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Preiserhöhungen in der Küchenmöbelindustrie: Wer macht wieviel?

Preiserhöhungen

Wer macht wieviel?

31. März 2022, 15:27

Man hat es in den vergangenen Monaten oft gehört und in den letzten Wochen noch öfter: Was zuletzt auf den Beschaffungsmärkten passiert ist - in Sachen Verknappung und Kostensteigerungen, das hat die Welt noch nicht gesehen. Erfahrung mit unterjährigen Aufschlägen haben im vergangenen Jahr schon (teils auch mehrfach) Kastenmöbel- und Polstermöbelbauer sammeln müssen. In der Küchenmöbelindustrie dagegen sind Teuerungszuschläge während des Jahres ein ziemliches Novum.

Nach und nach haben sich in den letzten Wochen - die Großen erst in den letzten Tagen - zahlreiche Küchenmöbelhersteller mit Schreiben an ihre „lieben Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner“ aus der Deckung gewagt. Die Erklärungen sind teilweise kürzer (wie bei Nolte), teilweise zwei Seiten lang (wie bei Schüller oder Nobilia). Der Tenor ist überall der gleiche: Es führt kein Weg dran vorbei. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit berichten wir an dieser Stelle im Detail über das Vorgehen diverser Küchenmöbelhersteller, deren Kundenschreiben auf Umwegen bei uns in der Redaktion gelandet sind.

Im Handel werden die Aufschläge freilich nicht immer so selbstverständlich hingenommen. „Jetzt spinnen die alle“, haben wir nicht nur einmal gehört in den vergangenen Wochen - und aus der Industrie ja auch oft genug über deren eigene Vorlieferanten. Es gibt aber auch welche im Handel, die das so erwartet haben. Spätestens seit Geräte-Marktführer BSH schon vor einiger Zeit seine 8 Prozent auf alle Marken zum 1.6 angekündigt hatte.

Wettbewerber Electrolux erhöht ab 1.5 um 6,5 Prozent - es geht im Gerätebereich aber auch noch höher.

Im Holz-Bereich hatte mit +2,9 Prozent zum 1.6. Rotpunkt Küchen den Anfang gemacht. Man kann vermuten, dass es bei späterer Ankündigung mehr gewesen wäre. Mit wenigen Ausnahmen werden die höheren Preise in Form von temporären Teuerungszuschlägen umgesetzt. So erhebt beispielsweise die Baumann Group ab dem 1.5. einen Teuerungszuschlag von 6,8 Prozent. Eingehende Aufträge bis zum 30.4. werden noch bis Ende August zu den alten Preisen ausgeliefert.

In gleicher Höhe, also mit 6,8 Prozent und ebenfalls ab dem 1.5., ist Nolte Küchen unterwegs. Zu alten Preisen (bei AE vor dem 1.5.) wird bis zur KW 28 geliefert, Mitte Juli beginnen dann die Betriebsferien in Löhne. Häcker verlangt ab AE 16.5. bzw. Liefertermin 15.8. ebenfalls 6,8 Prozent mehr. Marktführer Nobilia ist mit 7 Prozent ab dem 1.5. dabei, liefert Aufträge, die vor diesem Datum eingehen, aber noch das gesamte Jahr über zum alten Preis aus.

Bei Brigitte beträgt der angekündigte Teuerungszuschlag 6,5 Prozent und gilt ab AE 1.5. bzw. Auslieferung 31.7., bei Ballerina 6 Prozent ab AE 1.6. bzw. Auslieferung 31.8.

Störmer Küchen hatte ebenfalls relativ früh einen Teuerungszuschlag von 7 Prozent ab dem 1.4. angekündigt. Ein Hersteller, dessen Brief uns in der Redaktion aber nicht vorliegt, soll gar mit 9 Prozent unterwegs sein. Bei Schüller bzw. Next125 spricht man von einer Preisanpassung ab dem 1.6. (Liefertermin längstens 15.10.) um 8 Prozent. Herrieden stellt für die Umsetzung auch einen neuen Datenkatalog und Aufkleber für die Verkaufsunterlagen zur Verfügung.

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