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VDM

E-Autos vor Baubranche?

04. September 2024, 16:19

Das lange Warten auf einen politischen Impuls zur Belebung der am Boden liegenden Baubranche, die auf so viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Bereiche ausstrahlt, geht in die nächste Runde. Denn: Es passiert weiter nichts. Und auch die Möbelbranche kann es nicht fassen. 

Bestimmte Lobbygruppen kommen da schneller zum Zug. Nachdem erst Ende des vergangenen Jahres die steuerliche Förderung von E-Autos ziemlich abrupt gestoppt wurde, musste es nun (man will nicht sagen: nur) ordentlich bei VW knallen – und die Bundesregierung hat an diesem Mittwoch die steuerliche Förderung von E-Autos als Dienstwagen erweitert. 

VDM-Geschäftsführer Jan Kurth dazu: „Aus unserer Sicht ist es schwer nachvollziehbar, dass nun wieder die deutsche Automobilindustrie und deren Großkonzerne kurzfristig von staatlicher Seite gefördert werden, während der Wohnungsbau und die nachgelagerten mittelständischen Bereiche bereits seit Jahren unter einer Nachfrageschwäche leiden. Das Cluster Bauen und Einrichten verfügt dabei über mehr als eine Million Beschäftigte und damit weit mehr als die Automobilindustrie samt Zulieferindustrie mit rund 800.000 Beschäftigten. Die Baukonjunktur ist wegen der höheren Baukosten und der gestiegenen Zinsen massiv eingebrochen. Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen fertigzustellen, rückt in weite Ferne. Der stockende Wohnungsneubau hat nicht nur absehbare soziale Folgen, sondern belastet auch nachgelagerte Branchen wie die deutsche Möbelindustrie und gefährdet dort Arbeitsplätze. Jeder Neubau zieht erfahrungsgemäß zwei bis drei Folgeumzüge mit den entsprechenden Möbelkäufen nach sich. Dieser Bedarf fällt nun weg. Die Auftragslage unserer Unternehmen ist nach wie vor schwach. Wir appellieren abermals an die Bundesregierung, die Baunachfrage nachhaltig zu stärken. Gerade jetzt müssen die notwendigen Investitionen sowie Erleichterungen für den Wohnungsbau und die nachgelagerten Branchen auf den Weg gebracht werden.“

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