Zu Besuch bei Dross & Schaffer

Dross & Schaffer

Magazin-Macher

24. November 2022, 9:19
Susanne Maerzke, Maximilian Linden

Gerade steht wieder ein Relaunch an. Susanne Maerzke und ihr Team wollen die Bilder noch ästhetischer wirken lassen im Netz. Im zwei Mal pro Jahr erscheinenden Print-Magazin gelingt das schon lange so, dass man das Küchen & Design Magazin, wenn man es im Küchenstudio der Dross & Schaffer-Händler in die Hände bekommt, für ein Magazin aus einem Verlag hält, der mit Themen rund um hochwertige Küchen und Lifestyle eben sein Geld verdient. Bis auf die Seiten, die Händler dort für ihre Zwecke individualisieren können, kommt das Magazin recht neutral daher. Als Kundenmagazin eines Küchenverbands kann man es jedenfalls nur schwer identifizieren.

Online ist die ästhetische Darstellung schwieriger. Das wissen Magazinmacher. Online ist schnell flüchtig. Anderthalb Minuten bleiben die Leser im Schnitt auf der Plattform des Küchen & Design Magazins aus dem Hause Dross & Schaffer. Es soll Magazin und Vertriebskanal zugleich sein, als solches wurde es 2016 von Inhaber Axel Schaffer initiiert. Redaktionsleiterin Maerzke, 34, ist von Anfang an dabei, hat davor als Journalistin gearbeitet. „Wir haben viele Leseranfragen rund um das Thema Küche, zu aktuellen Trends und Neuheiten. Unsere Leser begegnen uns mit großer Offenheit“, sagt Maerzke.

Der digitale Hype in den Corona-Jahren hat dem Magazin nochmal viel Zulauf beschert. Die Zugriffszahlen und das Interesse stiegen. Und auch wenn das Thema Küche gerade nicht mehr boomt, die Zahlen sind nach wie vor nahezu konstant auf der Plattform, sagen die Münchner. Neben Maerzke sitzt Dross & Schaffer-Geschäftsführer Maximilian Linden. Man trifft sich im Stadtbüro des Küchensolitärs von Axel Schaffer in der zentralen Von-der-Tann-Straße. Ein paar Meter weiter befindet sich das Ludwigspalais. Der Hofgarten und der Odeonsplatz sind um die Ecke. Die Zentrale der Gruppe sitzt in Gräfelfing. Linden sagt: „Ja, das Thema Küche tut sich schwerer, aber in der Hochwertigkeit steckt nach wie vor die große Chance.“ Man wolle dabei helfen, dass sich die Studios der Gruppe weiter nach oben entwickelten. „Und sie müssen auch im Netz sichtbar werden. Dabei kann das Magazin als hochwertiges und glaubwürdiges Medium helfen“, sagt Linden. ___STEADY_PAYWALL___

Linden ist seit dem Jahr 2019 bei Dross & Schaffer, kam aus der Medienbranche zu den Küchen. Bisschen Zufall war dabei, dass er hier gelandet ist. Auch das Küchen & Design Magazin liegt in seinem Verantwortungsbereich. Linden soll es zusammen mit der Redaktion weiter ausbauen. Die Lead-Qualifizierung will man perspektivisch entwickeln, bei aller Komplexität eines Leads im hochwertigen Küchensegment. Hier tickt der Kunden anders, auch regional nochmal unterschiedlich. Und er will vor allem anders angesprochen werden, wenn er sich auf die Suche begibt. Platte Produktplatzierung mag er oft nicht so wahnsinnig gern.

Im Schnitt sind pro Monat 80.000 Unique User auf der Seite, in den starken Monaten zu Jahresbeginn auch mal über 100.000. Für ein Kundenmagazin überraschend neutrale Artikel zu den Lieferproblemen im Küchenmarkt wechseln sich dort ab mit werblichen Rubriken von der Küche des Monats bis zur Partnerseite der Händler der Gruppe, die sich eingeklinkt haben und dafür jährlich einen Paketpreis bezahlen. Es geht um aktuelle Trends. Und um Leads. Auch wenn Leads im Hochwertküchenlager ganz anders zu definieren sind als im Konsummarkt.

Redaktionsleiterin Maerzke schwärmt mit ihrem dreiköpfigen Team regelmäßig aus. Sie fahren auf Messen, zu Händlern, suchen Geschichten und trauen sich sogar, wie in diesem Sommer, Sätze wie diese in einer Geschichte aufzuschreiben: „Lange Gesichter bei Kundinnen und Kunden, entnervte Kommentare aus dem Fachhandel und verzweifelte Beschwichtigungen seitens der Hersteller: In der Küchenmöbelbranche läuft es derzeit nicht mehr so rund wie noch in den vergangenen zwei Jahren.“ An erster Stelle der meistgelesenen Artikel rankt gerade aber doch was eher Harmloses: „Die 10 schönsten Luxusküchenhersteller Deutschlands.“ Und man liest auch viel darüber, weshalb „die gehobene Küche immer wichtiger wird“. Die Mission der Redaktion ist schon sehr klar. Aber liegt ja auch nahe.

Das Magazin soll sich nicht abheben als Selbstzweck von anderen Kundenmagazinen und Plattformen im Markt, sondern den Händlern der Gruppe am Ende einen zusätzlichen Vertriebshebel bieten. In diesen Zeiten nochmal mehr. Leser informieren sich über Küchen, meist über teure Küchen. Rund 100 Partnerstudios aus der Gruppe sind dabei, etwas mehr als 50 Händler der Gruppe nutzen zudem das Angebot der Redaktion, auch die Social-Media-Kanäle der Händler zu bestücken und zu pflegen. 350 Händler gehören im DACH-Raum zur Dross & Schaffer-Gruppe. Es gibt noch Potenzial.

Das in der Zentrale entwickelte Magazin soll vor allem digital weiter ausgebaut werden. Vielleicht wird mal ein Call-Center zur Leadqualifizierung angedockt. „Das ist eine Vision“, sagt Linden. Vor allem soll die Leadqualifizierung der Zukunft aber eher passiv und unaufdringlich vonstattengehen. Qualität, die will man hier im eigenen Service für die Händler groß schreiben. Und sich inhaltlich ausdehnen. „Das Wohnen wird insgesamt immer wichtiger bei uns, alle Themen rund ums Einrichten. Das Feedback bekommen wir von unseren Lesern“, sagt Redaktionsleiterin Maerzke. Linden sagt: „Küchenhändler werden im hochwertigen Segment immer mehr zum Interiordesigner.“ Das Küchen & Design Magazin soll diesen Trend in Zukunft aufgreifen.

Und so trifft es sich schon gut, dass im Ludwigspalais ein paar Meter weiter, wo Dross & Schaffer auch eine seiner eigenen Dependancen in München betreibt, neben der skandinavischen Möbelmarke Fasmas oder Roche Bobois auch Christine Kröncke sitzt. Eine kleine Kooperation wurde gestartet und soll wachsen.

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