anderen Kühlschrankmodellen von LG mit der Energiebewertung A“. Diverse weitere Features hat das Modell auch. Und natürlich gibt es auch bei LG die passende App; ThinQ heißt sie hier. Ob auch sie so ausgebaut wird oder wurde wie bei Samsung, war bislang nicht zu erfahren. Dafür hat LG nun auch Kühlschränke, die nicht nur über ein Display verfügen – ja, auch Samsung hat sowas –, sondern nun auch programmierbare LED-Flächen, damit man sich je nach Stimmung die Kühlschranktür gestalten kann. Über die App können 22 Farben angewählt werden (Kühlschrank); bei der Gefrier-Einheit sind es 19. Warum auch immer da ein Unterschied ist, technisch kann es dafür keinen Grund geben. Musik kann der Kühlschrank dafür dann aber, integrierten Bluetooth-Lautsprechern sei Dank. Die Chronistenpflicht verlangt es: LG beglückt die Welt jetzt auch mit dem LG Styler und den LG Shoe Cases. In den letzteren können Millenials (und alle anderen auch) ihre teuren Sneaker präsentieren, geschützt vor Feuchtigkeit und UV-Licht, dass die Farben der Schuhe auf Dauer verändern kann. In den Styler kann man sich dann seine teuersten Schuhe stellen, um sie der Welt zu präsentieren. Und – hier ist der Unterschied – zehn Programme sollen eine schonende Reinigung der teuren Sneaker (und Lederschuhe) ermöglichen. Quantendynamischer Nebeneffekt: Zugleich soll die Lösung Gerüche aus den Schuhen reduzieren.