Im vergangenen Jahr hat der Vorstand des Oberflächenriesen Schattdecor die gruppenweite Klimastrategie beschlossen. Im Jahr 2025 erscheint der erste Nachhaltigkeitsbericht der Gruppe. Wo liegt der Fokus in Thansau? Mit Manuel Mrazek ist ein Nachhaltigkeitsbeauftragter an Bord, der klare Ziele hat.
Ein Gastbeitrag von Manuel Mrazek
Grundsätzlich sehen wir bei Schattdecor Klimaneutralität und Nachhaltigkeit nicht als Reportingverpflichtung, sondern als Chance für ein zukunftsgerichtetes Wachstum mit den richtigen Lösungen und Produkten für unsere Kunden. Der Weg zum klimaneutralen Wirtschaften ist für ein produzierendes Unternehmen natürlich sehr vielschichtig, sofern man unterstellt, dieses Ziel von innen heraus zu erreichen und nicht durch reine Kompensation.
Wir arbeiten zielstrebig an unserem Energieeinsparprogramm „Energie Efficiency“. Bis zum Jahr 2030 wollen wir unsere CO2-Emissionen um 35 Prozent reduzieren. Seit dem Jahr 2015 konnten wir bereits 43 Mio kWh einsparen. Im vergangenen Jahr gelang es uns, den energetischen Verbrauch weltweit im Durchschnitt um zusätzliche 15 bis 17 Prozent zu senken.
Auch die Energieversorgung steht bei uns stark im Fokus. In unserer Firmenzentrale in Thansau konnten wir im Jahr 2022 unsere bestehenden dezentralen Kälteanlagen durch eine hocheffiziente Kältezentrale ersetzen. Gemeinsam mit Optimierungsmaßnahmen an unseren Kälteverbrauchern ergibt sich nach ersten Berechnungen eine Energieeinsparung von gut 65 Prozent. Wir geben uns damit aber nicht zufrieden. Unsere „Ökozentrale“ befindet sich im Bau, eine Heizzentrale in der Mitte unseres Firmengeländes, mit der wir die Möglichkeit schaffen, unseren gesamten Standort mit CO2-neutraler Wärme klimaneutral aus regenerativen Quellen zu versorgen.
Seit vielen Jahren arbeiten wir am permanenten Ausbau unserer Photovoltaik-Anlagen. In Thansau sind nahezu alle geeigneten Dachflächen mit Modulen belegt. Ein weiterer Schritt wird die geplante Freiflächen-Photovoltaik-Anlage sein. Auf einer Fläche von rund 30.000 qm, die direkt an unser Werk angrenzt, soll im Jahr 2024 ein Solarpark entstehen, der in Summe unseren gesamten Strombedarf in Thansau decken kann. Stand heute versorgen wir mit dem selbsterzeugten Strom einen Teil unseres Maschinenparks, unseres Fuhrparks sowie den gesamten innerbetrieblichen Logistikverkehr. Perspektivisch könnte mit entsprechenden Speichertechnologien ein hoher Autarkiegrad der ökologischen Stromversorgung erreicht werden. Bei Schattdecor werden Produktionsverfahren bereits sukzessive elektrifiziert und in Verbindung mit regenerativer Energie dekarbonisiert, wodurch die Basis für eine Klimaneutralität ohne Kompensationsmaßnahmen gegeben ist.
Wer klimaneutral werden möchte, muss wissen, wo er steht. Dank unseres Datenmanagements konnten wir die ersten CO2-Bilanzen europaweit bis Scope 3 und weltweit bis Scope 2 ab dem Jahr 2021 erstellen. Diese unternehmens- und produktbezogenen Bilanzen ermöglichen es uns, intern die richtigen Schritte abzuleiten. Zusätzlich haben wir ein Nachhaltigkeitsteam neu gegründet. Das Team kümmert sich um die gruppenweite Koordination aller Aufgaben. In diesem Zusammenhang wurde unser internes Energiemanagement-System „Energy Efficiency“ durch die Einführung des internationalen Standards nach ISO 50001 gruppenweit ergänzt, womit wir die Energiereduzierung noch systematischer angehen werden. Dieses System wurde durch verschiedene Themen aus dem Umweltmanagement ISO 14001 ergänzt. Alle Standorte verfügen über die entsprechenden Energiebeauftragten mit fachlicher Expertise. Unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht für die gesamte Schattdecor-Gruppe werden wir im Jahr 2025 veröffentlichen.
Alle Entwicklungen im Produkt werden bei uns unter dem Dachprojekt „Das grüne Windrad“ zusammengeführt. Es handelt sich dabei um ein neues Innovationsprogramm, das genau darauf abzielt, eine kontinuierliche Reduktion der CO2-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette zu erzielen. Hier werden nachhaltige Rohstoffe und Technologien validiert und entwickelt. Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit betrachten wir ganzheitlich. Unsere neue Beteiligung bei Fine Decor wird in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen.
Treibhausgasneutralität möchte Schattdecor spätestens im Jahr 2045 erreichen. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Am Ende interessiert den Konsumenten das finale, aus vielen Komponenten zusammengesetzte klimaneutrale Endprodukt. Um das im Sinne der Kreislaufwirtschaft gesamtheitlich zu erreichen, wird ein intensiver Dialog und konstruktiver Austausch mit unseren Lieferanten und Kunden notwendig sein.
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