Vauth-Sagel (mit Video)
„My home is my castle”

Ein Mittwoch, kurz vor dem Start der Interzum. Ein Kamerateam schiebt schweres Gerät durch den Showroom in Brakel-Erkeln. Eine Band wird für den späten Nachmittag erwartet. Wird ein Musik-Set einspielen hier, als würde sie abends in Köln auf dem Vauth-Sagel-Stand wummern dürfen. Die Speaker-Beiträge von Prof. Kilian Stauss, Plant-for-the-Planet-Gründer Felix Finkbeiner, Universal-Design-Gründer Thomas Bade oder dem 20-jährigen Hacker und Cyber-Security-Berater Philipp Kalweit sind schon im Kasten. Der Plattform-Aufbau ist in den letzten Zügen. Kein 3D-Rundgang. Ein Spiel wird die Vauth-Sagel-Plattform VS Live sein, die parallel mit der digitalen Interzum on air geht. 15 Minuten durch drei Etagen. Alles anders im Interzum-Jahr 2021, natürlich auch in Brakel-Erkeln. Vauth-Sagel ist auf der Interzum@home dabei – und startet wie viele andere die eigene Plattform für den digitalen Dauerbetrieb. Ende dieser Woche wird sie einer großen Journalistenrunde vorgestellt.
Level up lautet das Motto des diesjährigen Vauth-Sagel-Auftritts: Vom Erdgeschoss bis auf die Rooftop-Bar geht es digital. Es geht durch Lösungen für die Küche, fürs Wohnen, Schlafen, einmal quer durch den Sortiments-Baukasten – bis ganz oben das Gin-Tasting mit Heinz-Otto Sagel wartet. Für den, der drei Minuten extra mitbringt. Oder mehr. „In 15 Minuten kann man locker durch sein, mit mir oder einem Kollegen aus dem Team, wie auf einer Messe durch unser Haus gehen und alles mitbekommen, was wir zu sagen haben.“ Claus Sagel ist in seinem Element. Botschaft: „Wir sind anders, wir machen es anders.“ Ein eigenes Spiel wurde entwickelt, mit den Live-Kommunikation-Spezialisten Marbet (Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG, Schwäbisch Hall), die gerade den Deutschen Computerspielepreis in der Kategorie „Beste Innovation und Technologie“ gewonnen haben.
Für jeden, der oben ankommt und dabei genügend Punkte gesammelt hat, pflanzt Vauth-Sagel einen Baum zwischen Kassel und dem Vauth-Sagel-Sitz. Nicht in Mexiko, wo die Plant-for-the-Planet-Gründer Finkbeiner zuletzt nicht immer überzeugend erklären konnten, wo sie wie mit wem und wann welche Bäume pflanzen für unser aller schlechtes Gewissen. Die Vauth-Sagel-Bäume sollen hier wachsen, in einer Region, in der man sie dann auch sehen kann. 100.000 Bäume, das ist das Ziel.
Zum Interview für INSIDE Küche trifft man sich im Showroom. Hat gerade einen Schnelltest gemacht, die Hände gewaschen und schön brav desinfiziert. Claus Sagel ist guten Mutes. Klar, es gäbe genügend Gründe auch hier für schlechte Laune. Die Materialversorgung. Die Einkaufspreise. Vauth-Sagel verarbeitet fast alles: Holz, Granulat, Stahl. Eine Tonne Stahl hat vor sechs Monaten 600 Euro gekostet. Heute 1.300 Euro. Entspannung ist nicht in Sicht. Die Auftragslage ist gut. Für 2021 erwartet Sagel ein Plus. „Es wird bald etwas verhaltener werden, aber ich sehe keinen Grund, weshalb ein großer Einbruch kommen sollte. Die Nachfrage ist hoch. Der Markt kauft Produkte. Und die Menschen haben es jetzt alle kapiert: My home is my castle.“
Nach einem heftigen Einbruch um über 30 Prozent im ersten Halbjahr 2020 haben sie hier im vergangenen Jahr die ursprünglichen Ziele für 2020 dank eines starken 2. Halbjahres noch erreicht. Ein kleines Umsatzplus steht in der Bilanz fürs letzte Geschäftsjahr. Rund 165 Mio Euro macht die Gruppe – rund 70 Prozent davon in der Küche. Im letzten Jahr war das Inland der Stabilisator. Gerade schieben USA und China mächtig an. In Amerika haben die Sagels gerade eine Partnerschaft mit der Würth-Gruppe als exklusivem Top-Dealer unter Dach und Fach gebracht. „Das ist eine große Nummer für uns“, sagt Claus Sagel. Doch jetzt geht es erstmal auf die digitale Interzum – und auf die Rooftop-Bar der VS Live. Und hier zum kurzen INSIDE-Küche-Talk mit Claus Sagel.