Export und Fachhandel zu weiteren Standbeinen auszubauen hat sich Pino Küchen für die nähere Zukunft zum Ziel gesetzt. Pinos Absatzschwerpunkt in Discount und Großfläche sei während der Lockdowns die „Achillesferse“ des Unternehmens gewesen, sagt Vertriebsgeschäftsführer Jörg Deutschmann rückblickend. Das will man ändern.
Unterstützung hat das Geschäftsführer- Duo Jörg Deutschmann und Heiko Drost Anfang Juni von Frank Eberle als drittem Mann bekommen. Eberle bringt von Steinhoff und Alma Erfahrung in den genannten Bereichen sowie im Objektgeschäft mit und wird auch das Thema Finanzen und Investitionen im Blick haben. Es ist kein Geheimnis, dass in Pinos Hauptabsatzkanälen während der Öffnungsverbote über Monate wenig bis gar nichts lief, während der Küchenfachhandel weiter verkaufte. Deutschmann: „Wir haben gemerkt, dass weitere Standbeine nötig sind. Wenn man in diesen Spagat gehen will, braucht es aber auch eine Entwicklung im Produkt.“
Zum Beispiel sind im Export grifflose Küchen nochmal stärker gefragt als hierzulande. Mit dem Inhaber Nobilia darf man sich produkt- und absatztechnisch natürlich nicht ins Gehege kommen. „Das ist die Kunst“, sagt Deutschmann, der die größte Stärke des Unternehmens nach wie vor in den kurzen Lieferzeiten sieht. „Die schnelle Lieferung bildet auch die Basis fürs Onlinegeschäft“, so Deutschmann. Im letzten Herbst war Pino mit einem Online-Konzept an den Start gegangen, das feste Konstellationen für die Onlineshops des Handels samt Bildmaterial und einem Liefer- und Montageservice beinhaltet. Die zur Herbstmesse geplante 2.0-Version des Konzepts soll dann eine größere Flexibilität bieten.
„Das Produkt steht bei uns nicht im Vordergrund“, sagt Deutschmann. Behauptet auch nicht jeder Küchenmöbelhersteller von sich. In Coswig sehen sie sich allerdings inzwischen eher als Dienstleistungsunternehmen mit angeschlossener Produktion. Ein Beispiel für diesen Service: Pino bietet seinen Kunden die Möglichkeit, bei Kapazitätsengpässen in der Montage diese über einen externen Dienstleister dazuzubuchen. Dazu wurden eigens Artikelnummern hinterlegt.
Dass hier Bedarf bestehen könnte, zeigt auch folgende Beobachtung: Seit einiger Zeit gehen bei Pino immer häufiger Aufträge mit längerer Vorlaufzeit ein. Das ist sonst im Preiseinstieg eher selten und hat zur Folge, dass bereits jetzt ein vergleichsweise hoher Auftragsbestand für die letzten Wochen des Jahres aufgelaufen ist. In Coswig wurde das zunächst mit Verwunderung zur Kenntnis genommen und schließlich bei den Kunden hinterfragt. Tatsächlich liegt es an den begrenzten Montagekapazitäten im Handel. Obwohl die Frequenz auf der Fläche seit Ende April schon ziemlich bescheiden ist und immer bescheidener wird, berichtet Deutschmann über einen anhaltend guten Auftragseingang. Aber: „Wir beobachten das mit Argusaugen.“ Auch weil man weiß, dass wohl der frühe Annahmeschluss eines Wettbewerbers zur aktuell guten Entwicklung beigetragen hat. Pino hingegen kann noch bis Monatsende Aufträge zur Auslieferung vor dem für Ende Juli angesetzten Betriebsurlaub annehmen. Kumuliert liegt Pino deutlich über dem schwachen Vorjahresniveau, aber auch gut im Plan.
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